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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1886

DOI chapter:
No. 255 - No. 277 (2. November - 27. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43926#1149

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Buchdruckerei und Erpedition: Brunnengaſſe 24-



Verantwortl. Redakteur Ph · Klausner
in Heidelberg.





16. Nov. Mit Bezug auf das neueſte Vor-


lieniſche Expedition nach dem Jubafluß aus-
en ſei. In der That ſoll Dr.. Jühlke unter-
italieniſchen Reiſenden

In Folge der

endung genommen. Es jagte dieſer Staats-
O unverholen, daß Oeſterreich zwar in der
aß der Frieden erhalten bliebe, in dieſer Frage,


wenden, namentlich wenn Rußland eine, wenn
rübergehende, Occupation des Landes bewerk-
Dieſer Wink nach Rußland hin iſt dort


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Unter dieſen Umſtänden wird man nun
vorerſt wohl nur die Fauſt im Sacke ballen,
otion naͤch Bulgarien hin, wenn man dieſelbe
Geſundheit für ſchuldig“ erachten mochte, bis
Man wird ſich alſo wahr-

foͤrmlicher Gewaltthat aber noch abſtehen. —
Bei der geſtern abgehaltenen

Freifrau v. Schenk (Gemahlin des Adjutanten

Heinrich) und der Rittmeiſter v. Brockhuſen.
Erſtgenannten ſind mit dem bloßen Schrecken
chmutzten Kleidern davongekommen, v. Brock-
das Schlüſſelbein.

Oeſterreich Angarn.
16. Nov. Tisza erklärte, It. Frf. J., beim


mitverantwortlich erkläre und mit ihm ſtehe







uren nachgingen, die jener ihnen an die Hand
lle Bemühungen waren erfolglos.


ner Arztes ſei, und dort Unterricht im Malen

ein Muth wankte nicht. Er hatte wieder ei-


nzeigen in den Zeitungen wurden in den ver-



ſorgfältigſten Nachforſchungen angeftellt, aber
blich — Miß Romberg war und blieb ver-





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$ wahr, daß Du todt biſt — in all' Deiner
coͤnheit Und Licblichkeit? Todt! Ich kann
Todt! Baͤrmherziger Gott, es wäre
V, 3ir hart.“

!










Beſchränkung, im großen Ganzen mit Kalnoky übereinzu-
ſtimmen. Auf Grund vertraulicher Aeußerungen Kalnoky's
wurde bei dem erwähnten Empfang erörtert, daß unſere
Beziehungen zu Deutſchland durch die Freundſchaft Eng-
lands eine Feſtigung erfahren haben. — Aus Tirnowa
wird gemeldet: Kaulbars verlangt die Abſetzung Mutkuroffs.
Die Regierung will dieſe Note nicht beantworten. Viele
Verhaftungen fanden ‚in den Militärkaſernen ſtatt. In
der Sobranjeſitzung am Samſtag beleidigte Stojanoff die
Diplomaten, indem er ſagte, die Vertreter Europas haben
es nicht der Mühe werth erachtet, ſich ſelbſt zu bemühen,
ſondern ſchickten blos ihre Schreiber. Infolge deſſen ver-
ließen die Diplomaten den Saal.

Peſt, 16. Nov. Im auswärtigen Ausſchuſſe erklärte
Kalnokh, laut Frkf. 35 auf Anfrage Falks und Andraſſys,
daß die Lage Bulgariens nur im Einverſtändniß mit den
Unterzeichnungsmächten geändert werden könne und dies-
bezüglich keiner Macht beſondere Rechte zugeſprochen ſeien,
jedoch hätte er, da eben alle Mächte mitzuwirken haben,
in ſeiner Darſtellung vom letzten Samſtag auch die Mit-
wirkung Rußlands als wünſchenswerth und nothwendig
bezeichnet. Daraufhin erklärte Andraſſh ſich mit den
Zielen der Politik Kalnokys einverſtanden, obgleich er in
einer längeren Rede manche Bedenken äußerte. Von be-
ſonderem Intereſſe waren die Aeußerungen Andraſſys über
das deutſche Bündniß, von dem er als Mitſchöpfer ſagte,
daß nichts geeigneter ſei, den Frieden Europas zu ſichern,
als geraͤde dieſes Bündniß, weil die Intereſſen Deutſch-
lands und Oeſterreich⸗Ungarns nirgends und iu nichts
einander widerſtreben. Der Grundgedanke des Bündniſſes
ſei daher, daß dasjenige, was die beiden Mächte für ein-
ander thun, dieſelben nicht als Opfer ſthun, fondern in
ihrem eigenſten Intexeſſe.
wehrender YNatur. Wenn dieſes Bündniß natürlichen Er-
wartungen nicht entſpreche, ſo liege die Urſache lediglich
darin, daß die Lage durch Veränderung der Natur des
Bündniſſes, infolge des Hinzutretens Rußlands weſentlich
geändert ſei. In dieſem Verhältniſſe ſtanden ſich zwei
Mächte mit gemeinſamen Intereſſen einer dritten Macht
mit nicht gemeinſamen Intereſſen gegenüber ünd eine ſolche
Zuſammenſetzung konnte Europa nicht langer imponireu.
Nicht Mangel an gutem Willen Seitens Bismarcks, ſon-
dern die veränderte Natur des Bündniſſes habe letzteres
verhindert, ſeine naturgemäße Wirkung zu äußern. Graf
Kalnokh betonte wiederholt die ſtrengſte Vertragstreue in
allen Fragen des Orients, was ihm einen voͤllſtändigen
Erfolg in der Delegation zuſichert.

