hunderts"). Ober Inhalt und Ergebnis dieser Besprechung wird
der Vorsitzende in der bevorstehenden Vorstands- und Aus-
schuß-Sitzung berichten. — Der Besprechung mit dem Reichs-
kanzler Hitler ist eine mehrstündige Beratung von Vor-
standsmitgliedern vorausgegangen, an der teilnahmen:
Baur, Bruckmann, Gropius, Hellwag, Heuß, Hilberseimer, Jäckh,
Lötz, Pechmann, Poelzig, Rading, Renner, Riemerschmid, Stein-
büchel, Wagner. Die bisherigen Verhandlungen des Vor-
sitzenden fanden einmütigen Beifall.
Vorstand: eingetreten Roselius, ausgetreten Riezler. — Den
Vorsitz im Ausschuß für Erziehungswesen hat Rading
übernommen.
Zum Geschäftsführenden Vertrauensmann für den
Bezirk Bergisch-Land wurde Lemmer aufgestellt.
Eine lange schon und immer wieder fehlende populäre Dar-
stellung des Werkbund-Programms ist gedruckt
worden und steht den Mitgliedern zur Verfügung. Dieses vier-
seitige Flugblatt (mit dem Titel „Der Deutsche Werkbund —
was er will — seine Geschichte und Leistung — seine Aufgabe
von heute und morgen") setzt sich mit den künstlerischen,
eihischen, gewerblichen, wirtschaftlichen, sozialen, nationalen
und weltpolitischen Seiten der Werkbund-Arbeit auseinander
und kommt zu der Feststellung: „Die große Zeit des Werkbund-
Gedankens, die schöpferische Stunde der nationalen, die Welt
gewinnenden Form hebt erst an".
Von den Berliner Werkbund-Ausstellungen, die
in den Räumen der „Bauwelt-Musterschau" nunmehr regelmäßig
stattfinden sollen, ist die erste dem Architekten von Steinbüchel
übertragen worden.
Auf Antrag Schwarz' wurden für die Geschäftsstelle die
Lehrpläne sämtlicher deutscher Kunstgewerbe- und
Handwerkerschulen sowie Fachschulen eingefordert.
Werkbund-Ausstellung in Italien. Das Deutsche
Reich hat sich auf den bisherigen Dreijahresausstellungen in
Monza, wie alle übrigen Staaten, mit einer kunstgewerblichen
Abteilung beteiligt. Auch auf der V. Triennale, die heuer in
Mailand stattfindet, ist dem Werkbund die Zusammenstellung
der deutschen Abteilung übertragen worden. Es wird aber
dieses Mal nicht eine allgemeine kunstgewerbliche Ausstellung
gezeigt, sondern man will zum ersten Mal die Ausstellung auf
ein einziges Gewerbe beschränken, und zwar heuer auf das
graphische; bei den nächsten Veranstaltungen sollen dann
andere Gewerbe an die Reihe kommen. Die graphische Aus-
stellung umfaßt eine Darstellung des gegenwärtigen deutschen
Schriftschaffens in seiner ganzen reichen Vielseitigkeit. Diese
Abteilung wird besonders instruktiv werden dadurch, daß auf
vier Bildwerfern die Entwicklungsgeschichte der Schrift, von der
römischen Versähe bis zur Schrift unserer Zeit in 60 Bildfolgen
gezeigt wird, und zwar werden jedem Schriftbild drei Bilder
von gleichzeitigen Bau- und Kunstdenkmälern gegenübergestellt
werden, um zu zeigen, daß es immer der gleiche Formenwille
war, der sich in den Formen der Schrift wie in allen anderen
Kunstformen geäußert hat. Eine weitere Abteilung wird die
Anwendung der Schrift im Buch, auch im illustrierten Buch,
zeigen, ferner wird das deutsche Zeitungs- und Zeitschriften-
wesen zur Anschauung gebracht werden. Die Ausstellung er-
streckt sich aber auch auf entlegenere Schaffensgebiete wie
Landkarten, Zigarrenpackungen, Weinetiketten, Geschäftsdruck-
sachen, und vor allen Dingen wird die heute auf besonderer
Höhe stehende deutsche Werbegraphik ausführlich zu Wort
kommen, darunter auch die deutsche Plakatkunst. Endlich wird
in einer besonderen Abteilung der hohe Stand der deutschen
Reproduktionskunst gezeigt werden, die weltberühmten Piper-
und Hanfstaengl-Drucke und dgl. Die Ausstellung wird sich
dadurch, daß sie alle Zweige des graphischen Gewerbes um-
faßt, ganz wesentlich von den bisherigen Buchkunst-Ausstel-
lungen unterscheiden; es wird sich erweisen, daß Deutschland,
das Land, in dem Gutenberg, der Erfinder der Buchdrucker-
kunst, König, der Erfinder der Schnellpresse, und Mergenthaler,
der Erfinder der Setzmaschine geboren sind, heute noch auf
dem Gebiete der graphischen Kunst und Technik hinter keinem
der Welt zurücksteht.
