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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1886

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No. 150 - No. 176 (1. Juli - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43926#0705

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— 8 — Reuſtas,

erkan tu. * — — BBb. Klauszer in Heidelderg,
’arl Icher * 44 Außer Montag. Abonnementapreis mit ven
— — — —— — — 50 d
rei und 4 — niertelj. M, 1.25









Druc und Verlag von Wurm & Pfeffer in Heibelderg.
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erſcheinen bedeutender Rabatt.







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zur 8— — ſoll einfach der obere Rand
8 ABe {n $ dienen. — Gelegentlich des dieſer
* kattgefundenen Schuhmachercongrefie®
n-Farb 8* * Drfigende deffelben mit, daß der KNıfegd-
be 8 Deputation von Schuhmaͤchetmeiſtern
arnarll — gegeben habe, daß bei
* 8 ———— Lieferung der Militärs
2 ch den Innungen uͤbertragen

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Yli, 16, Suli. Am 14. d. hat der zweite

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—— * WND {ft fomit auch die Linte nach Auftralien




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Tonlleſ * der Fuͤhrung des Kapitaͤn Thaienhotſt
den 18. IM * Ater mit einer großen Ladung via Ant-
— ä nt Sidney ab. E8 defand fich auch das
— * nrr für den auf der auſtraliſchen
— LO 0, — Altchen Kreuzer Albatroß, Kommandant
U Salteye I, an Bord. Spaͤter wird der
— —ä Mannſchaften wieder in die
r Stadtpfarrer 17. Juli. Anlaͤßlich des heutigen 400⸗
4 24* — — — fand am
, großer Feſtzug durch die Linden
rr Stadtvikar 8 Depuͤrationen der derfchiedenen Gewerke
— —— 46 * Vor dem Palais des Kron-
8. Suli n — eine Ovation ſtatt. Dem Ratfer war
Bfingfien) AT w in Mainan eine Ergebenheitsadrefie
— 5 —— er durch ein Gluckwunfch-
mejle, _ N ortete.
— 4* 4* 16. Juli. Der Katfer, der heute
— * aden E _ Großherzgug und der Großherzogin
ille BL Meffe. N en 8 auf dem Dampfer „Raiſer Wilhelin“
* — ** nach der „Konſtanzer Bucht“ uͤnter-
** 2 Aftan, 7Alie, vurde von den Bewohnern der Stadt
— mf 2—— der am Seeufer gelegenen badiſchen
Bredigt, —‘flnrqflu begeiſtert begruͤßt. Die Luſtfahrt gab
8 — 8 zu einem Feſte, wie praͤchtiger der
lendieim te f ten eines gefehen. Von 4 Uhr ab ſam-
8, Suli — In Safen eine ſtattliche Flotte von
Ubhr - Segelfchiffen, Boten und Nacher. Um '




er Profeſſor

Das vergrabene Teſtament.

Roman von Ed. Wagner.

2 Eortſetzung.)

alg in der Salle Leitte
ren, Hen, welcher viel teichter und elaffifcher

2 —
Vorgent
Lirche.

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redigt |

Lmel.g * »VDos 8 t der alten Dienerin.


Sonntagss 8 ihr Tritt,“ — murmelte Hugo. „Ste



* Ein
* * 5 * Werzog ſeine Augen, als die Thur
onsvortrag Undi *e und eine Dame hereintrat. Er ſtand
* au8 dem MD, 2 98 mit der Hand naͤch der Stuͤhllehne

— das blafie, aber zubige Ges
—— — * —

8 4 mich zu ſprechen, Sir?“ fragte
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ſammlung.
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unde des \ Meyiy „ UNDliher, mitleidiger Stimme. „Meine
— / m Sı Tagte mir, daß Sie verwundet find. Bitte
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deftreia, un 8 er bfitbr mit der Hand uͤber die Augen, als

4r , Dunkelheit wegwiſchen, die ihn hin-
und 2 — genauer zu betrachten.
t at t? A, Sie Miß Deane ?“ fragte er mit ſchwacher
%

4 n Su verbeugte ſich.
— 8 8 ** einen Augenblick, indem ſeine
* He auı 5T Ichlanken, habſchen Frau ruhten, die
eente N Day, n Bittdeneg Aleid trug und {Gr wallendes
; Ümb.‚ f f * nach der beſteſenden Mode in einem
— * * em Sintertheil des Kopfes geſammelt
‘” An/ Gye xbiae Haltung, ihr edles blaffes Ge-
1915 4 —— duͤnkeln Außen, fanft unter den
— —— — hervor leuchtend, zoͤzen Hugo's
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1886.