England.
London, 16. Nov. Wie der Stardard-Korreſpondent

XXIV.

An der Nordweſtküſte von Schottland, — in einer
Region gänzlicher Wildniß und Einöde, über welche be-
ſtändig ein Hauch tiefer Vereinſamung ſchwebt, ragt ein
kahler Bergesvorfprung hinaus in die ſchäumende See.

Dieſer Vorſprung iſt Black Rock benannt.

Seine äußere, ſteile, vielfach zerklüftete Wand erhebt
ſich zu einer Höhe von mehreren hundert Fuß, und in
ſeinen zahlloſen Spalten und Riſſen niſteten Wildenten
und Seemöven.

Black Rock iſt weit entfernt von jeder menſchlichen
Wohnſtätte.

Die nächſten Fiſcherhäuſer oder Schäferhütten ſind
erſt in einer Entfernung von vielen Meilen anzutreffen.
Kein Reiſender betritt die gefährlichen Gebirgspfade, die
nach Black Rock führen.

Aber ungeachtet der Unwirthlichkeit des Platzes thront
auf dem Gipfel des Black Rock ein laͤnges, maſſiv ge-
bautes Haus mit einem hohen und umfangreichen Thurme,
von welchem ſich eine prachtvolle Fernſicht über den See
ſowohl wie über einen Theil der Berge darbietet.

Das Haus war von dichtem Gebüſch und Nadelholz
umgeben, ſo daß es von der Landſeite aus kaum ſichtbar
war. Nur der Thurm ragte über die Wipfel der Bäume
hinweg. —

Das altersgraue Haus von Black Rock hat eine tra-
giſche Geſchichte.

In aiten Zeiten wohnte in ſeinen Mauern eine
mächtige Familie, welche nach und nach ſowohl an Macht
und Anfehen wie an ihrer Mitgliederzahl verlor, bis end-
lich nur zwei Brüder übrig blieben.

Diefe Brüder, Zwillinge, welche ſich mit rührender
Zärtlichkeit zugethan waͤren, verliebten ſich Beide in eine
Dame, eine ſchöne und reiche ſchottiſche Erbin.

Sie aber trieb ein elendes Spiel und derlobte ſich
heimlich mit Beiden.






Druck und Verlag von Wurm Pfeffer
in Heidelberg.

1886.



in New⸗Hork weiter mittheilt, hat die franzöſiſche Regierung
nicht nur Material zur Errichtung einer Gewehrfabrik
angekauft, ſondern auch eine Anzahl Gadling und Gardner
Kanonen beſtellt. Auch die Türkei kauft Kriegsmaterial
in den Vereinigten Staaten und die Geſammtheit der dort
gegebenen Beſtellungen ſoll Alles übertreffen, was jemals
früher in Amerika beſtellt worden iſt.

London, 17. Nov. Sicherem Vernehnien nach iſt
dieſer Tage bei der hieſigen Regierung eine ruſſiſche Au-
frage eingetroffen, ob diesſeits etwas gegen die Wahl des
Fürſten Nicolaus von Mingrelien eingewendet würde. —
Wie mir verbürgt wird, hat die engliſche Regierung dieſe
Anfrage verneint und ſich mit der Wahl einverſtanden er-
klärt. Auch ſollen bereits die anderen Großmächte dieſelbe
Erklärung abgegeben haben.

Bulgarien.

