Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0017
DOI Artikel:
Behne, Adolf: Ist eine Soziologie der Kunst möglich?
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0017
waren sie ohne sonderlichen Einfluß. Alle die griechischen
Statuen und Vasen, die mittelalterlichen Miniaturen, die zahl-
losen Schmuckstücke aller Zeiten sind gemacht worden
nicht von den Hsrrschenden. Ist das Mitglied des feudalen
Klubs mehr vom Schneider abhängig . . . oder der Schneider
von ihm? „Kleider machen Leute".
Man müßte erst einmal sehr genau untersuchen, ob man die
künstlerischen Formen wirklich so intim mit den Herrschenden
in Verbindung bringen soll. Vielleicht wird sich bei näherer
Betrachtung zeigen, daß sich in einem Kunstwerk die Inter-
essen der Herrschenden und der Herstellenden nicht selten in
einer Art von Klassenkampf befinden.
Gestehen wir, daß wir einstweilen recht wenig exakte
Kenntnisse in dieser so wichtigen Disziplin haben und ver-
gegenwärtigen wir uns, daß Schlagworte und erstarrte Prin-
zipien das sicherste Mittel sind, uns von wahren Einsichten
fernzuhalten. Es gilt heute, schrittweise die Grundfragen zu
klären — und zwar immer und unter allen Umständen aus der
unmittelbaren Anschauung.
Publicity — vom Museum zum Kino
Fotos verdanke ich R. Hornemann, Sasha-Stone,
Ozenfant, der Galerie Flechtheim und folgenden
Zeilschriften: A.I.Z., Weltspiegel, Studio, Zeit-
bilder, Uhu, Berliner Illustrierte. A. B e h n e.
Statuen und Vasen, die mittelalterlichen Miniaturen, die zahl-
losen Schmuckstücke aller Zeiten sind gemacht worden
nicht von den Hsrrschenden. Ist das Mitglied des feudalen
Klubs mehr vom Schneider abhängig . . . oder der Schneider
von ihm? „Kleider machen Leute".
Man müßte erst einmal sehr genau untersuchen, ob man die
künstlerischen Formen wirklich so intim mit den Herrschenden
in Verbindung bringen soll. Vielleicht wird sich bei näherer
Betrachtung zeigen, daß sich in einem Kunstwerk die Inter-
essen der Herrschenden und der Herstellenden nicht selten in
einer Art von Klassenkampf befinden.
Gestehen wir, daß wir einstweilen recht wenig exakte
Kenntnisse in dieser so wichtigen Disziplin haben und ver-
gegenwärtigen wir uns, daß Schlagworte und erstarrte Prin-
zipien das sicherste Mittel sind, uns von wahren Einsichten
fernzuhalten. Es gilt heute, schrittweise die Grundfragen zu
klären — und zwar immer und unter allen Umständen aus der
unmittelbaren Anschauung.
Publicity — vom Museum zum Kino
Fotos verdanke ich R. Hornemann, Sasha-Stone,
Ozenfant, der Galerie Flechtheim und folgenden
Zeilschriften: A.I.Z., Weltspiegel, Studio, Zeit-
bilder, Uhu, Berliner Illustrierte. A. B e h n e.