Aus den Arbeitsgemeinschaften:
Der Berliner Bund beabsichtigt, Anfang Mai im VDI-
Haus durch verschiedene Redner das Thema „Technokratie"
behandeln zu lassen, worüber Besprechungen mit dem Zentral-
vorstand auf der Geschäftsstelle stattgefunden haben. Als
Redner sind Prof. Woldt und Dipl.-Ing. Zur Nedden gewonnen.
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Berliner
Bundes soll im Monat Mai stattfinden.
Arbeitsgemeinschaft Köln und Rheinlande:
In der Sitzung vom 28. März 1933 nahm der Vorstand und
der Arbeitsausschuß von der Niederlegung der Vorstandsämter
der Herren Museumsdirektor Dr. With und Dr. Wachsberger
Kenntnis. Im Anschluß hieran wurde einstimmig ein geschäfts-
führender Vorstand neu gewählt und zwar:
zum 1. Vorsitzenden Herr Architekt Emil Mewes.
zum 1. stellv. Vorsitzenden Herr Josef Feinhals.
zum 2. stellv. Vorsitzenden Herr Stadtbaurat Mehrtens.
Die Stuttgarter Ausstellung „Das deutsche Holz"
wird vom Sommer auf Herbst verschoben und dann von Schnitt-
henner durchgeführt werden. Der Ausstellungsverein „Deutsches
Holz", in dem auch die Württembergische Arbeitsgemeinschaft
des Deutschen Werkbunds vertreten war, hat sich aufgelöst
und wird sich in veränderter Zusammensetzung neu bilden.
Von den Mitgliedern:
Poelzig hat seine Aemter als Leiter der Staatlichen Kunst-
schulen in Berlin und als Vizepräsident der Preußischen Aka-
demie der Künste niedergelegt und von der Regierung dan-
kende Anerkennung für seine Tätigkeit ausgesprochen erhalten.
Unser Mitglied Dr. W i e n b e c k, bisher Reichskommissar für
das Handwerk, ist zum Ministerialdirektor im Preußischen Mini-
sterium für Wirtschaft und Arbeit ernannt worden.
MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WERKBUNDES
Anschrift der Geschäftsleitung: Wien IX, Türkenstraße 3
5. Triennale Mailand 193 3. Internationale Ausstel- Auch an der internationalen Schau der typischen modernen
lung für moderne dekorative und industrielle Kunst und für Werke der Architektur ist Österreich durch eine vom Werk-
moderne Architektur. Die feierliche Eröffnung findet am Sams- bund zusammengestellte Gruppe beteiligt. Für die internatio-
tag, dem 6. Mai, statt. nale Foto-Ausstellung hat der österreichische Werkbund gleich-
Die Beteiligung Österreichs umfaßt als wichtigste Veranstal- falls eine kleine Auswahl zusammengestellt. Während der
tung den vom österreichischen Werkbund zusammengestellten Triennale finden ein nationaler Kongreß italienischer Archi-
großen Raum für Kunstgewerbe. Der Raumentwurf stammt von tekten, eine internationale Zusammenkunft moderner Archi-
Professor Dr. Oskar Strnard. Weiter ist Österreich durch tekten und eine Reihe von Vorträgen über die moderne
Josef Hoffmann und Adolf Loos in der Sonderschau der Werke Architektur statt, ferner eine Sonderschau von Zeitschriften und
der Vorläufer und Meister der modernen Architektur vertreten. Büchern über moderne Architektur.
