9. Reißlack (die Rißbildung ist gewollt!)
10. Kammzugarbeit unter Benutzung von Glaspapierschablonen
auf mehrfarbigem Untergrund
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11. Kammzugarbeit auf einfarbigem Untergrund
hingewiesen. Und zwar muß auch in diesem Falle die ebenfalls
doppelte Auswirkung dieser Wechselbeziehungen berücksichtigt
werden. Zunächst wird es sich darum handeln, einmal fest-
zustellen, daß die Oberflächenerscheinungen der einzelnen
Darstellungsmöglichkeiten des Werkstoffes Farbe allein ge-
nügen, um eine gute farbliche Wirkung herbeizuführen
(Wechsel zwischen matt, glänzend und stumpf). Andererseits
wird es notwendig sein, die Qualität der Anstriche, vor allem
der Wandanstriche, in einen gewissen Einklang mit der Qualität
der übrigen Werkstoffe zu bringen. Im Grunde genommen ist
ein billiger Leimfarbenanstrich, bzw. billiges, bedrucktes Papier
wohl ein geeigneter Hintergrund für den alltäglichen Hausrat,
niemals aber für solche Einrichtungsgegenstände, die aus hoch-
wertigen Materialien erstellt werden. In solchen Fällen bedarf
es des Einsatzes ganz guter Anstriche, wie z. B. matter Wachs-
farbenanstriche oder aber solcher Anstriche, die auf sorgfältig
gespachteltem Grund ausgeführt werden.
Jahrzehnte hindurch diente der eigentliche Anstrich als
Untergrund für das darauf schablonierte oder gemalte
Dekor. Der Wegfall der reichen Schablonierung oder
Bemalung der Wände erzeugte ganz von selbst eine Reihe
von Versuchen, die darauf abzielen, dem einfarbigen Anstrich
von Hause aus eine interessantere Struktur zu verleihen. Durch
den Einsatz einer ganzen Reihe solcher Arbeitsverfahren (Faser-
stoffanstriche, gestupfte und gespritzte Anstriche) und durch
die hauchzarte Auflockerung des Untergrundes mit Hilfe ge-
eigneter Werkzeuge (Schwamm, Fingerpinsel und Modler) kann
besonders dann, wenn es gelingt, die waschbaren Bindemittel
ausgiebiger als bislang zur Anwendung zu bringen, eine neue
Anstrichkultur und damit ein wirtschaftlicher Aufschwung des
Malerhandwerks herbeigeführt werden. Gerade die ganz
hellen Töne, die bekanntlich jedem Raum etwas Beschwingtes
und ein klares Aussehen verleihen, werden durch die Auf-
rauhung und Auflockerung der Anstriche reizvoller und inter-
essanter.
Es muß aber im Zusammenhang mit dem eben gesagten
darauf hingewiesen werden, daß der Gebrauch der handels-
üblichen bemusterten Gummiroller usw. nicht als handwerkliche
Arbeit im guten Sinne angesprochen werden kann.
10. Kammzugarbeit unter Benutzung von Glaspapierschablonen
auf mehrfarbigem Untergrund
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11. Kammzugarbeit auf einfarbigem Untergrund
hingewiesen. Und zwar muß auch in diesem Falle die ebenfalls
doppelte Auswirkung dieser Wechselbeziehungen berücksichtigt
werden. Zunächst wird es sich darum handeln, einmal fest-
zustellen, daß die Oberflächenerscheinungen der einzelnen
Darstellungsmöglichkeiten des Werkstoffes Farbe allein ge-
nügen, um eine gute farbliche Wirkung herbeizuführen
(Wechsel zwischen matt, glänzend und stumpf). Andererseits
wird es notwendig sein, die Qualität der Anstriche, vor allem
der Wandanstriche, in einen gewissen Einklang mit der Qualität
der übrigen Werkstoffe zu bringen. Im Grunde genommen ist
ein billiger Leimfarbenanstrich, bzw. billiges, bedrucktes Papier
wohl ein geeigneter Hintergrund für den alltäglichen Hausrat,
niemals aber für solche Einrichtungsgegenstände, die aus hoch-
wertigen Materialien erstellt werden. In solchen Fällen bedarf
es des Einsatzes ganz guter Anstriche, wie z. B. matter Wachs-
farbenanstriche oder aber solcher Anstriche, die auf sorgfältig
gespachteltem Grund ausgeführt werden.
Jahrzehnte hindurch diente der eigentliche Anstrich als
Untergrund für das darauf schablonierte oder gemalte
Dekor. Der Wegfall der reichen Schablonierung oder
Bemalung der Wände erzeugte ganz von selbst eine Reihe
von Versuchen, die darauf abzielen, dem einfarbigen Anstrich
von Hause aus eine interessantere Struktur zu verleihen. Durch
den Einsatz einer ganzen Reihe solcher Arbeitsverfahren (Faser-
stoffanstriche, gestupfte und gespritzte Anstriche) und durch
die hauchzarte Auflockerung des Untergrundes mit Hilfe ge-
eigneter Werkzeuge (Schwamm, Fingerpinsel und Modler) kann
besonders dann, wenn es gelingt, die waschbaren Bindemittel
ausgiebiger als bislang zur Anwendung zu bringen, eine neue
Anstrichkultur und damit ein wirtschaftlicher Aufschwung des
Malerhandwerks herbeigeführt werden. Gerade die ganz
hellen Töne, die bekanntlich jedem Raum etwas Beschwingtes
und ein klares Aussehen verleihen, werden durch die Auf-
rauhung und Auflockerung der Anstriche reizvoller und inter-
essanter.
Es muß aber im Zusammenhang mit dem eben gesagten
darauf hingewiesen werden, daß der Gebrauch der handels-
üblichen bemusterten Gummiroller usw. nicht als handwerkliche
Arbeit im guten Sinne angesprochen werden kann.