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9 9 | DVerantwortl. Redatteur PY. KlanZner
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* in Heidelberg.
—
Donnerftag, 25. November
p}‘o
e deutſche Kapital veranlaſſen werde, in noch höhe-
Mia ße, als dies bereits der Fall iſt, iın Anslande
e 3u ſuchen.. Die Berechtigung dieſes Bedenkens
üne N nicht abſtreiten laffen! Wir ſind weit entfernt,
daput fahr darin zu finden, wenn ſich das deutſche
* gut rentirende Anlage im Auslande ſucht. Das
erregen wird dadurch gehoben — und weshalb
wir nicht eine ähnliche Stellung gewinnen, wie
Nar “D{iu[fri_iftige England, dem ſo ziemlich die ganze
I iſt? Das kann ſich aber nur all-
in * Lollziehen. Jede plötzliche, einſeitige Verſchiebung
A Seltlegung- eines erhehlichen Theiles unſexes Na-
en Del'mpgené muß ſchädlich wirfen. Wir müſſen wün-
8 daß das Ausland nicht etwa ein uNjiherer
ennn Cr Deutſchtands werde, was der Fall ſein würde,
füßes 1D in Folge einer weiteren Herabſetzung des Zins-
lüge das deniſche Kapital vorwiegend auslandiſchen An-
das \ SUmwenden würde. Wir müſſen ferner wünſchen,
Bjge S ‚Kapital, welches im Auslande Anlage ſucht «uch
da )?rfteflung finde. Da muß nın leider geſagt werden,
p Laufe der Zeit Unfummen deutſchen Geldes, meiſt
errarbeiteten,
ſauer verdienten Geldes — denn
ogr Jland ift von veus aus tei reiches Lend - in
Die en Werthen angelegt und verloren gegangen iſt.
Wlaͤnder haben es klüglich verſtanden, für finanziell
oͤſte Lander Aulehen zu vermitteln und die übliche
zu verdienen. Sie haben ſich aber nach Mög-
In 4 gehütet, ihr eigenes Vermögen dabei aufs Spiel
8* Wie viel gutes, deutſches Geld iſt in Spaniern,
ge Yen, Tuͤrten Egyptern ec. auf dieſe Weiſe verloren
—
ruder deutſche Beſitz an ruſſiſchen Werthen wird, wie
bereits mitgetheilt, auf etwa 2 Milliarden geſchaͤtzt.
deut ir befürchten nicht, daß dieſe 2 Milliarden für
42 verloren gejen könnten, allein empfindliche
8 ſte ſind dabei doch keineswegs ausgeſchloſſen. Ueber-
Ühe il der, Kursſtand der ausländiſchen Papiere auf
da ohe emporgeſchraubt, daß die im höheren Zinsfuß
B Riſikoprämie in keinem Verhältniß mehr zur
4 des moͤglichen Kapitalverluſtes ſteht. Sehen wir
‚e die Engländer, ihre Kapitalien außerhalb des In-
S anlegen.. . Das engliſche, im Auslande angelegte
ſteht nicht auf der einen Karte der Staatsan-
In einigen Ländern, nicht blos in den engliſchen
finden wir Unternehmungen aller Art, induſtri-
Il
Vnien
—
!” Drng und Verlag von Wurm & Pfeffer
| in Heidelberg.
1886.
elle, kommerzielle u. ſ. w. die entweder ausſchließlich in
engliſchem Beſitz ſich befinden, oder bei denen engliſches
Kapital zinsbringend betheiligt iſt. Wir haben in Berlin
eine engliſche Gasgeſellſchaft, das benachbarte Dominium
Tempelhof, welches zu Bauparzellen ausgeſchlachtet wird,
befindet ſich in engliſchen Händen, zahlreiche andere eng-
liſche Unternehmungen haben in Berlin ihren Sitz. Und
das iſt in der Hauptſtadt des in induſtrieller und kom-
merzieller Beziehung ebenſo wie in politiſcher ſelbſtändig
gewordenen deutſchen Reiches der Fall.! Um wie viel
mehr in ſolchen Ländern, die ſich einer ſolchen Selbſtſtän-
digkeit nicht erfreuen und in jeder dieſer Beziehungen in
ein Abhängigkeitsverhältniß zu England gekonimen ſind.