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der Vorsitzende in der bevorstehenden Vorstands- und Aus-
schuß-Sitzung berichten. — Der Besprechung mit dem Reichs-
kanzler Hitler ist eine mehrstündige Beratung von Vor-
standsmitgliedern vorausgegangen, an der teilnahmen:
Baur, Bruckmann, Gropius, Hellwag, Heuß, Hilberseimer, Jäckh,
Lötz, Pechmann, Poelzig, Rading, Renner, Riemerschmid, Stein-
büchel, Wagner. Die bisherigen Verhandlungen des Vor-
sitzenden fanden einmütigen Beifall.
Vorstand: eingetreten Roselius, ausgetreten Riezler. — Den
Vorsitz im Ausschuß für Erziehungswesen hat Rading
übernommen.
Zum Geschäftsführenden Vertrauensmann für den
Bezirk Bergisch-Land wurde Lemmer aufgestellt.
Eine lange schon und immer wieder fehlende populäre Dar-
stellung des Werkbund-Programms ist gedruckt
worden und steht den Mitgliedern zur Verfügung. Dieses vier-
seitige Flugblatt (mit dem Titel „Der Deutsche Werkbund —
was er will — seine Geschichte und Leistung — seine Aufgabe
von heute und morgen") setzt sich mit den künstlerischen,
eihischen, gewerblichen, wirtschaftlichen, sozialen, nationalen
und weltpolitischen Seiten der Werkbund-Arbeit auseinander
und kommt zu der Feststellung: „Die große Zeit des Werkbund-
Gedankens, die schöpferische Stunde der nationalen, die Welt
gewinnenden Form hebt erst an".
Von den Berliner Werkbund-Ausstellungen, die
in den Räumen der „Bauwelt-Musterschau" nunmehr regelmäßig
stattfinden sollen, ist die erste dem Architekten von Steinbüchel
übertragen worden.
Auf Antrag Schwarz' wurden für die Geschäftsstelle die
Lehrpläne sämtlicher deutscher Kunstgewerbe- und
Handwerkerschulen sowie Fachschulen eingefordert.
Werkbund-Ausstellung in Italien. Das Deutsche
Reich hat sich auf den bisherigen Dreijahresausstellungen in
Monza, wie alle übrigen Staaten, mit einer kunstgewerblichen
Abteilung beteiligt. Auch auf der V. Triennale, die heuer in
Mailand stattfindet, ist dem Werkbund die Zusammenstellung
der deutschen Abteilung übertragen worden. Es wird aber
dieses Mal nicht eine allgemeine kunstgewerbliche Ausstellung
gezeigt, sondern man will zum ersten Mal die Ausstellung auf
ein einziges Gewerbe beschränken, und zwar heuer auf das
graphische; bei den nächsten Veranstaltungen sollen dann
andere Gewerbe an die Reihe kommen. Die graphische Aus-
stellung umfaßt eine Darstellung des gegenwärtigen deutschen
Schriftschaffens in seiner ganzen reichen Vielseitigkeit. Diese
Abteilung wird besonders instruktiv werden dadurch, daß auf
vier Bildwerfern die Entwicklungsgeschichte der Schrift, von der
römischen Versähe bis zur Schrift unserer Zeit in 60 Bildfolgen
gezeigt wird, und zwar werden jedem Schriftbild drei Bilder
von gleichzeitigen Bau- und Kunstdenkmälern gegenübergestellt
werden, um zu zeigen, daß es immer der gleiche Formenwille
war, der sich in den Formen der Schrift wie in allen anderen
Kunstformen geäußert hat. Eine weitere Abteilung wird die
Anwendung der Schrift im Buch, auch im illustrierten Buch,
zeigen, ferner wird das deutsche Zeitungs- und Zeitschriften-
wesen zur Anschauung gebracht werden. Die Ausstellung er-
streckt sich aber auch auf entlegenere Schaffensgebiete wie
Landkarten, Zigarrenpackungen, Weinetiketten, Geschäftsdruck-
sachen, und vor allen Dingen wird die heute auf besonderer
Höhe stehende deutsche Werbegraphik ausführlich zu Wort
kommen, darunter auch die deutsche Plakatkunst. Endlich wird
in einer besonderen Abteilung der hohe Stand der deutschen
Reproduktionskunst gezeigt werden, die weltberühmten Piper-
und Hanfstaengl-Drucke und dgl. Die Ausstellung wird sich
dadurch, daß sie alle Zweige des graphischen Gewerbes um-
faßt, ganz wesentlich von den bisherigen Buchkunst-Ausstel-
lungen unterscheiden; es wird sich erweisen, daß Deutschland,
das Land, in dem Gutenberg, der Erfinder der Buchdrucker-
kunst, König, der Erfinder der Schnellpresse, und Mergenthaler,
der Erfinder der Setzmaschine geboren sind, heute noch auf
dem Gebiete der graphischen Kunst und Technik hinter keinem
der Welt zurücksteht.
