Int tänı;
;m;‘bmu.‘%ä?) außer Wentag Abonnementspreis mit
wuich — — „Alt Heidelberg“, für Heidel-
*24 g. mit Trägerlohn, durch die Poft be-
vMit. 1,25 odhne Zufiellungsgebühr.
Anzeigen: die 1Lſpaltige Petitzeile oder deren Raum für aus-
wäris 10 Pig., Lokalaͤnzeigen 5 Pfg;, Stellengeſuche und
Wohnungs Anz. Pfg. Reclame 20 Pfa. Bei mehrm. Erſchem.
bedeutenden Rabatt. Gratis⸗Verbrettung durch Mauer⸗Anſchlag.
Buchdruckerei und Erpedition: Brunnengaſſe 24
2 — Brunnengaſſe 24.
Verantwortl. Redalteur Ph. Klausner
in Heidelberg.
rlr Heidelberg, 16. Oktober.
4 der Woche iſt die Kontinentalreiſe des eng-
8 8 Lord Randolph Churchili. Sofort
— Rede in Dratford gehalten, packte
8 a Leijte mit ſeinem Sefretär nach Berlin.
* einige Tage in tiefftem Geheimniß als
—— Ob er jemand und wen er vom
8— Amt gefprochen, iſt noch nicht auf-
i fleb}lngen‚ welche vom Auswärtigen Amte
—— ſcheinen! wird überhaupt aufs Schärfſte
** * daß Lord Churchill in Berlin war.
wWetg * ſich anſcheinend nur gegen den Begriff
Leice beſuches. Andre durchaus glaubwürdige
N ya AUf das beftimmteſte, daß Lord Churchill
Wüber Dresden nach Wien weiterreifte.
er werde auch über Berlin nach
Die Frage, ob der engliſche Schaͤtz-
Fuͤrſten Bismarck geſehen habe oͤder
Riſckfahrt aufſuchen werde, iſt zur Zeit
8 gleicher Zeit wird bekannt, daß der eng-
ür des eußern Lord Kodesleygh ein
4
h
an
„(Mder bulgariſchen Regentſchaft eine moͤ—
ung zu Theil werden laͤſſen.
Haft hat mittlerweile trotz des ru ſiſchen
Vergangenen - Sonntag die Wahlen zur
* — welche ſpater den neuͤen
Üeyay aMln Hat,! vor ſich eehen laſſen Der
aulbars hat kurz vorher im Lande eine
mmen, um die Wähler im ruſſiſchen
* ſen. Er hat auch verſucht, die buͤlga-
die * eniger Staͤdte, wie Ruſtſchuk, Schumla
ſſiſchẽ Politik zu gewinnen. Sein Erfolg
— Die bisher von der bulgari-
j enn gemachten Wahlnachrichten aus
— aus Softa ſelbſt beſagen, daß die
8 lich großer Mehrheit der Regierungs-
* * In Oftrumelien fei ſoweit bekanut, über-
4 in itionskandidat gewählt worden. Auch ſei
X 2— Provinz ohne Ruheſtörungen vor ſich
— — in Dubnitza, wo der Unterpräfekt
* elle Landidaten von Bandenführern er-
. ı d
‘ig:%q‘gf)ermeuffmen Politik iſt augenblicklich alles fil,
5 2 Laiferin Augufta kräftigen ſich in
ä dep S ‚deutfche. Kroͤnprinzenpaar weilt in
\ Üftergte_id)sfangfer arbeitet in Varzin.
T 8 Ichiſchen Abgeordnetenhauſe
8* dts Shwarzwaldes.
Man von Ed. Wagnert.
(Fortfebung.)
kelon 4*
a der Men auch noch das Geld, welches aus
beant-
—
fen fuͤch
ede zeloft wird.”
