Aus „Baugilde".
Abb. 5. Wettbewerbsentwurf von Architekt BDA Kurt Frick, Königsberg i. Pr., Mitarbeiter Dipl.-Ing. Heinz Bahr, Danzig.
Die städtebaulich am meisten beachtete Wettbewerbsarbeit. Sorgfältige Bearbeitung des „Reichsbankplatzes" allerdings
auf Kosten der Jägerstraße, die an einem ihrer künstlerisch wichtigsten Punkte abgeriegelt wird. Die weiteren Aus-
wirkungen, insbesondere gegen den Schloßplatz, bleiben ungeklärt. (Vgl. Abb. 2.)
Rein grundrißlich sind in dem Wettbewerb einige ausgezeich- zu wenig gemeinsame Grundlagen, um die Aufgabe wirklich
nete Lösungen hervorgebracht worden. Daß sie im Detail die wesentlich zu fördern oder gar zu lösen.
Arbeit des Reichsbankbüros nicht übertreffen konnten, war
Nach dem Wettbewerb
unter den gegebenen Verhältnissen zu erwarten und ist nicht Durch d,esen Ver|Quf de$ Wettbewerbs wurde der wider.
von Belang. Auch einige sehr bedeutende architektonische sk]nd der Architektenschaft gegen die Form sejner Aus-
Leistungen sind zu verzeichnen, wenn auch gerade in diesem schreibung nachträg|ich vollauf gerechtfertigt. Mit um so
Punkte mit großer Berechtigung von einem „Schwanengesang größerem Nachdruck setzten die Bemühungen ein, die Auf-
der Prominenten" (Baugilde) gesprochen worden ist. Jeden- gQbe nQch einer Bearbeitung zuzuführen, die ihrer Über-
falls reichten alle guten Einzelleistungen nicht hin und haben rQgenden Bedeutung gerecht wird.
„Wenn in diesem Wettbewerb und in dieser Baufrage über-
haupt etwas weiteres geschehen soll, muß mit allem Nach-
druck verlangt werden, daß die städtebauliche Aufgabe zuerst
klargestellt wird. Wir wollen nicht, daß Berlin weiterhin
~~~7 r—^—, l , __ • alle seine öffentlichen Gebäude möglichst so stellt, daß sie
in ihren Auswirkungen auf das Gesicht dieser an architekto-
^ J I_,'i J nischen Punkten nicht sehr reichen Stadt in nichts zerfließen.
■ - ,"*.H\ Wir vvollen nicht, daß diese von dem vergangenen Stadt-
| baurat Ludwig Hoffmann mit Erfolg betriebene Mißachtung
I * I aller städtebaulichen Grundgedanken auch weiterhin geübt
I ^^-A wird" (C. Ch. Lörcher). „Der Wettbewerb hat ergeben, daß
\\-_XJB^^P^^^Ä '-°sun9 c'er städtebaulichen Fragen die dringendste ist.
ü] | ^ I ■ ■ Hiervon hängen die Maßnahmen ab, die erforderlich sind, um
|v ■ ■ ■ evt'- we'tere Grundstücke zu erwerben, hiervon die Ver-
1 _'H^TT^Ä^Ä j handlungen mit der Stadt und dem Staat über Straßendurch-
\ ^^^^^l^r/^^K brüche, Verkehrsprobleme, die Verpflanzung der Münze, die
\ N^^r/V^ W Verlegung der Schleuse usw. Mit Recht regt daher die Schrift-
jff leitung der „Baugilde" als dringendste Maßnahme zur Förde-
rung des Bauvorhabens an, daß das Reichsbankdirektorium
die bei der Preisverteilung ersparten 24 000 Mark für einen
___'ju'iiin't'^^ städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Verfügung stellt. —
Dieser städtebauliche Ideenwettbewerb dürfte allerdings nur
Abb. 6. Lageplan zum Entwurf Frick. Aus „Baugilde". als Anregung und als Auftakt zu den angedeuteten weiter-
271
Abb. 5. Wettbewerbsentwurf von Architekt BDA Kurt Frick, Königsberg i. Pr., Mitarbeiter Dipl.-Ing. Heinz Bahr, Danzig.
