Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit (2.1927)

Feuchtigkeit auf der Dachhaut stehen. Die
Dachgärten weisen üppigste Vegetation auf.
Es können Sträucher, sogar kleine Bäume
bis zu 3 bis (\ Meier flöhe ohne weiteres ge-
pflanzt werden. Auf diese Weise wird der
Dachgarten zum bevorzugtesten Orte des
Hauses. Allgemein bedeuten die Dachgär-
ten für eine Stadt die Wiedergewinnung der
gesamten verbauten Fläche.
3. Die freie Grundrißgestaltung: Das
Pfostensystem trägt die Zwischendecken
und geht durch bis unter das Dach. Die
Zwischenwände werden nach Bedürfnis be-
liebig hereingeslellt, wobei keine Etage
irgendwie an die andere gebunden ist. Es
existieren keine Tragwände mehr, sondern
nur Membranen von beliebiger Stärke.
Folge davon ist absolute Freiheit in der
Grundrißgestaltung, das heißt freie Verfü-
gung über die vorhandenen Mittel, was den
Ausgleich mit der etwas kostspieligen Bau-
konstruktion leicht schafft.

4. Das Lang fensler: Die Pfosten bilden mit
den Zwischendecken rcchleckförmige Fas-
sadenöffnungen, durch welche Eicht und
Luft reichlich eintreten. Das Fenster reicht
von Pfosten zu Pfosten, es wird somit ein
Langfenster. Die gestelzten Hochfenster
verschwinden dadurch und ebenso die unan-
genehmen Fensterpfoslen und -Pfeiler. Die
Bäume sind auf diese Weise von Wand zu
Wand gleichmäßig beleuchtet. Experi-
mentelle Versuche haben ergeben, daß ein
so beleuchteter Baum achtmal stärkere Bc-
leuchtungsintensilät aufweist als derselbe mit
Hochfenstern und gleicher Fenslerfläche.
Die gesamte Geschichte der Architektur
dreht sich ausschließlich um die Maueröff-
nungen. Der armierte Beton bringt auf ein-
mal durch das Langfenster die Möglichkeit
der maximalen Beleuchtung.

5. Die freie FassadengestalLung: Dadurch,
daß man den Fußboden über die Trag-
pfosten hinauskragl, balkonartig rings ums

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GRUNDRISSE:

Erdgeschoß, Wohngeschoß

EINFAMILIENHAUS LE CORBUSIER. WOHNRAUM Zwischengeschoß, Terrassengeschoß

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