Wenn das deutſche Kapital in ähnlicher Weiſe im Aus-
lande Anlage findet, ſo wird man es nur begrüßen kön-
nen. Gegenüber den Verlockungen hochverzinslicher, aber
höchſt zweifelhafter exotiſcher Anleihen kann man dagegen
nur wünſchen, daß das Geld im Lande bleibe G29
Deutſches Reich.
Berlin, 22. Nob! Wie der Allg. 3tg zufolge ver-
lautet, ſoll die Militärvorlage, über welche der Bundes-
rath heute beſchließt, eventuell ſchon am L April nächſten
Jahres in Kraft treten! Die auffallende Beeilung der
Sache dürfte wohl als ein weiteres Merkmal der Noth-
wendigkeit der geplanten Aenderungen zu betrachten ſein.
Berlin, 22 Nop! In Betreff einer Meldung der
Blätter, wonach FJühlke von der dentſchoſtafrikaniſchen
Geſellſchaft einem Schiffe den Rang abgelaufen hätte, an
deſfen Bord ſich die italieniſche Juba Expedition befunden
habe, hat die „Nordd. Allg. Zto durh Ruͤckfrage bei
der Direktion der deutſch⸗oſtafrikaniſchen Geſellſchaft feſt-
geſtellt, daß die ganze Nachricht falſch fei. Es ſei zu
bedauern, wenn ſolche noch dazu grundloſe Hetzereien ge-
gen befreundete Staaten in deutſchen Blättern Aufnahme
finden.
Berlin, 22. Novbr. Im preußiſchen Abgeordneten-
hauſe wurden heute die Berathungen der Sachverſtändigen,
welche ſich über die Reviſion des Patentgeſetzes auszu-
ſprechen berufen ſind, eröffnet, nachdem der Staatsſekretär
des Innern, Staatsminiſter von Bötticher, die Verſamm-
lung Namens der Reichsregierung mit warmen Worten
begrüßt hatte. Von Boaden ſind als Sachverſtändige zu-
gezogen: Dr. Caro-Mannheim, Lorenz Karlsruhe, Mohr-
Mannheim und Dr Weyl-Mannheim.
Ameriſta.
Newyork, 20. Nov. Die Leichenfeier des früheren
Praͤſidenten Arthur wird auf Wunſch der Familie in ſehr
einfacher Weiſe und ohne militäriſches Gepränge, ſtatt-
finden. — Der Prozeß gegen den früheren Schöffen Me
Quade wegen Annahme eines Geſchenkes von der Broad-
way⸗Bahn wurde wieder aufgenommen.! Die Mitange-
klagten bezeugen, daß 13 Schöffen je 20, 000 Dollars für
ihre Stimmabgabe zu Gunſten der Konceſſionirung der
Straßenbahn erhalten haben.
Montevideo, 19. Nov! Dem Rücktritt des Praͤſi-
denten von Uruguay, General Santos, ſind keine miniſte-
riellen Veränderüngen gefolgt, außer, daß der neue Prä-
ſident, General Tajes, im Kriegs- u. Marinedepaͤrtement
durch Oberſt de Leon erſetzt wurde. Das jetzt im Amte
befindliche Miniſterium welches am 3. ds. M. unter der
Premierfchaft von Senor Ramirez gebildet wurde, wird
für ein Kabinet der Verſöhnung hehalten, das ſich be-
mlihen wird, die jüngſten Spaͤltungen auszugleichen.
Aus dieſem Grunde wird es auch von der Oppoſitions-
preſſe günſtig beurtheilt.
Aus Nah und Fern.
Karlsruhe, 22 Nov Vom Reichspoſtamt iſt der
hieſigen Handelskammer auf deren Eingabe, die Herab-
ſetzung der Mindeſtgebühr für Telegramme im inneren
deutſchen Verkehr auf 40 Pfg. betreffend, eröffnet worden,
daß die beantragte Herabſetzung einen jährlichen Einnahme-
ausfall von 750000 Mark für die Reichskaſſe zur Folge
haben würde und deßhalb bei der allgemeinen Finanzlage
des Reichs dem Antrage nicht entſprochen werden könne.