5alb 5 Uhr fuhren 4 der größten Seeſalonſchiffe,
je ein bayeriſches, badiſches, wuͤrttembergiſches und
öſterreichiſches in der Richtung nach Mainau ab,
alle prächtig geziert; dieſen kam entgegen aus Ueber-
lingen ein fünfter Feſtdampfer. Um 5 Uhr uͤber-


ſchuͤſſen, von begleitenden Dampfern mit Hochrufen
begruͤßt. Gegen 6 Uhr Ankunft im Konſtanzer
Hafen. „Kaiſer Wilhelm“ ankerte nahe am Ufer,
in kurzen Entfernungen die übrigen Dampfer; zwi-
ſchen ihnen bewegten fich Nachen. Am Ufer war
eine dichtgedrängte Menſchenmenge, welche den Kaiſer
begeiſtert begruͤßte. Dem gaiferſchiffe zunaͤchſt ge-


mufil ſpielte die Jubelouverture von Webek.
rauf ſolgten Geſangsvortraͤge, dann die Feſtrede
des Oberbuͤrgermeiſters Winterer. Er ſchloß ſeine


begeiſtert einſtimmte; dann wurde die „Bacht am
Rhein“, von Mufitkapellen angeſtimmt, von der
ganzen Menge geſungen. Der Ruͤckfahrt des Kaiſer-


liche Feſtdampfer und Nachen an; unterwegs fanden

der die Behörden und das Offizierkorps an Bord
hatte. Nach Verabſchiedung vom Kaiſer fuhren die
Dampfer nach Konſtanz zurüg, wo ſie gegen 9 Uhr
Das Wetter war ſonnig warm, aber


Deſterreich.
Wien, 18 Juli. Die gegenwaͤrtigen politiſchen


und muͤßte man nicht befürchten, daß durch einen


friediger, wenn das ſerbiſche Volk dieſem Willkur˖
regiment ein Ende machte. Wie viel von den gegen
die Oppoſition verübten Gewaltthattgkeiten auf uͤn⸗
mittelbare Eingebungen des Königs vder was der
Initiative der Miniſter zuzuſchreiben iſt, laͤßt ſich
im Augenblick nicht ſagen, denn wie zur Zeit des

Sein ganzes kindliches Sefühl, welches bis jetzt
in ſeinem Innern geſchlummert, erwachte p ötzlich
und machte ſeine Ahnung zur Gewißheit.

Seine Mutter! Dieſe ſchöne Frau ſeine Mutter!
Dieſe liebenswuͤrdige Dame die Mutter, nach welcher
er fich ſein ganzes Leben lang geſehnt — es ſchien
faſt unglaublich!

Er trat ibr einen Schritt naͤher, ſein bleiches
Beſicht verwandelte fich gaͤnzlich bei ſeiner unaus-
ſprechlichen Freude.

Die Dame, welche ſeine heftige Gemuthebeweg-
ungen bemerkte, ſagte:

„Meine Dienerin ſagte mir, Sie wären ein
Maler. Wenn Sie etwas von mir wuͤnſchen, was
in meinen Kräften ſteht, können Sie fich auf meine
Bereitwilligleit verlaſſen. Vor allen Dingen aber,
Mr. Chandos, muß Jyre Wunde unterſuͤcht wer-
den. Setzen Sie ſich, und erlauben Sie mir, dar-
nach zu ſehen.“

„Ich habe Ihnen vorher etwas zu ſagen,“ er-


machte, ſich zu beherrſchen. „Sind Sie dieſelbe
Miß Deane, — welche in ihrer Kindheit in Wil-
cheſter lebte und ſpäter in eine Schule zu Heidel-
berg ging?“

„Ich bin dieſelbe Miß Deane.“

„Dieſelbe Miß Deane, welche Lord Paget Ev-
remond liebte und heirathete? fragte Hugo weiter
und ſeine Bewegung ſteigerte ſich auſ's Höchſte, als
er fortfuhr:

„Dieſelbe Miß Deane, welche heut, ſowoßl nach


Evremond iſt?





