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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

DOI Artikel:
Raemisch, Erich: Die Deutsche Seidenindustrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0076

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SEIDENE FUTTERSTOFFE

und gewährleistet und damit den Vorsprung
Frankreichs zu einem weiten Teil aus-
gleicht.

Vielleicht den eigentümlichsten Zweig der
deutschen Industrie stellt die Krawatten-
stofferzeugung dar. Auf diesem Gebiet ist
die richtunggebende französische Mode bei
weitem nicht so herrschend wie beispiels-
weise bei der Ausgestaltung der Kleiderge-
webe. Krawattenstoffmusterungen haben
immer ein besonderes künstlerisches Eigen-
leben geführt, das nur wenige Anklänge an
die jeweilige Moderichtung anerkannt, in

der Hauptsache jedoch seine eigenen ge-
schmacklichen, jedem Kulturgebiet beson-
ders angepaßten künstlerischen Modefor-
men geschaffen hat. Auf diesem Gebiet, wo
allein das individuelle Geschmacksgefühl
des Mannes heute noch zur Geltung kom-
men kann, bringt die deutsche Seidenindu-
strie ihre Spitzenleistungen hervor. Sie hat
in diesen Erzeugnissen vor dem Krieg auf
dem Weltmarkt eine Art Monopolstellung
besessen, die sie auch heute noch in weite-
stem Umfange bewahrt bzw. neu erobert
hat.

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