4 ** gehören, Gretchen. Es ſind noch fünf-
günftige NN %Ein in der Bank, welche Du ebenfalls
2 144 nkel ſagte mir, er hätte die Summe
* 4 8* ” damit Du in Deinen alten Tagen
etten 6 *
* 6* Recht auf das Geld, Fraͤulein Alice;
8 Onkel hat es Dir hinterlaſſen als
* Reysle Yangjährigen treuen Dienſte, alſo
4* 8 Dir. Nun ſage nichts weiter über
4 8 nn mir noch keinen Plan für die Zu-
U doch weiß noch nicht, was ich in England
fn denke ich, das wird fich finden, wenn
*
* der Reiſe nach England und vor
ert die eine andere Sprache reden,
4 Eewoͤhnheiten haben, als wir.“
* Gretchen. Ich ſpreche ſehr gut eng-
— Du verſtehſt auch einige Woͤrte und
ereonde bald lernen. An die fremden Ge-
— . die . Dir uns leicht gewöhnen, und ich
Biflégofli.”fl H { gute H* machen werden, daß es in
tamen, 0U i %, da enſchen gibt. Nun laß uns zu Bett
h j n wir morgen recht früh auͤfſtehen
d K JicH „Diel für uns zu thun.“
ST ” Üüßte die alte Frau, welche fie mit
* umarmte, und dann ging ſie hin-
Ich. Am nächſten Tage packten ſie
‚STDße Reiſekoffer, während Mobilar,
e durch Hertn Wilten öffentlich
Akten —*
n N đr"
Y
Sonntag, 17. Oktober
wortete Miniſterpräſident Graf Taafe eine Interpellation
des deutſchen Klubs über die deutſch-bſterreichiſche Allianz
wie folgt: „Die Annahme, daß das Verhältniß unſerer
Monarchie zu Deutſchland erſchüttert waͤre, iſt völlig
grundlos; daſſelbe beruht nach wie vor auf den von dem
Miniſter des Aeußern in den Delegaͤtionen wiederholt de-
finirten Grundlagen, und kein Anlaß liegt vor, welcher
eine Lockerung oder Trübung der gegenſeitigen engen und
vertrauensvollen Beziehungen zuläßt! Der Antrag des
Abgeordneten Heilsberg, eine Debatte hierüber zu eroͤffnen,
wurde abgelehnt.
Das dem däniſchen Reichstage vorgelegte Budget
ſchließt mit einem Defizit von 83/, Millionen Kronen ab,
das aber nach Anſicht der Regierung aus dem in den
letzten Jahren ſtark angeſchwollenen Vermögen der Staats-
kanzlei unſchwer zu decken ſein wird.
Es wird beſtätigt, daß der franzöſiſche Kriegs-
miniſter General Boulanger unverzüglich von der Kammer
einen Extrakredit von hundert Millionen forden wird zur
Anfertigung der neuen Sprenggeſchoſſe, Kanonen und Ge-
wehre, wie zum Umbau einiger Feſtungen.
Seitens der niederländiſchen Koͤlonialregierung
ſind von Batavia aus nunmehr zwei Bataillone Infanterie
nach Athieh befördert worden, da die Athieher wieder in
größeren geſchloſſenen Banden auftreten.
Der König von Belgien hat den Ulanenmajor von
Vinckeroy zum Generaladminiſtrator des Kongoſtaates
an Stelle Janſſens gewählt.
Im engliſchen Lager von Alderſhot hat eine
Emeuie ſtattgefunden, wobei 45 Soldaten durch die Mi-
litärpolizei verhaftet und 20 Poliziſten verwundet wurden.
Alle Soldaten, welche an der Emeute theilgenommen haben,
wurden nach Southampton befördert, wonſte an Bord der
„Pretoria“ nach Natal eingeſchifft werden, um dort zu
ihrem Bataillon zu ſtoßen.
Deutſches Reich.
Karlsruhe, 14. Okt. In der ſoeben ſtattfindenden
Prüfung für das Finanzfach befinden ſich zwiſchen 30
und 40 Finanzkandidaten, wohl die größte bisher in Ba-
den erreichte Zahl! Durch dieſen Andrang der wiſſen-
ſchaftlich gebildeten Fachkräfte werden die ebenfalls zahl-
reich vorhandenen Finanzaſſiſtenten von einer größeren
Anzahl von Stellen fern gehalten. In einigen Jahren
dürfte ſich wieder ein Ausgleich herſtellen.
