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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1886

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No. 127 - No. 149 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43926#0629

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Druc and Berlag von Wurm & Pfeffer in Heidelberg,
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Anzeigen: die I-fpaltige Petitzeile oder deren Raum 5 8
für Auswärts 10 A, Reclame 2 3 Bei mehrmaligem

erſcheinen bebeutender Nabhatt.







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fen, Bergheime * (General⸗Anzeiger)
— — — wir hiermit ganz ergebenft einladen.
hunnge 3i Breis i der biNigite aller täglich erfcheinene

u nr Mr — I, 1,65 frei in’8 Haus,
PoRfchalter abgeholt nur ML, 1.25. In
e 46, 2 5* und nächfter Umgebung monatlich
60008 | * . einſchließlich Trägerlohn.
ere Studentemn, 8 Auugẽu nehmen alle Poſtanſtalten und
— — 8— ſowie unſere auswaͤrtigen Herren
nd, bier unſere Tragerinnen jederzeit entgegen.
* zu diejert gl in dem Heidelberger Tageblatt“ fichern

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ift jeden P 8 ® lange Reihen von Bildern der Berwichs

* — e T Oiedenen Trachten der lebten zwei Jahr-

— I4 W 8 Ae mit, verſchiedenen Sefichtern :

— — 8 * Cavaliere mit langem Haar und

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; — * —— —

— Alıs — Kopfpuß, — aber
i rachtete Hugo nur oberflächlich, mur

$ en elem oder dek jenem Bilde etwas [Ans

Augfegung “ Agr und dachte, waß für ein Leben das

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— d t%u * des Crafen Berwick, welches ihn in
* 7 ⸗ 28— Arfellte. Er erkannte ee ſofort an
ijche 4059 —⏑ — Augen den edlen Geſichtezugen,
— 50 8 ohen Stirn, welde Mutb, und Bers
( Ubr: ‘B“?‚ f 8 —— Neben dieſem Bilde war rasjenige,
—2 O äl füchte; das Bortrait Lord Baget Ev-
42 Udr: ” l die RN Sohne8 deß Grafen Berwid,

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für die
Eherbuch, Sucen, Walldürn, Adelsheim,


Wieslng, Sinsheim, Eypingen, | 1R
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Juli beginnt ein neues Abonne-
das

großen Verbreitung den veften Erfolg







r Rabaͤtt

Die Erpedition.

deutſches Keich
Nach dem „Beob.“ iſt





daß d

an Weidum zum apbſtoliſchen Proto-
uyd den Orbinartatsafeffor Krauth zum

Seheim-Kämmerer erboben hat. Beide

eingereiht und führen den Titel
Nachdem in dieſen

en Banlfiimen Anerbieiungen zuͤr
theilweiſen Uebernahme der neuen
Anleihe zugegangen
das Großh. Finanzminiſteriunt unterm
Eſfaͤr einen Betrag von 3 Milionen
Dn den Firmen W. H. Ladenburg und

Schfen Angebot für’s

® Bujchlag ertheilt.

e, 26. Juni. Als geſchichtltche Pa-

*T gegenwärtigen Stiuation in Bayern

m „ B, T,“ Folgendes mit: In Baden
Zwie in Bayern zugetragen. Nach

® Großherzugs Leopold Nbernahm fein

von 1061/,



Beführt Haben mochte.
AM Ende einer langen Reihe ſtieß er












Inſchrift auf dem Rahmen des Bildes

— ſtarrten unbeweglich auf dieſes
f MT ein Juͤngling von waͤnziß Jahten
aſt Inabenhaften Geficht von dunkler

chwarzen, ernſten Augen voll


eiter Sohn Friedrich zuerſt die Regierung als
Prinz · Regent an Stelle ſeines aͤlteren Bruders
Ludwig, der geiſteskrant war. Bei ſeiner Vermäb-
lung, September 1856, nahm der Prinz Regent
mit Zuſtimmung der Agnaten die Wuͤrde eines
Hroßherzogs an Der nöminelle Großherzog ſtarb
einige Monate ſpaͤter.
tarleruhe, 27. Juni. Die „K. Ztg.“ ver-
offentlicht folgendes dem Staatsminifier Turban von
dem Erbgroßherzog zugeſandtes Dankjchreiben :
Werthgeſchaͤtzter Herr Staatsminiſter!
Baͤhrend der langen Zeit meiner Erkrankung
find mir fortwaͤhrend von allen Seiten zahlreiche
Beweiſe von Liebe und Anhäͤnglichleit zu Theil
geworden, die mir ſehr wohlthuend gewefen find
und die mich mit lebhafteni Dankgefühl erfült
haben. Es iſt deshalb eine werthe Pflicht, jetzt,
da ich nach glücklich aberſtandener Krankheit zur
völligen Wiederherſtellung meiner Geſundheit Bad
Nauhelm aufzuſuchen im Begriff ſiehe, meinen
kerzlichſten Dank fur dieſe Kundgebungen warmer
Theilnahme auszuſprechen.
Indem ich Sie, Herr Staatsminiſter, erſuche,
dteſen Ausdruck meines Danles zur bffentlicher
Kenntniß zu bringen, verbleibe ich mit der Ver.