* Maungeint, 20 Nop. Wegen des in Nummer
558 des M. A. erſchienenen Leitartikels Unſer bureau-
kratiſches Eiſenbahnweſen“ iſt von Großh. Finanzminiſte-
rium wegen einex darin angeblich vorhandenen Beleidi-
gung des Betriebsinſpectors Hartmann in Heidelberg
gegen den verantwortlichen Redakteur des genannten
Blattes Anklage erhoben worden! Die Verhandlung ſoll
in der Mitte Dezember beginnenden Tagung des Schwur-
gerichts ſtattfinden.
55 Neckarſteinach, 23. Nobbr. In Nr. 272. dieſes
Blattes befindet ſich ein, die vor Jahren ſtattgehabte Ver-
theilung von Liebesgaben an die Waſſerbeſchädigten be-
ſprechender Artikel, auf den das Folgende zu erwiedern
iſt: Zunächſt ſei dem Artikelſchreiber für fernere Faͤlle
nahegelegt ſich bevor er wiederum den Weg öffentlicher
Kritit betritt, vorherige beſſere Sachkenntniß anzueignen,
zumal, wenn es ſich wie hier um längſtgeordnete Zuſtaͤnde
haͤndelt. Vielleicht dürfte doch die Abrechnung über Ent-
ſchädigung der Gebäude ausbezahlt, von den Empfängern
quittirt und dieſe vom Großh. Kreisamt genehmigt, ſein,
die angekommene Kleidungsſtücke von dem Comite unter
Mitwirkung hieſiger Damen an Bedürftige vertheilt und
beſcheinigt, die Aufftellung über Beſchädigungen an Grund
— — —
Die Petle des Schwarzwaldes.
Roman von Ed. Wagner.
EGortſetzung.
nit — Gretchens Einwendungen fing Alice an
Vteeuerzange an die Wände zu tlopfer aber kein
4 Liang ließ auf einen verborgenen Raum ſchließen.
I, * in ihren Einwendungen fortfahrend, fing dennoch
xer jungen Herrin bei ihrer Aufgabe zu helfen.
ie Wände wurden mit einer Sorgfalt und Geduld
Öt, die eines Erfolges werth geweſen waͤren, aber
uhe blieb vergebens.
i Es iſt, wie ich dachte,“ murmelte die alte Frau.
nnerl Sie auf ſo närriſche Ideen kommen? —
Wioen Sie, Fräulein Alice.“
die Idee ſchien mir gar nicht ſo närrijh,“ erflärte
e „ habe gehört, daß es in ſehr alien Zeiten
de tgel war, in großen Häuſern geheime Gänge,
d Zimmer zu bauen, war damals aud) noth-
“_hiid)g' denn e& gab Räuberbanden, welche Deutſchland
[‘%g * machten und raubten und mordeten, es gab ſchreck-
Anskriege in Schettland und England und —“
Nen Aber wir fönnen in Norwegen ſein Fräulein Alice.
8 Wer auch wirklich ein geheimer Raum in dieſem
Ü Dafe wäre, fo mirde er doch fiher nict in diefem
ſein und die alte Frau feufzte ſchwer!
$ war' Mittag geworden.
Ar * 1 Sefangenen gaben ihr Suchen auf — und gerade
Nie d”‘_n Beit,! denn Marh karı mit dem Mittageffen.
8 beifen maren von derfelben Güte, wie früher und
Auber und delicat.
Auf — war reſpectvoll wie zuvor, deckte den Tiſch
28* Sorgfältigfie und fprach nur, wenn ſie angeredet
9
Mte
il ſu
w Bätte glauben können, die Begehenheiten des
bends feien nur ein Traum, ein Phaniafiegebilde
— —
eines krankhaften Gehirus geweſen, hätte ſie nicht an der
Thür das finſtere Geſicht Jarvis gefehen, welcher auf
ſeine Mitverſchworene waͤrtete, um dann die Gefangenen
wieder hinter ſicheren Verſchluß zu bringen.