Berlin, 14. Ott. Die Nordd; Allg „Ztg.“ fieht in
dem Ergebniß der Waͤhlen zur bulgariſchen Sobranje
einen weiteren Beweis für die Richtigkeit ihrer früheren
Behauptung, daß in der Stimmung der bulgariſchen Be-
verſteigert wurden, welches ein hübſches Sümmchen ein-
brachte, das auf Alice's Anweiſung Herr Wilten Gret-
chen einhändigte. Nur ihre Tauben ließ ſie nicht verſtei-
gern, ſondern ſchenkte dieſelben der Tochter eines Nachbars,
welche ihre beſte Freundin geweſen war. Der Reſt des
Tages wurde zu einem Rundgang zu den Bewohnern des
Dorfes benutzt, um von dieſen Abſchied zu nehmen. Dieſe
Nacht ſchliefen Alice und Gretchen im Hauſe des Herrn
Wilten und verließen am anderen Morgen Schönau nach
nochmaligem herzlichen Abſchiede von den Dorfbewohnern,
welche ſich Alt und Jung vor Herrn Wilten's Hauſe ein-
gefunden hatten, um noch einmal des Mädchens Hand zu
drücken und der Scheidenden eine Strecke das Geleit zu
geben. Als die Dorfbewohner umgekehrt und Alice und
Gretchen eine Strecke allein gegangen waren und ſich auf
einem Berge befanden, von wo aus ſie zum letztenmale
das Dorf überblicken konnten, blieben ſie ſtehen und ſchau-
ten zurück auf die alte Heimath, im Geiſte Allen, die dort
zurückgeblieben waren, noͤch einmal Lebewohl ſagend.
„Ich hoffe,“ ſagte Gretchen leiſe, indem ſie ſich die
Thränen trocknete, „daß wir nicht geradezu in's Unglück
und in die Sorgen hineinlaufen; und doch beſchleicht mich
ein Gefühl, als wären trübe Tage für uns im Anzuge.
Ich wünſchte, ich könnte einen Blick in die Zukunft thun.“
Alice antwortete nicht, aber ihre feuchten Augen, ihr
ernſtes Antlitz verriethen, daß ihr der Abſchied von ihrer
bisherigen Heimath und von den guten Leuten ſchwerer
wurde, als ſie es ſich merken ließ. Sie wandten ſich wieder
vorwärts und ſetzten ihren Weg zur nächſten Eiſenbahn-
ſtation fort, von wo aus ſie nach Hamburg reiſen wollten.
—
Die Nachricht von der Ankunft Lord Leonards zu
Caſtle Cliff hatte ſich raſch unter den Gäſten verbreitet
und war von dieſen beifällig aufgenommen und als eine
auch ihnen widerfahrende Ehre angeſehen worden. Der
Lord trat um ſieben Uhr in das Speiſezimmer, wo die
Druck und Verlag von Wurm & Pfeffer
in Heidelbert.
1886.
— — — ——————
völkerung ein Grund zur Abreiſe des Prinzen von Bat-
tenberg nicht gelegen ſei, die Mehrheit der Bevölkerung
würde ſonſt nicht für die von ihm eingeſetzte, keineswegs
einwandfreie Regentſchaft notirt haben. Die Beantwort-
ung der Frage, wodurch der Fürſt zur Abdikation veran-
laßt worden fei, laſſe nur zwei Möglichkeiten zu; entweder
habe der Fürſt die Lage nicht erkannt und diefelbe für
ſchlecht gehalten, während ſie ihm günſtig war und dieſe
Annahme würde ein ungünſtiges Licht auf ſeine ſtaatsman-
niſchen Fähigkeiten werfen oder ſein weiteres Verbleiben
ſei ihm unbehaͤglich erſchienen. Zweifellos würde der
Fürſt, wenn er ausgeharrt hätte, dem Lande wenigſtens
die mit Wahlen verbundenen Stürme und Erregungen er-
ſpart haben, die wie auch immer der Ausgang ſei, einen
ſchlinunen Einfluß auf die weitere Entwickelung Bulgaͤriens
haben müßten.
