„Die Ausstellungspolitik, wie sie Deutschland verfolgt oder
wenigstens verfolgen sollte, will mit dem Ausstellungs-Clou
nichts mehr zu tun haben, sondern will, wie der Dichter Alfons
Paquet einmal gesagt hat, „vom Clou zur Idee". Übergänge
zu diesem Ziel haben manche deutschen Ausstellungen der
letzten Jahre gezeigt. Ich erwähne nur die Gesolei in Düssel-
dorf, die Pressa in Köln und die Hygiene-Ausstellung in Dresden.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben diese Entwicklung des
deutschen Ausstellungswesens jäh unterbrochen und insbe-
sondere die Pläne der Werkbund-Ausstellung „Die Neue Zeit"
vorläufig hinausgeschoben, die eigentlich in diesem Jahre in
Köln stattfinden sollte und die sicherlich die erste große Platt-
form gebildet haben würde, zu der die Entwicklung des Aus-
stellungswesens in Deutschland führen muß. Ich erwähne neben
den Ausstellungen, die in diesem Jahre stattfinden, auch diese
Ausstellung „Die Neue Zeit", die 1933 nicht stattfinden wird,
weil in diesem diesjährigen Nichtstattfinden sich ein Vorgang
zeigt, der aufs äußerste zu bedauern ist, wenn man die Ent-
wicklung des deutschen Ausstellungswesens von etwas höherer
Warte zu betrachten versucht. Die grundsätzlichen Ziele, die
diese Ausstellung „Die Neue Zeit" sich steckt, bleiben aber mit
ihr selbst richtunggebend auch für die kommenden Jahre, die
hoffentlich eine Belebung der Wirtschaft mit sich bringen
werden. Diese Ziele sind: Qualität des Dargebotenen und
ideenmäßige Begrenzung und Durchdringung in der Art der
Darstellung."
An das Reichswirtschaftsministerium wurde eine Eingabe ge-
richtei', die Stuttgarter Werkbund-Ausstellung „Das Deutsche
Holz" für reichswichtig zu erklären.
Auf Wunsch des Deutschen Städtetages und des Hauptaus-
schusses für Fremdenverkehr soll eine „Ausstellung guter
Reiseandenken" zusammengestellt werden. Wir bitten
hierfür um Anregungen und Vorschläge.
Berliner Bund: Der Diskussionsabend über „Die Auf-
gaben des Deutschen Werkbundes" (am 25. Januar, in der
Deutschen Gesellschaft) ist unter starker Beteiligung sehr an-
regend verlaufen, dank der aufschlußreichen und eingehenden
Besprechung, die der Vertreter der jungen Generation, Archi-
tekt von Steinbüchel, und die beiden Werkbund-Vorsitzenden
Jäckh und Poelzig einleiteten und an der sich der Reihe nach
Luckhardt, Platz, Mendelsohn, Moholy-Nagy, Wagner, Poelzig,
Steinbüchel, Nachtlicht, Schmuckler, Jäckh und Reimann be-
teiligten. Der Inhalt der von der Werkbundleitung mitgeteilten
Arbeit deckt sich im wesentlichen mit den „Mitteilungen", die
in dieser Nummer veröffentlicht werden.
Bei einem Wettbewerb der Sächs. Landesstelle für Kunst-
gewerbe um ein Familiengrabmal, bei dem 179 Entwürfe ein-
gingen, erhielten unsere Mitglieder: Kurt D ä m m i g, Dresden;
Heinz Arnold Götze, Dresden; Rudolf Kolbe, Dresden;
Walter Müller, Chemnitz - Reichenstein, Dr. - Ing. Hans
Reichow, Hellerau, Th., A. Winde, Dresden von sechs
gleichen Preisen je einen solchen von RM. 200.
Die Geschäftsstelle ist wiederholt gebeten worden, Abbil-
dungsmaterial aus . dem Arbeitsgebiet des Werkbundes
für Zeitschriften des Auslandes und für das Ausland bestimmte
Zeitschriften zu beschaffen. Wir bitten darum erneut, uns zur
Veröffentlichung geeignete Abbildungen vorbildlicher Erzeug-
nisse und Bauten zu überlassen.