ergebenſter



Berlin, 25. Juni. Die günfligen Augfichten,
welche bisher der Antrag der Reichsregierung auf
Enßehung von drei Milionen Mark als Reichehilfe
für die deutſche Induſtrie⸗Auoſtellung zu Berlin

hatte, find leider jett fehr getrübt. An das Reichs-
amt des Innern find in raͤſcher Folge waͤhrend der
letzten Tage eindringliche Gegenvorſtelungen ers
gangen. So von einer großen Anzahl rheiniſch-
weſfaͤliſcher Groß⸗Induſtrieller. Ebenſo haben fich
viele Handelskammern dagegen ausgeſprochen.



Bexlin, 26. Juni. Der Reichstag nahm end-
ziltig die Literarubereinkunft mit Großbritannien
an, Bet dem Rechenſchaftebericht uber Auordnungen
auf Grund des Sozialiſtengeſetzes rechtfertigte Staaͤls.
ſekretar Bötticher für den abwefenden Miniſter
Puttkamer gegenüber dem Abg. Singer die Maß-
resel bezuglich Sprembergs mit der Darlegung, baß

Lippen, um welche ein Zug von Entſchlofſenheit und
Feſtigkeit lag, war feſt zeſchloſſen — überhaupt, es
war ein Geficht, das bei Lebzeiten zu den beſten
Hoffnungen berechtigen konnte.

Hugo war erflaunt über die Aehnlichkeit, die
dieſes Bild mit ihm ſelbſt hatte. Fünf Jahre
fruͤher, als ſein Geſicht noch nicht den gegenwaͤr⸗
tigen ernſten, gedankenvollen Auẽdruck trug,
* er dieſes Portrait für das ſeinige gehalten
aben.

„Es iſt, als ob ich in einen Spiegel ſaͤhe,“
murmelte er mit bebender Stimme. „Kann eine
ſolche Aehnlichkeit bloß Zufall ſein?“

Während er ſich ſo fragte, fiel ſein Blick auf
die Haͤnde des Bildee, welche nachläffig geſchloſſen
waren, und in demſelben Moment fuhr er erſchreckt
auf, als waͤre er ploͤtzlich verwundet worden, und
wurde todtenbleich. Er hatte auf dem Finger des
junger Lord's einen dianiantenen Ring demerlt
das getreue Abbild jenes eigenthumlichen Ringes,
den ſeine Pflegemutter ihm als denjenigen beſchrie-
ben hatte, welchen ſie an der Hand ſeines ihr nur
einmal begegneten unbelannten Vaters geſehen.
Hugo betrachtete denſelben dann aufmerkjam,
und die Ueberzeugung gewann immer mehr in fet-
nem Herzen Raum, daß ſeine Aehnlichleit mit Loͤrd
Evremond doch wohl etwas mehr ſein müffe, —
als eine zufaͤllige, und daß er wenigſtens eine
Spur gefunden Fabe zu dem Geheinniß ſeines
Lebens.
„Sollte dieſer Lord Evremond, der ſchon ſo jung



Geiſi und
mit edien Bügen; ſein ſchwarzes
— — ſo daß die große Stirn
rvortrai und feine fchön geformten -

ſtarb, mein Vater ſein?“ fragte er fich klopfenden



vn Unſturzbeſtrebungen geweſen ſeien
Ausweiſungen in Berlin ſeien gerechtfertigt/
der Lohnbewegung die ſozialdemokratiſchen Beſtreb-
ungen eine große Rolle geſpielt yaben. Hterauf
lehnte das Haus einſtimmig die Branntweinſteuer-
vorlage ab, nachdem Redner der verſchiedenen Par-
feten ſhre ablehnende Haltung begründet hatten und
der Finanzminiſter feine Voffnung auf ein ſpaͤteres
Zuſtandekommen der Brauntweinvorlage ausges
ſprochen hatte. Der Präfident gibt eine Ueberficht
abex die Geſchäfte der Tagung; auf Antrag Windt-
horft's dankt das Haus dem Prafidenten durch Er-
yelen von den Sttzen. Staatsfekretär Bötticher
derliest pierauf die taiſerliche Botfchaft, durch welche
der Reichsteg geſchloſſen wird. Die Sitzung ſchloß
mit breimaligem Hoch auf den Kaiſer.