Anus Süddeutſchland, 15. Okt Vor dem Auf-
tauchen der bulgariſchen Affaire füllte bekanntlich das tra-
giſche Geſchick des bayriſchen Königshauſes einen großen
Theil der Spalten der Zeitungen. Neuerdings erſcheint
das Letztere wieder auf der Bildfläche und es ſoll jetzt
in maßgebenden Kreiſen in München ernſtlich die Rede
ſein von einer ſtaatsrechtlichen Entmündigung des nach
erhobenen Berichten dei unheilbaren Irrſinn verfallenen
Loͤnigs Otto und der förmlichen Ernennung des Thron-
folgers zum Könige. Solchem Vorhaben wird aber viel-
fach in Bayern, beſonders aber von den angeftammten
Gebirgsbewohnern in Oberbayern mit Mißtrauen be-
gegnet. Die ihrem Landesfürſten immer fehr ergebenen
bayriſchen Hochländler waren bekanntlich bereits zur Zeit
des tragiſchen Geſchicks des Koͤnigs Ludwig unruhig be-
wegt. Unwillkürlich muß man hierbei an geſchichtliche Vor-
fälle, die ſich zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ereig-
neten, zurückdenken. In Wien hatte man damals, wie auch
noch einigemale ſpäter (z. B. 1770) Abſichten auf Einver-
leibung Baherns in Oeſterreich, weshalb Bayern auch eine
Zeitlang leider ſich mit Frankreich alliiren mußte, . In
dem erfterwähnten Zeitpunkte war der Kurfürſt Cmanuel
aus München vertrieben und wurden ſeine Kinder doͤrt
von den Oeſterreichern, welche die Hauptſtadt und einen
Theil des Landes beſetzt hielten, gefangen gehalten. Da
beſchloſſen die treuen Hochländer der baͤhriſchen Alpen
„die Kinder zu ‚retten“. In hellen Haufen zogen ſie,
mitten im Winter, mit Gewehren und Senſen bewaffnet,
‚Jängs der Iſar und ſonſt die Flußthäler hinab nach
München zu wo ſie auf Vereinigung mit den Bahern der
Stadt hofften. Aber der Plan war verraͤthen; die Stadt
war ſcharf bewacht, die Thore deſchloſſen und die ſich
Naͤhernden wurden mit Schüſſen zurückgetrieben. Der
öſterreichiſche Heerführer ging hierauf —es war gerade
meiſten Gäſte ſich bereits eingefunden haͤtten! Seine
würdevolle Erſcheinung, ſein hoͤhes Alter in der ariſto-
kratiſchen Welt, und ſein großer Reichthum machten ihn
ſelbſtverſtändlich auch hier zum Mittelpunkt der Ge-
ſellſchaft.
Die lange Entfremdung der Lady Trebor von ihrem
Großvater war allgemein bekannt, und ſein unerwaͤrteter
Beſuch wurde als ein Zeichen der Verſöhnung der Beiden
angeſehen.
Der Marquis machte ſich bei den Gäſten angenehm,
war witzig, geiſtreich und, was bei ihm ſelten der Fall
war, redſelig. Als die Geſellſchaft nach der Tafel ſich in
den Salon begab, wurde er jedoch wieder ſchweigſamer
und zog ſich bald, Ermüdung vorſchützend, in ſeine Pri-
vatzimmer zurück.
Lady Trevor wurde von ihren Freunden beglück-
wünſcht zu ihrer Verſöhnung mit dem Marquis, und
Edith nahm die Glückwünſche entgegen und dankte ver-
gnügt, als ob die Ausſöhnnng ſchon eine vollendete That-
fache ſei. Es gab wohl unter den anweſenden Perſonen
kaum eine, welche ſie nicht beneidete. Noch jung, ſchön,
enorm reich, von vielen jungen Männern angebetet, ſchien
ſie in der That ein Günſtling Fortuna's zu ſein.
Sie ſchien auch ihr Glück zu würdigen; denn ſie
war ungewöhnlich heiter, ſcherzte und lachte; aber unter
dieſer Maske erkünſtelter Fröhlichkeit ſchlug ihr Herz ſo
ſchwer, — es war zerriſſen von ſeinen eigenen widerſtreb-
enden Empfindungen und ſchrecklicher Erregtheit.
Ein Damoklesſchwert ſchien über ihrem Haupte zu
hängen, ſie in beſtändiger Angſt und Furcht haͤltend. —
Alles Gute und Schöne, was das Leben aͤngenehm macht
und was ein an Luxus gepöhntes junges Weib ſich nur
wünſchen konnte, lag in ihrem Bereich oder rückte ihr doch
näher und näher; aber ſie durfte ihre Hand nicht darnach
ausſtrecken; es Iag für ſie eine Gefahr im Beſitz derſelben.
Fortſetzung folgt.)