Aus den Arbeitsgemeinschaften:
Der Berliner Bund beabsichtigt, Anfang Mai im VDI-
Haus durch verschiedene Redner das Thema „Technokratie"
behandeln zu lassen, worüber Besprechungen mit dem Zentral-
vorstand auf der Geschäftsstelle stattgefunden haben. Als
Redner sind Prof. Woldt und Dipl.-Ing. Zur Nedden gewonnen.
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Berliner
Bundes soll im Monat Mai stattfinden.
Arbeitsgemeinschaft Köln und Rheinlande:
In der Sitzung vom 28. März 1933 nahm der Vorstand und
der Arbeitsausschuß von der Niederlegung der Vorstandsämter
der Herren Museumsdirektor Dr. With und Dr. Wachsberger
Kenntnis. Im Anschluß hieran wurde einstimmig ein geschäfts-
führender Vorstand neu gewählt und zwar:
zum 1. Vorsitzenden Herr Architekt Emil Mewes.
zum 1. stellv. Vorsitzenden Herr Josef Feinhals.
zum 2. stellv. Vorsitzenden Herr Stadtbaurat Mehrtens.
Die Stuttgarter Ausstellung „Das deutsche Holz"
wird vom Sommer auf Herbst verschoben und dann von Schnitt-
henner durchgeführt werden. Der Ausstellungsverein „Deutsches
Holz", in dem auch die Württembergische Arbeitsgemeinschaft
des Deutschen Werkbunds vertreten war, hat sich aufgelöst
und wird sich in veränderter Zusammensetzung neu bilden.
Von den Mitgliedern:
Poelzig hat seine Aemter als Leiter der Staatlichen Kunst-
schulen in Berlin und als Vizepräsident der Preußischen Aka-
demie der Künste niedergelegt und von der Regierung dan-
kende Anerkennung für seine Tätigkeit ausgesprochen erhalten.
Unser Mitglied Dr. W i e n b e c k, bisher Reichskommissar für
das Handwerk, ist zum Ministerialdirektor im Preußischen Mini-
sterium für Wirtschaft und Arbeit ernannt worden.
MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WERKBUNDES
Anschrift der Geschäftsleitung: Wien IX, Türkenstraße 3
5. Triennale Mailand 193 3. Internationale Ausstel- Auch an der internationalen Schau der typischen modernen
lung für moderne dekorative und industrielle Kunst und für Werke der Architektur ist Österreich durch eine vom Werk-
moderne Architektur. Die feierliche Eröffnung findet am Sams- bund zusammengestellte Gruppe beteiligt. Für die internatio-
tag, dem 6. Mai, statt. nale Foto-Ausstellung hat der österreichische Werkbund gleich-
Die Beteiligung Österreichs umfaßt als wichtigste Veranstal- falls eine kleine Auswahl zusammengestellt. Während der
tung den vom österreichischen Werkbund zusammengestellten Triennale finden ein nationaler Kongreß italienischer Archi-
großen Raum für Kunstgewerbe. Der Raumentwurf stammt von tekten, eine internationale Zusammenkunft moderner Archi-
Professor Dr. Oskar Strnard. Weiter ist Österreich durch tekten und eine Reihe von Vorträgen über die moderne
Josef Hoffmann und Adolf Loos in der Sonderschau der Werke Architektur statt, ferner eine Sonderschau von Zeitschriften und
der Vorläufer und Meister der modernen Architektur vertreten. Büchern über moderne Architektur.
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