Ruſtſchuk, 17. Nov. Die Rede des Grafen Kalnoky,
deren authentiſcher Text den leitenden bulgariſchen Männern
erſt heute bekannt wurde, machte in Bulgarien einen über-
waͤltigenden Eindruck. Die Bulgaren wurden bisher durch
Drohungen mit der ruſſiſchen Beſetzung, welche General
Kaulbars und ſeine Genoffen immerfort im Munde führten,
eingeſchüchtert. Sie athmen jetzt zum erſten Male frei
auf, denn die Reden Salisburys und des Grafen Kalno-
fy zeigen, daß ſie den Ruſſen denn doch nicht auf Gnade
und Ungnade ausgeliefert ſind. Morgen werden Stambu-
low Mutkurow, und Schifkow, Ruſtſchuk verlaſſen und
ſich über Lompalanka nach Sofia begeben. Natſchewitſch
trifft in Siſtowo mit ihnen zuſammen ein. — Die Ant-
wort auf das neueſte Ultimatum des General Kaulbars
wegen der Vorhänge in Philippopel beſagt, daß eine end-
giltige Antwort verſchoben werden müſfe, da die Miniſter
auf einer Reiſe begriffen ſeien. Die Bulgaren ſind über-
zeugt/ daß General Kaulbars alsbald mit neuen Forde-
rungen hervortreten werde, ſobald ſie den letzten Macht-
ſpruͤchen weichen wollten. Auf Grund dieſer Stimmung
in den maßgebenden Kreiſen glaube ich ſagen zu dürfen,
daß die in dem letzten Kaulbarsſchen Ultimatum aufge-
ſtellten Forderungen abgelehnt werden dürften.

Aus Nah und Fern.

*Karlsruhe, 15. Nov. Die 300jährige Jubelfeier
des hieſigen Gymnaſiums beginnt am 22. Nob. Morgens
8 Uhr, mit Schülergottesdienſten in der Schloßkirche und
in der kath. Stadtkirche, welche von den Religionslehrern
der Anſtalt gehalten werden. Um halb 10 Uhr begibt ſich
der Feſtzug vom Gymnaſium aus zur Feſthalle, wo um
10 Uhr die Schulfeier ſtattfindet. Um 2 Uhr iſt Mittag-
eſſen im kleinen Saal der Feſthnlle und Abends Feſtvor-





Mit der neuen Liebe kam der Bruch der alten.
Eiferſucht ſchlich in ihre Herzen und ſchuf eine große
Kluft zwiſchen den Brüdern, welche vorher nie in ihrem
Leben eine Stunde der Entfremdung gekannt Hatten. f&

Der eine der beiden Brüder, von heftiger, leiden
ſchaftlicher Natur, aber edel und weichherzig, kehrte nach
der abgelegenen Hochlandsveſte zurück, vertrauend auf die
Treue ſeiner Veriobten und ſinnend, wie er ſeinen Bruder
mit dem Gedanken an ſeine bevorſtehende Heirath aus-
ſöhnen könne.

Der andere Bruder weilte in Edinburgh und „be-
ſtürmte die Geliebte ſo lange mit Anträgen, bis dieſe,
nachdem ſie ermittelt, daß er der Erbe ſeines Stammgutes
war, ſeinem Drängen endlich nachgab und ſeine Braut
wurde.

Dem jüngeren und vertrauteren Liebhaber in Black
Rock wurde keine Anzeige von der Verlobung und bald
darauf ſtattfindenden Heirath gemacht.

Der glückliche Gatte, nichts ahnend von der Falſch-
heit ſeines Weibes, wollte ſeinen Bruder überraſchen, kaufte
eine hübſche Yacht, ſtattete ſie auf's glänzendſte aus und
fuhr darin mit ſeiner jungen Frau gegen Norden ſeiner
Heimath zu.

Rurz vor Sonnenuntergang lief die Yacht in den
Hafen ein, und bald darauf ſtieg die Hochzeitsgeſellſchaft,
etwa zwanzig Perſonen zählend, die breiten, in den Felſen
gehauenen Stufen hinanf.

Sie wurden auf der Schwelle des Hauſes von dem
ahnungsloſen jüngeren Bruder empfangen und der andere
ſtellte ihm freudig ſeine Frau vor. Der erſtere ſtand da
wie eine Bildſäule; aber als er die ganze furchtbare Wahr-
heit begriff, als er erkannte, daß er getäuſcht und hinter-
gangen wörden war, da zerſtörte wilde Leidenſchaft die
Liebe. Die Furien der Eiferſucht und Rache wütheten in
ihm und maͤchten ihn faſt wahnſinnig. Er eilte zurück
in die Halle, nahm von der Wand ein Schwert, welches
ſein Großvater in ſo mancher Schlacht ruhmreich geführt,
 
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