Krieges gegen Bulgarien ſucht die ſerbiſche Regie-
rung auch jetzt alle Berichterſtatter von dem Mittel-
punkt der Ereigniſſe, welcher fich augenblicklich in
Niſch befindet, fernzuhalten. Genug aber in doch
bekannt geworden, um zu erkennen, daß das junge
Königreich von einer ernſten lonſtitutionellen Krife be-

droht iſt.
Fraulreich.

Paris, 17. Juli. Heute fruͤh fand das ange-
ſagte Duell Boulangers und Lareinths in Meudon
ſtatt. Boulanger ſchoß, nachdem Lareinty einen
Fehlſchuß abgegeben hatte, in die Luft und kehrte

dann ins Miniſterium zurüc, vor welchem fich eine
große Menſchenmenge verſammelt hatte.

Rußland.

Petersburg, I5. Juli. Die hlefigen Zeitungen
| äußern ſich anlaͤßlich der Batumfrage dahin, daß
der Berliner Vertras nur noch ein lecter Wahn ſei,
}



und lenken die Aufmerkſamkelt der ruffiſchen Diplo-
matie auf die dringende Nothwendigkeit, in Erfahr-
ung zu bringen, von welchen Abfichten ſich die euro-
paͤlſchen Mächte bei Entſcheidung uͤber Fragen leiten
laſſen werden, welche aus dieſem Vertrage ent-
ſpringen. Man benutzt eben hlerzulande die engliſche
Wahlkrifis gründlich, um ſich aller Feſſeln in der
auswärtigen Polltik zu entledigen.
Eaglaub.

London, 16. Juli. Wie es heißt, ſchweben

zwiſchen England und Amerila, Unterhandlungen
uͤber den Abſchluß eines Vertrages, betreffend die
Auslieferung von Dynamitverbrechern.
Loudon, 17. Jult. Der Rucktritt Gladſtones,
ſowie die Bildung eines conſervativen Miniſteriums
; für den Fall, daß Hartington und Trevelyan den
Eintritt in das Ausgleichsminifterium verweigern,
iſt ficher. Wie Goſchen fich entſchließen wird, iſt
noch nicht bekannt.

London, 17. Juli. Es wird berichtet, daß die
Koönigin beſchloſſen habe, zur Feier ihrer 50jährigen
Regierunge zeit ihren Kopf auf den britiſchen Nuͤnzen,
der ſchon 30 Jahre alt iſt, zeitgemaß umgeſtalten
zu laſſen. Der Bildhauer Böhm iſt mit dieſer Um-
wandlung beauftragt. — Lord Granville beabfichtigt
die Fuͤhrerſchaft des Oberhauſes an Lord Roſeberrh
abzugeben und fich aus dem politiſchen Leben zuruͤck-
zuziehen. Dieſer Entſchluß findet allgemeine Billi-
gung. — Furſt Alexander von Bulgarien, wird in

Miß Deane trat uͤberraſcht einige Schritte zurüd
und rief:

„Wer find Sie, der dieſe ſeltſamen Fragen
an mich richtet? — Wer find Sie, — der Ver-
gangenes aufrührt, das ich todt und vergeſſen
glaubte?“

Hugo, ſchwach vom Blutverluſt, gepeinigt von
Schmerz, welchen ihm die Kugel in ſeiner Wunde
verurſachte, — kämpfend mit einer faſt unwider-
ſtehlichen Erregung, raffte all' ſeine Kräfte zuſam-
men und antwortete:

„Ich bin Lord Paget Evremond's Sohn!“

Die Dame ſtieß einen raſchen, wilden Schrei
aus und blickte mit Unwillen auf Hugo.

„Lord Paget's Sohn!“ rief fie, ſein Geficht
durchforſchend, und wurde todtenbleich, als fie die
Aehnlichkeit mit dem verſtorbenen Lord Paget be-
merkte. „Sie Lord Paget Evremond's Sohn! Un-
möglich! Er hatte nur einen Sohn und dieſer war
auch der meinige!“

Ueber Hugo's Geficht floß plötzlich ein verklär-
endes Lacheln Er trat einen Schritt vorwärts
und ſtreckte ſeine Arme der Dame entgegen, indem
er rief:

Können Sie die Wahrheit nicht

Sagt Ibnen Ihr Herz nicht, wer ich bin?
Mutter! Mutter!“
{ Er zitterte einen Augenblick, als ſie in wildem
Schrecken auf ihn ſtarrte; dann ſchwanden ſeine
Sinne, er griff blindlings in die leere Luft und
fiel ohnmaͤchtig zu ihren Fuͤßen.












errathen?
D,






 
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