Münden, 26. Jani. BPrinzregent Luitpold
wird Nontag Mittag im Thronfaale des Refidenz-
ſchlofes in Gegenwaͤrt der Prinzen, der Miniſter,
den Mitgliedern des Landtages und diplomatiſchen
Rorps u. ſ. w. den verfaſſungsmaͤßigen Eid ableiflen

München, 26. Juni. In der bffentlichen
Plenarfitzung der Abgebrdnetenlammer waren heute
ſämmtliche Miniſter anweſend, die Tribannen über-

Auch die
wo bei




ausſchuſſes über dte Reichtverweſerſchaft. Der
Ausſchuß heantragt, dieſelbe zu genehmigen und
yat die Erſtattung eines muͤndlichtn Berichts nur
m den weithin erregten Volle
ſchichten Auftlaͤrung und Beruhigung über König



f





Ludwigs Geſchick zu gewähren. Die Regierungs
unfähigkeit des König® Otto gelte für zweifellos.
Der Berichterſtatter zaͤhlt das Unterſuchungsmaterial
auf, welches dem Ausſchuffe vorgelegen und legte
in genauen Ausfuhrungen den Entwicklungsgang
die erbliche Anlage der Geiſtes
krankheit, deren Emporwuchern und auch Richard
Vagners Einfluß dar. Der ultramontane Bericht-
erſtatter rühmt Köntg Ludwigs deutſche Rolitik,
hervorgetretent
Einſamkeitsliebe, erwaͤhnt, daß del Rönig ſeit
1883 mit leinem Gebildeten mehr verkehrt habe,
ſondern nur mit Bedienten. Eingehend werden
darauf die ſchon bekannten Krankheitserſcheinungen
und abſolutiſtiſchen Neigungen u. ſ. w. erwaͤhnt.
Nachdem der Bericht von Bonn verleſen, veriteſt
der Schriftführer des Ausſchuſſes, Abz. Dr. Bubl,

Jahre Eindurch aber mich gewacht hat, welcher
meine Erziehung geleitet und mich unterſtuhi hat,
bis ich ſelbt für mich forgen konnie?

Wenn Lord Eoremond mein Vater war, warun
bin ich denn namen⸗ und heimathlos? Waru :
nicht ein Einwohner von Berwick⸗Hail? Und wenn
er nicht mein Vater war, was il denn mit dieſer
geheimnißvollen Lehnlichleit, und wer bin ich danu?
Ein Ausdruck bitterer Behmuth ſammelte fich
um ſeinen Vund, ſein Geficht zeigte noch die Sput
des erſten Schreckens, und er zilterte am ganzen
Körper, als er ſeine Augen wieder zu dem laͤcheln-
den Bilde aufſchlug und ſich jene Fragen wieder-
holte, von deren Beantwortung ſeine ganze Zukunft/
ſein ganzes ferneres Lebensglůck abhing.



In der Bildergallerte zu Berwick-Hall.
Hugo ſtand noch vor dem Bilde des verſtorbenen
Lords Eoremond, bleich, traurig, anklagend, als
Graf Berwick in die Gallerie trat und fich ihm
näherte. Seine Aufregung unterdrückend, wandte
dex junge guͤnſtler fich halb dem Grafen zu, auf
deſſen Geſicht noch der Eindruck des ihm wieder!
fahrenen Unfalls bemerkbar war. Das Licht fiel
ſo auf das Antlit des jungen Mannes und auf
das Portraͤt zugleich, daß die ſprechendſte Mehnlich-
keit in jedem Zuͤge erkennbar war.

Graf Berwick ſtieß bei dieſem Anblick einen
dumpfen Schrei aus und trat einige Schritte zurüc,
worauf er auf einen Divan in der Mitte des
Zimmers niederſank.



Herzenk. „Und wenn er es waͤre, wo iſt dann Der,
welcher ſo im Geheimen, ſo verſchwiegen alle die

„Sitt ſonderbar — ſenderbar!“ murmelte er.
„Es iſt ein wunderbarer Zufall.”


 
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