Die beiden westdeutschen Arbeitsgemein-
schaften Bergisch-Land und Düsseldorf-Niederrhein werden
Mitte April mit einer Ausstellung für Gebrauchsgraphik und
Werbewesen unter dem Titel „Werbung und Wirtschaft" an
die Oeffentlichkeit treten. Die Ausstellung soll im Museum der
Stadt Wuppertal-Elberfeld (Museumsdirektor Dr. Dirksen) statt-
finden. Mit der Ausstellung soll eine Vortragsreihe zum Zwecke
der Werbung von Industrie und Handel im Bergischen
Industriebezirk für die Arbeiten und Ziele des Deutschen
Werkbundes verbunden werden.
Die Schirmherrschaft über das Unternehmen der beiden Ar-
beitsgemeinschaften hat der Herr Oberbürgermeister der Stadt
Wuppertal übernommen. Für die künstlerische Ausgestaltung
wird Herr Akademieprofessor Walter von Wecus in Düsseldorf
verantwortlich zeichnen. Eine Reihe von führenden Persönlich-
keiten auf dem Gebiete der Gebrauchsgraphik und des
Werbewesens haben ihre aktive Beteiligung bereits zugesagt.
Die Beteiligung soll jedoch grundsätzlich für alle Werkbund-
mitglieder, deren Arbeiten zu dem oben genannten Thema
Beziehungen haben, offen sein.
MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WERKBUNDES
Anschrift der Geschäftsleitung: Wien IX, Türkenstraße 3
Werkbundvorträge. verein teil. Jeder dieser drei Verbände entsendet in das
Ernst K r e n e k, der bekannte Komponist, sprach im Rahmen Redaktionskomitee je einen Vertreter. Mit der Vertretung des
des Werkbundes über „Material- und Formfragen der modernen österreichischen Werkbundes ist Professor Dr. Josef Frank
Musik" am Dienstag, dem 24. Januar. betraut. Die Unterlagen für den Wettbewerb werden schnell-
Mittwoch, den 1. Februar, um 19y2 Uhr, sprach Arch. Professor stens ausgearbeitet, da die Vorarbeiten noch im Jahre 1933
Dr. Josef Frank über „Modefragen" mit Lichtbildern. in Angriff genommen werden sollen.
Freitag, den 17. Februar, spricht Paul Renner, München, Landesgruppe Salzburg,
über „Die Fotografie im Dienste der Werbung" (mit Licht- Die Bausparkasse „Wüstenrot" hat einen Wettbewerb zur
bildern). Erlangung von Kleinhausentwürfen ausgeschrieben, zu dem
Altes und neues Wohnen. 27 Projekte eingereicht wurden. Sämtliche Preise wurden Mit-
unter diesem Titel sprach am Samstag, dem 28. Januar, unser gliedern der Landesgruppe zugeteilt, und zwar erhielten einen
Mitglied Professor Max Eisler in der Urania. 1. Preis Arch. Otto Strohmayer, je einen 2. Preis die Archi-
Bebauung des Kahlenbergs. tekten Prossinger, Otto R e i 11 e r, Anton S t r a h a I und
Der Kahlenberg soll in den kommenden Jahren in groß- einen Ankauf Richard B a n d i a n.
zügiger Weise zu einer Erholungsstätte der Wiener und zu Bezugsgebühr der „Form".
einem Fremdenverkehrszentrum ausgestaltet werden. Um die Wir bitten die Mitglieder, die mit der Bezugsgebühr der
städtebaulichen und architektonischen Grundlagen für die Be- „Form" im Rückstand sind, diese an die Geschäftsstelle des
bauung des Kahlenberges zu gewinnen, hat die hierzu eigens Ö.W.B. überweisen zu wollen. Postsparkassenkonto: A 134. 0 58.
gegründete Kahlenberg A.-G. sich der Mitarbeit der Archi- Mitgliedsbeitrag 193 3.
tektenschaft versichert und die Veranstaltung eines Wert- Der Mitgliedsbeitrag für das Jahr 1933 wird anfangs Fe-
bewerbs beschlossen. bruar mittels Erlagscheins zu erlegen sein. Wir bitten die Mit-
An der Ausarbeitung des Wettbewerbs nehmen der Oster- glieder um möglichst sofortige Einzahlung der Beiträge, damit
reichische Werkbund, die Zentralvereinigung der Architekten die mit erheblichen Unkosten verbundenen Mahnschreiben
Österreichs und der österreichische Ingenieur- und Architekten- unterbleiben können.
VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: DR. W. LÖTZ, BERLIN. — DRUCK UND VERLAG: V/. & S. LOEWENTHAL, BERLIN SW 19, GRUNSTRASSE 4.
wenigstens verfolgen sollte, will mit dem Ausstellungs-Clou
nichts mehr zu tun haben, sondern will, wie der Dichter Alfons
Paquet einmal gesagt hat, „vom Clou zur Idee". Übergänge
zu diesem Ziel haben manche deutschen Ausstellungen der
letzten Jahre gezeigt. Ich erwähne nur die Gesolei in Düssel-
dorf, die Pressa in Köln und die Hygiene-Ausstellung in Dresden.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben diese Entwicklung des
deutschen Ausstellungswesens jäh unterbrochen und insbe-
sondere die Pläne der Werkbund-Ausstellung „Die Neue Zeit"
vorläufig hinausgeschoben, die eigentlich in diesem Jahre in
Köln stattfinden sollte und die sicherlich die erste große Platt-
form gebildet haben würde, zu der die Entwicklung des Aus-
stellungswesens in Deutschland führen muß. Ich erwähne neben
den Ausstellungen, die in diesem Jahre stattfinden, auch diese
Ausstellung „Die Neue Zeit", die 1933 nicht stattfinden wird,
weil in diesem diesjährigen Nichtstattfinden sich ein Vorgang
zeigt, der aufs äußerste zu bedauern ist, wenn man die Ent-
wicklung des deutschen Ausstellungswesens von etwas höherer
Warte zu betrachten versucht. Die grundsätzlichen Ziele, die
diese Ausstellung „Die Neue Zeit" sich steckt, bleiben aber mit
ihr selbst richtunggebend auch für die kommenden Jahre, die
hoffentlich eine Belebung der Wirtschaft mit sich bringen
werden. Diese Ziele sind: Qualität des Dargebotenen und
ideenmäßige Begrenzung und Durchdringung in der Art der
Darstellung."
An das Reichswirtschaftsministerium wurde eine Eingabe ge-
richtei', die Stuttgarter Werkbund-Ausstellung „Das Deutsche
Holz" für reichswichtig zu erklären.
Auf Wunsch des Deutschen Städtetages und des Hauptaus-
schusses für Fremdenverkehr soll eine „Ausstellung guter
Reiseandenken" zusammengestellt werden. Wir bitten
hierfür um Anregungen und Vorschläge.
Berliner Bund: Der Diskussionsabend über „Die Auf-
gaben des Deutschen Werkbundes" (am 25. Januar, in der
Deutschen Gesellschaft) ist unter starker Beteiligung sehr an-
regend verlaufen, dank der aufschlußreichen und eingehenden
Besprechung, die der Vertreter der jungen Generation, Archi-
tekt von Steinbüchel, und die beiden Werkbund-Vorsitzenden
Jäckh und Poelzig einleiteten und an der sich der Reihe nach
Luckhardt, Platz, Mendelsohn, Moholy-Nagy, Wagner, Poelzig,
Steinbüchel, Nachtlicht, Schmuckler, Jäckh und Reimann be-
teiligten. Der Inhalt der von der Werkbundleitung mitgeteilten
Arbeit deckt sich im wesentlichen mit den „Mitteilungen", die
in dieser Nummer veröffentlicht werden.
Bei einem Wettbewerb der Sächs. Landesstelle für Kunst-
gewerbe um ein Familiengrabmal, bei dem 179 Entwürfe ein-
gingen, erhielten unsere Mitglieder: Kurt D ä m m i g, Dresden;
Heinz Arnold Götze, Dresden; Rudolf Kolbe, Dresden;
Walter Müller, Chemnitz - Reichenstein, Dr. - Ing. Hans
Reichow, Hellerau, Th., A. Winde, Dresden von sechs
gleichen Preisen je einen solchen von RM. 200.
Die Geschäftsstelle ist wiederholt gebeten worden, Abbil-
dungsmaterial aus . dem Arbeitsgebiet des Werkbundes
für Zeitschriften des Auslandes und für das Ausland bestimmte
Zeitschriften zu beschaffen. Wir bitten darum erneut, uns zur
Veröffentlichung geeignete Abbildungen vorbildlicher Erzeug-
nisse und Bauten zu überlassen.