Mary ging wieder und Alice ſetzte ſich an den Tiſch
und aß.
„Sie beabſichtigen nicht, uns verhungern zu laſſen,
bemerkte Gretchen, „und ſo lange ſie das nicht thun und
uns nicht erfrieren laſſen, werde ich nicht ganz verzwei-
feln. Alles, was ich von dieſen Menſchen erbitte, iſt,
— daß ſie uns einen raſchen und ſchmerzloſen Tod geben
mögen.“
Nach dem Eſſen, als Mary wieder abgetragen und
Jarvis den Lamin nen geheizt hatte, begannen Alice und
Bretchen wieder ihre Unterſuchung der Wände weiter fort-
zuſetzen.
Sie verbrachten den ganzen Nachmittag mit der lang-
weiligen Arbeit und erft, als jede Wand, Zoll für Zoll,
ſorgfiltig geprüft war, konnte ſich Aliee mit dem Ge-
danken veriraͤut machen, daß ihre Hoffnung eine vergeb-
liche geweſen ſei.
Es war dunkel geworden und Aliee warf ſich er-
müdet auf das Sopha.
Marh brachte Licht und ein Abendeſſen und Jarvis
ſchürte das Feuer auf die Nacht.
Als ſie aber wieder allein waren, unterhielten ſich
Alice und Gretchen eine Zeitlang und gingen ſodann zu
Bette. —
In ſolch einer Einſamkeit verging ein Tag nach dem
andern. Die Sonne ſchien volle acht Tage nicht; der
Sturm peitſchte das Meer ununterbrochen mit furcht-
barem Getöſe gegen die Felſen; der Schnee hatte eine
feſte Decke bekommen — er ſchien ewis liegen bleiben zu
woͤllen Der Monat April kam, aber es trat keine Ver-
anderung in der Witterung ein.
Der Mai folgte dem April und endlich wurde die
Luft milder.
Der Schnee bedeckte noch die Berge ſowohl als auch
die Wege, aber die Ungeduld der drei Verbündeten hatte
eine ſolche Höhe erreicht, daß ſie beſchloſſen, nicht länger
in Black Roͤck zu bleiben, ſondern, ungeachtet des ſchlech-
ten Wetters und der ſchlechten Wege, ſich aufzumachen
und ſüdwärts zu ziehen.
Ein Tod verkündender Ausdruck in den Mienen der
Wärterin zeigte endlich auch Alice, — daß das Ende nun
nahe ſei.
Eines Tages, zu Anfang Mai, brachte Mary ein
befonders delicates Mittageſſen. In ihren Augen lag
ein unheimliches Feuer, welches Alice erbeben machte.
Als die Portugieſin ſich entfernte, warf ſie noch einen
lauernden Bliaͤ auf die Gefangenen und ging dann hin-
unter in die Küche.
„Ich habe ihnen das letzte Mittageſſen hinauf ge-
bracht, rief ſie zornig. Ich bleibe keinen Tag länger
hier — und das Mädchen muß dieſe Nacht noch ſterben.“
„Das ſoll ſie!“ ſtimmte Jarvis wild ein, ſeinen
Entſchluß durch einen rohen Fluch bekräftigend. „IO
habe das Leben auf dieſem Felſen ſatt. Das Maͤdchen
und ihre Dienerin ſollen dieſe Nacht ſterben. Ihre
Stunde iſt gekommen.
XXVII.
Am Nachmittag begann Jarvis die Vorbereitungen
zu der entſetzlichen That, welche er und ſeine Verbündeten
ſchon ſo lange beſchloſſen hatten.
Er ging in den Stall, gab den Pferden ein gutes
Quantum Hafer, während ſie den ganzen Winter hindurch
faſt ausſchließlich mit Heu, welches er im Herbſt felbft
gemäht und getrocknet haͤtte, gefüttert worden waren Er
zog ſeinen Wagen hervor, reinigte ihn von Staub, ſchmierte
die Räder und unterwarf jeden einzelnen Theil einer ge-
nauen Prüfung, ſich überzeugend, daß er die bevorſtehen-