;m;‘bmu.‘%ä?) außer Wentag Abonnementspreis mit
wuich — — „Alt Heidelberg“, für Heidel-
*24 g. mit Trägerlohn, durch die Poft be-
vMit. 1,25 odhne Zufiellungsgebühr.
Anzeigen: die 1Lſpaltige Petitzeile oder deren Raum für aus-
wäris 10 Pig., Lokalaͤnzeigen 5 Pfg;, Stellengeſuche und
Wohnungs Anz. Pfg. Reclame 20 Pfa. Bei mehrm. Erſchem.
bedeutenden Rabatt. Gratis⸗Verbrettung durch Mauer⸗Anſchlag.
Buchdruckerei und Erpedition: Brunnengaſſe 24
2 — Brunnengaſſe 24.
Verantwortl. Redalteur Ph. Klausner
in Heidelberg.
rlr Heidelberg, 16. Oktober.
4 der Woche iſt die Kontinentalreiſe des eng-
8 8 Lord Randolph Churchili. Sofort
— Rede in Dratford gehalten, packte
8 a Leijte mit ſeinem Sefretär nach Berlin.
* einige Tage in tiefftem Geheimniß als
—— Ob er jemand und wen er vom
8— Amt gefprochen, iſt noch nicht auf-
i fleb}lngen‚ welche vom Auswärtigen Amte
—— ſcheinen! wird überhaupt aufs Schärfſte
** * daß Lord Churchill in Berlin war.
wWetg * ſich anſcheinend nur gegen den Begriff
Leice beſuches. Andre durchaus glaubwürdige
N ya AUf das beftimmteſte, daß Lord Churchill
Wüber Dresden nach Wien weiterreifte.
er werde auch über Berlin nach
Die Frage, ob der engliſche Schaͤtz-
Fuͤrſten Bismarck geſehen habe oͤder
Riſckfahrt aufſuchen werde, iſt zur Zeit
8 gleicher Zeit wird bekannt, daß der eng-
ür des eußern Lord Kodesleygh ein
4
h
an
„(Mder bulgariſchen Regentſchaft eine moͤ—
ung zu Theil werden laͤſſen.
Haft hat mittlerweile trotz des ru ſiſchen
Vergangenen - Sonntag die Wahlen zur
* — welche ſpater den neuͤen
Üeyay aMln Hat,! vor ſich eehen laſſen Der
aulbars hat kurz vorher im Lande eine
mmen, um die Wähler im ruſſiſchen
* ſen. Er hat auch verſucht, die buͤlga-
die * eniger Staͤdte, wie Ruſtſchuk, Schumla
ſſiſchẽ Politik zu gewinnen. Sein Erfolg
— Die bisher von der bulgari-
j enn gemachten Wahlnachrichten aus
— aus Softa ſelbſt beſagen, daß die
8 lich großer Mehrheit der Regierungs-
* * In Oftrumelien fei ſoweit bekanut, über-
4 in itionskandidat gewählt worden. Auch ſei
X 2— Provinz ohne Ruheſtörungen vor ſich
— — in Dubnitza, wo der Unterpräfekt
* elle Landidaten von Bandenführern er-
. ı d
‘ig:%q‘gf)ermeuffmen Politik iſt augenblicklich alles fil,
5 2 Laiferin Augufta kräftigen ſich in
ä dep S ‚deutfche. Kroͤnprinzenpaar weilt in
\ Üftergte_id)sfangfer arbeitet in Varzin.
T 8 Ichiſchen Abgeordnetenhauſe
8* dts Shwarzwaldes.
Man von Ed. Wagnert.
(Fortfebung.)
kelon 4*
a der Men auch noch das Geld, welches aus
beant-
—
fen fuͤch
ede zeloft wird.”
