Rationelle Terrassenhaustypen / Einfamilienhäuser
WALTER LO OS-Wien und PETER F E I L E - Würzburg
Wir veröffentlichen hier einige Einfamilienhäuser der Archi-
tekten Peter Feile-Würzburg und Walter Loos-
W i e n, die beide aus der Schule Josef Hoffmanns her-
vorgegangen sind, deren Arbeiten aber deutlich zeigen, daß
sie die Lehren von Adolf Loos aufgenommen haben. Die
beiden Architekten arbeiten seit ihrer Studienzeit trotz der
räumlichen Distanz zusammen. Feile ist als Würzburger in
seine Vaterstadt zurückgekehrt und hat den dort besonders
heftigen Widerstand gegen das neue Bauen durch Zähigkeit
und Ausdauer zu brechen verstanden. Ein erstes Wohnhaus-
projekt mit flachem Dach und Breitfenstern scheiterte, nachdem
es beim Würzburger Stadtrat durchgedrungen war, an dem
Einspruch der Regierung von Unterfranken, die diesen „im
Gegensatz zur heimischen Baugesinnung"" stehenden „Fremd-
körper im Städtebild", der „jede Einfühlung in das Landschafts-
bild vermissen" ließ, „in einer der heimischen Baugesinnung
entsprechenden Weise abzuändern" verlangte. Dieses erste
Haus wurde also mit Walmdach und hohen Einzelfenstern
gebaut, um sich in dem „städtebaulich hervorragendem Gebiet
zwischen Käppele und Festung", in dem sich aber ungehindert
ein plumpes Neubarock austoben kann, den als neugotische
Ritterburg und als Schweizer Chalet aufgemachten Nachbarn
„anzupassen".
Da um dieses Haus ein ziemlich lebhafter Pressekrieg ent-
standen war und die Behörde in ihrem forschen Vorgehen
Doppelhaus in Würzburg, Keesburgstraße — Südseite
doch unsicher geworden war, Feile zudem für ein neues Projekt
den historisch unbelasteten Keesburghang gewählt hatte,
wurden ihm diesmal keine Schwierigkeiten gemacht, sein Grund-
stück als „Versuchsfeld für modische Bauweise" zu benutzen.
Das Doppelhaus, das Feile und Loos an die Keesburgstraße
stellten, war ein klarer, überzeugender Terrassenbau. Jedes
der beiden Häuser enthält im Untergeschoß, um eine Eingangs-
halle gruppiert, alle Nebenräume, darüber ein Wohngeschoß,
von dessen Südterrasse eine Freitreppe zum Garten führt,
WALTER LO OS-Wien und PETER F E I L E - Würzburg
Wir veröffentlichen hier einige Einfamilienhäuser der Archi-
tekten Peter Feile-Würzburg und Walter Loos-
W i e n, die beide aus der Schule Josef Hoffmanns her-
vorgegangen sind, deren Arbeiten aber deutlich zeigen, daß
sie die Lehren von Adolf Loos aufgenommen haben. Die
beiden Architekten arbeiten seit ihrer Studienzeit trotz der
räumlichen Distanz zusammen. Feile ist als Würzburger in
seine Vaterstadt zurückgekehrt und hat den dort besonders
heftigen Widerstand gegen das neue Bauen durch Zähigkeit
und Ausdauer zu brechen verstanden. Ein erstes Wohnhaus-
projekt mit flachem Dach und Breitfenstern scheiterte, nachdem
es beim Würzburger Stadtrat durchgedrungen war, an dem
Einspruch der Regierung von Unterfranken, die diesen „im
Gegensatz zur heimischen Baugesinnung"" stehenden „Fremd-
körper im Städtebild", der „jede Einfühlung in das Landschafts-
bild vermissen" ließ, „in einer der heimischen Baugesinnung
entsprechenden Weise abzuändern" verlangte. Dieses erste
Haus wurde also mit Walmdach und hohen Einzelfenstern
gebaut, um sich in dem „städtebaulich hervorragendem Gebiet
zwischen Käppele und Festung", in dem sich aber ungehindert
ein plumpes Neubarock austoben kann, den als neugotische
Ritterburg und als Schweizer Chalet aufgemachten Nachbarn
„anzupassen".
Da um dieses Haus ein ziemlich lebhafter Pressekrieg ent-
standen war und die Behörde in ihrem forschen Vorgehen
Doppelhaus in Würzburg, Keesburgstraße — Südseite
doch unsicher geworden war, Feile zudem für ein neues Projekt
den historisch unbelasteten Keesburghang gewählt hatte,
wurden ihm diesmal keine Schwierigkeiten gemacht, sein Grund-
stück als „Versuchsfeld für modische Bauweise" zu benutzen.
Das Doppelhaus, das Feile und Loos an die Keesburgstraße
stellten, war ein klarer, überzeugender Terrassenbau. Jedes
der beiden Häuser enthält im Untergeschoß, um eine Eingangs-
halle gruppiert, alle Nebenräume, darüber ein Wohngeschoß,
von dessen Südterrasse eine Freitreppe zum Garten führt,