Die beiden westdeutschen Arbeitsgemein-
schaften Bergisch-Land und Düsseldorf-Niederrhein werden
Mitte April mit einer Ausstellung für Gebrauchsgraphik und
Werbewesen unter dem Titel „Werbung und Wirtschaft" an
die Oeffentlichkeit treten. Die Ausstellung soll im Museum der
Stadt Wuppertal-Elberfeld (Museumsdirektor Dr. Dirksen) statt-
finden. Mit der Ausstellung soll eine Vortragsreihe zum Zwecke
der Werbung von Industrie und Handel im Bergischen
Industriebezirk für die Arbeiten und Ziele des Deutschen
Werkbundes verbunden werden.
Die Schirmherrschaft über das Unternehmen der beiden Ar-
beitsgemeinschaften hat der Herr Oberbürgermeister der Stadt
Wuppertal übernommen. Für die künstlerische Ausgestaltung
wird Herr Akademieprofessor Walter von Wecus in Düsseldorf
verantwortlich zeichnen. Eine Reihe von führenden Persönlich-
keiten auf dem Gebiete der Gebrauchsgraphik und des
Werbewesens haben ihre aktive Beteiligung bereits zugesagt.
Die Beteiligung soll jedoch grundsätzlich für alle Werkbund-
mitglieder, deren Arbeiten zu dem oben genannten Thema
Beziehungen haben, offen sein.
MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WERKBUNDES
Anschrift der Geschäftsleitung: Wien IX, Türkenstraße 3
Werkbundvorträge. verein teil. Jeder dieser drei Verbände entsendet in das
Ernst K r e n e k, der bekannte Komponist, sprach im Rahmen Redaktionskomitee je einen Vertreter. Mit der Vertretung des
des Werkbundes über „Material- und Formfragen der modernen österreichischen Werkbundes ist Professor Dr. Josef Frank
Musik" am Dienstag, dem 24. Januar. betraut. Die Unterlagen für den Wettbewerb werden schnell-
Mittwoch, den 1. Februar, um 19y2 Uhr, sprach Arch. Professor stens ausgearbeitet, da die Vorarbeiten noch im Jahre 1933
Dr. Josef Frank über „Modefragen" mit Lichtbildern. in Angriff genommen werden sollen.
Freitag, den 17. Februar, spricht Paul Renner, München, Landesgruppe Salzburg,
über „Die Fotografie im Dienste der Werbung" (mit Licht- Die Bausparkasse „Wüstenrot" hat einen Wettbewerb zur
bildern). Erlangung von Kleinhausentwürfen ausgeschrieben, zu dem
Altes und neues Wohnen. 27 Projekte eingereicht wurden. Sämtliche Preise wurden Mit-
unter diesem Titel sprach am Samstag, dem 28. Januar, unser gliedern der Landesgruppe zugeteilt, und zwar erhielten einen
Mitglied Professor Max Eisler in der Urania. 1. Preis Arch. Otto Strohmayer, je einen 2. Preis die Archi-
Bebauung des Kahlenbergs. tekten Prossinger, Otto R e i 11 e r, Anton S t r a h a I und
Der Kahlenberg soll in den kommenden Jahren in groß- einen Ankauf Richard B a n d i a n.
zügiger Weise zu einer Erholungsstätte der Wiener und zu Bezugsgebühr der „Form".
einem Fremdenverkehrszentrum ausgestaltet werden. Um die Wir bitten die Mitglieder, die mit der Bezugsgebühr der
städtebaulichen und architektonischen Grundlagen für die Be- „Form" im Rückstand sind, diese an die Geschäftsstelle des
bauung des Kahlenberges zu gewinnen, hat die hierzu eigens Ö.W.B. überweisen zu wollen. Postsparkassenkonto: A 134. 0 58.
gegründete Kahlenberg A.-G. sich der Mitarbeit der Archi- Mitgliedsbeitrag 193 3.
tektenschaft versichert und die Veranstaltung eines Wert- Der Mitgliedsbeitrag für das Jahr 1933 wird anfangs Fe-
bewerbs beschlossen. bruar mittels Erlagscheins zu erlegen sein. Wir bitten die Mit-
An der Ausarbeitung des Wettbewerbs nehmen der Oster- glieder um möglichst sofortige Einzahlung der Beiträge, damit
reichische Werkbund, die Zentralvereinigung der Architekten die mit erheblichen Unkosten verbundenen Mahnschreiben
Österreichs und der österreichische Ingenieur- und Architekten- unterbleiben können.
VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: DR. W. LÖTZ, BERLIN. — DRUCK UND VERLAG: V/. & S. LOEWENTHAL, BERLIN SW 19, GRUNSTRASSE 4.