4 ** gehören, Gretchen. Es ſind noch fünf-
günftige NN %Ein in der Bank, welche Du ebenfalls
2 144 nkel ſagte mir, er hätte die Summe
* 4 8* ” damit Du in Deinen alten Tagen
etten 6 *
* 6* Recht auf das Geld, Fraͤulein Alice;
8 Onkel hat es Dir hinterlaſſen als
* Reysle Yangjährigen treuen Dienſte, alſo
4* 8 Dir. Nun ſage nichts weiter über
4 8 nn mir noch keinen Plan für die Zu-
U doch weiß noch nicht, was ich in England
fn denke ich, das wird fich finden, wenn
*
* der Reiſe nach England und vor
ert die eine andere Sprache reden,
4 Eewoͤhnheiten haben, als wir.“
* Gretchen. Ich ſpreche ſehr gut eng-
— Du verſtehſt auch einige Woͤrte und
ereonde bald lernen. An die fremden Ge-
— . die . Dir uns leicht gewöhnen, und ich
Biflégofli.”fl H { gute H* machen werden, daß es in
tamen, 0U i %, da enſchen gibt. Nun laß uns zu Bett
h j n wir morgen recht früh auͤfſtehen
d K JicH „Diel für uns zu thun.“
ST ” Üüßte die alte Frau, welche fie mit
* umarmte, und dann ging ſie hin-
Ich. Am nächſten Tage packten ſie
‚STDße Reiſekoffer, während Mobilar,
e durch Hertn Wilten öffentlich
Akten —*
n N đr"
Y
Sonntag, 17. Oktober
wortete Miniſterpräſident Graf Taafe eine Interpellation
des deutſchen Klubs über die deutſch-bſterreichiſche Allianz
wie folgt: „Die Annahme, daß das Verhältniß unſerer
Monarchie zu Deutſchland erſchüttert waͤre, iſt völlig
grundlos; daſſelbe beruht nach wie vor auf den von dem
Miniſter des Aeußern in den Delegaͤtionen wiederholt de-
finirten Grundlagen, und kein Anlaß liegt vor, welcher
eine Lockerung oder Trübung der gegenſeitigen engen und
vertrauensvollen Beziehungen zuläßt! Der Antrag des
Abgeordneten Heilsberg, eine Debatte hierüber zu eroͤffnen,
wurde abgelehnt.
Das dem däniſchen Reichstage vorgelegte Budget
ſchließt mit einem Defizit von 83/, Millionen Kronen ab,
das aber nach Anſicht der Regierung aus dem in den
letzten Jahren ſtark angeſchwollenen Vermögen der Staats-
kanzlei unſchwer zu decken ſein wird.
Es wird beſtätigt, daß der franzöſiſche Kriegs-
miniſter General Boulanger unverzüglich von der Kammer
einen Extrakredit von hundert Millionen forden wird zur
Anfertigung der neuen Sprenggeſchoſſe, Kanonen und Ge-
wehre, wie zum Umbau einiger Feſtungen.
Seitens der niederländiſchen Koͤlonialregierung
ſind von Batavia aus nunmehr zwei Bataillone Infanterie
nach Athieh befördert worden, da die Athieher wieder in
größeren geſchloſſenen Banden auftreten.
Der König von Belgien hat den Ulanenmajor von
Vinckeroy zum Generaladminiſtrator des Kongoſtaates
an Stelle Janſſens gewählt.
Im engliſchen Lager von Alderſhot hat eine
Emeuie ſtattgefunden, wobei 45 Soldaten durch die Mi-
litärpolizei verhaftet und 20 Poliziſten verwundet wurden.
Alle Soldaten, welche an der Emeute theilgenommen haben,
wurden nach Southampton befördert, wonſte an Bord der
„Pretoria“ nach Natal eingeſchifft werden, um dort zu
ihrem Bataillon zu ſtoßen.
Deutſches Reich.
Karlsruhe, 14. Okt. In der ſoeben ſtattfindenden
Prüfung für das Finanzfach befinden ſich zwiſchen 30
und 40 Finanzkandidaten, wohl die größte bisher in Ba-
den erreichte Zahl! Durch dieſen Andrang der wiſſen-
ſchaftlich gebildeten Fachkräfte werden die ebenfalls zahl-
reich vorhandenen Finanzaſſiſtenten von einer größeren
Anzahl von Stellen fern gehalten. In einigen Jahren
dürfte ſich wieder ein Ausgleich herſtellen.