Die städtebaulich am meisten beachtete Wettbewerbsarbeit. Sorgfältige Bearbeitung des „Reichsbankplatzes" allerdings
auf Kosten der Jägerstraße, die an einem ihrer künstlerisch wichtigsten Punkte abgeriegelt wird. Die weiteren Aus-
wirkungen, insbesondere gegen den Schloßplatz, bleiben ungeklärt. (Vgl. Abb. 2.)
Rein grundrißlich sind in dem Wettbewerb einige ausgezeich- zu wenig gemeinsame Grundlagen, um die Aufgabe wirklich
nete Lösungen hervorgebracht worden. Daß sie im Detail die wesentlich zu fördern oder gar zu lösen.
Arbeit des Reichsbankbüros nicht übertreffen konnten, war
Nach dem Wettbewerb
unter den gegebenen Verhältnissen zu erwarten und ist nicht Durch d,esen Ver|Quf de$ Wettbewerbs wurde der wider.
von Belang. Auch einige sehr bedeutende architektonische sk]nd der Architektenschaft gegen die Form sejner Aus-
Leistungen sind zu verzeichnen, wenn auch gerade in diesem schreibung nachträg|ich vollauf gerechtfertigt. Mit um so
Punkte mit großer Berechtigung von einem „Schwanengesang größerem Nachdruck setzten die Bemühungen ein, die Auf-
der Prominenten" (Baugilde) gesprochen worden ist. Jeden- gQbe nQch einer Bearbeitung zuzuführen, die ihrer Über-
falls reichten alle guten Einzelleistungen nicht hin und haben rQgenden Bedeutung gerecht wird.
„Wenn in diesem Wettbewerb und in dieser Baufrage über-
haupt etwas weiteres geschehen soll, muß mit allem Nach-
druck verlangt werden, daß die städtebauliche Aufgabe zuerst
klargestellt wird. Wir wollen nicht, daß Berlin weiterhin
~~~7 r—^—, l , __ • alle seine öffentlichen Gebäude möglichst so stellt, daß sie
in ihren Auswirkungen auf das Gesicht dieser an architekto-
^ J I_,'i J nischen Punkten nicht sehr reichen Stadt in nichts zerfließen.
■ - ,"*.H\ Wir vvollen nicht, daß diese von dem vergangenen Stadt-
| baurat Ludwig Hoffmann mit Erfolg betriebene Mißachtung
I * I aller städtebaulichen Grundgedanken auch weiterhin geübt
I ^^-A wird" (C. Ch. Lörcher). „Der Wettbewerb hat ergeben, daß
\\-_XJB^^P^^^Ä '-°sun9 c'er städtebaulichen Fragen die dringendste ist.
ü] | ^ I ■ ■ Hiervon hängen die Maßnahmen ab, die erforderlich sind, um
|v ■ ■ ■ evt'- we'tere Grundstücke zu erwerben, hiervon die Ver-
1 _'H^TT^Ä^Ä j handlungen mit der Stadt und dem Staat über Straßendurch-
\ ^^^^^l^r/^^K brüche, Verkehrsprobleme, die Verpflanzung der Münze, die
\ N^^r/V^ W Verlegung der Schleuse usw. Mit Recht regt daher die Schrift-
jff leitung der „Baugilde" als dringendste Maßnahme zur Förde-
rung des Bauvorhabens an, daß das Reichsbankdirektorium
die bei der Preisverteilung ersparten 24 000 Mark für einen
___'ju'iiin't'^^ städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Verfügung stellt. —
Dieser städtebauliche Ideenwettbewerb dürfte allerdings nur
Abb. 6. Lageplan zum Entwurf Frick. Aus „Baugilde". als Anregung und als Auftakt zu den angedeuteten weiter-
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