Berlin, 14. Ott. Die Nordd; Allg „Ztg.“ fieht in
dem Ergebniß der Waͤhlen zur bulgariſchen Sobranje
einen weiteren Beweis für die Richtigkeit ihrer früheren
Behauptung, daß in der Stimmung der bulgariſchen Be-
verſteigert wurden, welches ein hübſches Sümmchen ein-
brachte, das auf Alice's Anweiſung Herr Wilten Gret-
chen einhändigte. Nur ihre Tauben ließ ſie nicht verſtei-
gern, ſondern ſchenkte dieſelben der Tochter eines Nachbars,
welche ihre beſte Freundin geweſen war. Der Reſt des
Tages wurde zu einem Rundgang zu den Bewohnern des
Dorfes benutzt, um von dieſen Abſchied zu nehmen. Dieſe
Nacht ſchliefen Alice und Gretchen im Hauſe des Herrn
Wilten und verließen am anderen Morgen Schönau nach
nochmaligem herzlichen Abſchiede von den Dorfbewohnern,
welche ſich Alt und Jung vor Herrn Wilten's Hauſe ein-
gefunden hatten, um noch einmal des Mädchens Hand zu
drücken und der Scheidenden eine Strecke das Geleit zu
geben. Als die Dorfbewohner umgekehrt und Alice und
Gretchen eine Strecke allein gegangen waren und ſich auf
einem Berge befanden, von wo aus ſie zum letztenmale
das Dorf überblicken konnten, blieben ſie ſtehen und ſchau-
ten zurück auf die alte Heimath, im Geiſte Allen, die dort
zurückgeblieben waren, noͤch einmal Lebewohl ſagend.
„Ich hoffe,“ ſagte Gretchen leiſe, indem ſie ſich die
Thränen trocknete, „daß wir nicht geradezu in's Unglück
und in die Sorgen hineinlaufen; und doch beſchleicht mich
ein Gefühl, als wären trübe Tage für uns im Anzuge.
Ich wünſchte, ich könnte einen Blick in die Zukunft thun.“
Alice antwortete nicht, aber ihre feuchten Augen, ihr
ernſtes Antlitz verriethen, daß ihr der Abſchied von ihrer
bisherigen Heimath und von den guten Leuten ſchwerer
wurde, als ſie es ſich merken ließ. Sie wandten ſich wieder
vorwärts und ſetzten ihren Weg zur nächſten Eiſenbahn-
ſtation fort, von wo aus ſie nach Hamburg reiſen wollten.
—
Die Nachricht von der Ankunft Lord Leonards zu
Caſtle Cliff hatte ſich raſch unter den Gäſten verbreitet
und war von dieſen beifällig aufgenommen und als eine
auch ihnen widerfahrende Ehre angeſehen worden. Der
Lord trat um ſieben Uhr in das Speiſezimmer, wo die
Druck und Verlag von Wurm & Pfeffer
in Heidelbert.
1886.
— — — ——————
völkerung ein Grund zur Abreiſe des Prinzen von Bat-
tenberg nicht gelegen ſei, die Mehrheit der Bevölkerung
würde ſonſt nicht für die von ihm eingeſetzte, keineswegs
einwandfreie Regentſchaft notirt haben. Die Beantwort-
ung der Frage, wodurch der Fürſt zur Abdikation veran-
laßt worden fei, laſſe nur zwei Möglichkeiten zu; entweder
habe der Fürſt die Lage nicht erkannt und diefelbe für
ſchlecht gehalten, während ſie ihm günſtig war und dieſe
Annahme würde ein ungünſtiges Licht auf ſeine ſtaatsman-
niſchen Fähigkeiten werfen oder ſein weiteres Verbleiben
ſei ihm unbehaͤglich erſchienen. Zweifellos würde der
Fürſt, wenn er ausgeharrt hätte, dem Lande wenigſtens
die mit Wahlen verbundenen Stürme und Erregungen er-
ſpart haben, die wie auch immer der Ausgang ſei, einen
ſchlinunen Einfluß auf die weitere Entwickelung Bulgaͤriens
haben müßten.
Anus Süddeutſchland, 15. Okt Vor dem Auf-
tauchen der bulgariſchen Affaire füllte bekanntlich das tra-
giſche Geſchick des bayriſchen Königshauſes einen großen
Theil der Spalten der Zeitungen. Neuerdings erſcheint
das Letztere wieder auf der Bildfläche und es ſoll jetzt
in maßgebenden Kreiſen in München ernſtlich die Rede
ſein von einer ſtaatsrechtlichen Entmündigung des nach
erhobenen Berichten dei unheilbaren Irrſinn verfallenen
Loͤnigs Otto und der förmlichen Ernennung des Thron-
folgers zum Könige. Solchem Vorhaben wird aber viel-
fach in Bayern, beſonders aber von den angeftammten
Gebirgsbewohnern in Oberbayern mit Mißtrauen be-
gegnet. Die ihrem Landesfürſten immer fehr ergebenen
bayriſchen Hochländler waren bekanntlich bereits zur Zeit
des tragiſchen Geſchicks des Koͤnigs Ludwig unruhig be-
wegt. Unwillkürlich muß man hierbei an geſchichtliche Vor-
fälle, die ſich zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ereig-
neten, zurückdenken. In Wien hatte man damals, wie auch
noch einigemale ſpäter (z. B. 1770) Abſichten auf Einver-
leibung Baherns in Oeſterreich, weshalb Bayern auch eine
Zeitlang leider ſich mit Frankreich alliiren mußte, . In
dem erfterwähnten Zeitpunkte war der Kurfürſt Cmanuel
aus München vertrieben und wurden ſeine Kinder doͤrt
von den Oeſterreichern, welche die Hauptſtadt und einen
Theil des Landes beſetzt hielten, gefangen gehalten. Da
beſchloſſen die treuen Hochländer der baͤhriſchen Alpen
„die Kinder zu ‚retten“. In hellen Haufen zogen ſie,
mitten im Winter, mit Gewehren und Senſen bewaffnet,
‚Jängs der Iſar und ſonſt die Flußthäler hinab nach
München zu wo ſie auf Vereinigung mit den Bahern der
Stadt hofften. Aber der Plan war verraͤthen; die Stadt
war ſcharf bewacht, die Thore deſchloſſen und die ſich
Naͤhernden wurden mit Schüſſen zurückgetrieben. Der
öſterreichiſche Heerführer ging hierauf —es war gerade
meiſten Gäſte ſich bereits eingefunden haͤtten! Seine
würdevolle Erſcheinung, ſein hoͤhes Alter in der ariſto-
kratiſchen Welt, und ſein großer Reichthum machten ihn
ſelbſtverſtändlich auch hier zum Mittelpunkt der Ge-
ſellſchaft.
Die lange Entfremdung der Lady Trebor von ihrem
Großvater war allgemein bekannt, und ſein unerwaͤrteter
Beſuch wurde als ein Zeichen der Verſöhnung der Beiden
angeſehen.
Der Marquis machte ſich bei den Gäſten angenehm,
war witzig, geiſtreich und, was bei ihm ſelten der Fall
war, redſelig. Als die Geſellſchaft nach der Tafel ſich in
den Salon begab, wurde er jedoch wieder ſchweigſamer
und zog ſich bald, Ermüdung vorſchützend, in ſeine Pri-
vatzimmer zurück.
Lady Trevor wurde von ihren Freunden beglück-
wünſcht zu ihrer Verſöhnung mit dem Marquis, und
Edith nahm die Glückwünſche entgegen und dankte ver-
gnügt, als ob die Ausſöhnnng ſchon eine vollendete That-
fache ſei. Es gab wohl unter den anweſenden Perſonen
kaum eine, welche ſie nicht beneidete. Noch jung, ſchön,
enorm reich, von vielen jungen Männern angebetet, ſchien
ſie in der That ein Günſtling Fortuna's zu ſein.
Sie ſchien auch ihr Glück zu würdigen; denn ſie
war ungewöhnlich heiter, ſcherzte und lachte; aber unter
dieſer Maske erkünſtelter Fröhlichkeit ſchlug ihr Herz ſo
ſchwer, — es war zerriſſen von ſeinen eigenen widerſtreb-
enden Empfindungen und ſchrecklicher Erregtheit.
Ein Damoklesſchwert ſchien über ihrem Haupte zu
hängen, ſie in beſtändiger Angſt und Furcht haͤltend. —
Alles Gute und Schöne, was das Leben aͤngenehm macht
und was ein an Luxus gepöhntes junges Weib ſich nur
wünſchen konnte, lag in ihrem Bereich oder rückte ihr doch
näher und näher; aber ſie durfte ihre Hand nicht darnach
ausſtrecken; es Iag für ſie eine Gefahr im Beſitz derſelben.
Fortſetzung folgt.)