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1886.
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egel bezuͤglich Sprembergs mit der Darlegung,
die dortigen Ausſchreitungen zwelfellos ein
die Lohnbewegung der ſozialdemokratiſchen
ablehnende Haltung begruͤndet und der Fi-
Der Praͤfident giebt eine Neberficht über die
ınnt) Windthorſt dankt das Haus dem Praͤfidenten
tie. Dasfelbt | HCO Erhehen von den Sitzen Staatsfekretär v
affende Mefl! | Aötticher Gierauf die Katjerlihe Botjchaft,
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das vergrabene Teſtament.
Roman von Ed Wagner.
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herausſtellte, Mr. Deane eine Tochter in
Penfionat hatte. Paget war ſchwaͤrmeriſch
über fuͤnfzehn Jahre alt. Es dauerte nicht
und fie hatien fich einander lieb gewonnen.
haͤtte, begünftigte und unterſtuͤtzte dieſe Lieb-
Spaͤter ſetzte Paget unter Mr. Deanes
So
unbeweglichem Blick, welcher ihm tus Herz
ingen ſchün; doch er faßte fich bald wieder
uhr fort:
— Fuͤrſt Bismarck iſt ſoeben in beſtem Wohlſein
von Varzin hierher zurlickgekehrt.
Berlin, 28. Juni. Der vor einiger Zeit be-
reits todtgeſagte fruhere Gouverneur von Koblenz,
General v. Beher, dem vor zwei Monaten ein Bein
abgenommen werden mußte, iſt ſo weit hergeſtellt, daß
er wieder Ausfahrten unternehmen kann.
München, 25. Juni. Ueber den angeblich ge-
plant geweſenen Bauernaufſtand wird der/Elb. tg.“
beſchrieben: Ueber die Stimmung, wie fie zur Zeit
des Eintritts der Kataſtrophe in Hohenſchwangau
und dem baheriſchen Oberlande herrſchte, liegen
jetzt Privatmittheilungen vor, nachdem es fich dort
nur um eine kurze Zeitſpanne handelte, daß die
bereits getroffenen Vorbereitungen zum Widerſtande
nicht zu einer Aktion bedenklichſter Art wurden.
Aus gut unterrichteten betheiligten Kreiſen erfaͤhrt
man nämlich, daß ſchon ſeit einiger Zeit im Hoch-
lande Geruͤchte verbreitet waren man wolle dem
Lönig ein Leid anthun und ihn vergewaltigen.
Da man dort in der That nicht wußte, wie es um
den Zuſtand des Königs ſtehe und nur Geruͤchte
von den Erzentrizitäten des Monarchen verlauteten,
welche die harmloſen Oberländer mit einem gut-
muͤthigen„A mei' ’3 werd ſo arg net fei’”“ be-
ſchwichtigen, audererſeits der König bei ſeinen in
den letzten Tagen zwar ſeltenen Ausfahrten fich
immer im höchſten Grad leutſelig zeigte, iſt es be-
greiflich, wie fich der dortigen köntgetreuen Bevblke-
rung eine ungeheuere Aufregung bemaͤchtigte. Das
Ergebniß der letzten entſcheidenden Staatsraths:
fitzung des 9. Juni war in kurzer Zeit aus den
Vorſtaͤdten Siefing und Au, mit denen Leute aus
dem Oberlande in Verbindung ſtanden, dort bekannt
geworden. Die gefuͤrchteten und beruͤchtigten „Ha-
berermeiſter Faͤhrer bei den im Oberlande fruͤher
ebraͤuchlich geweſenen Haberfeldtreiben) verſammelten
in Hohenburg mit den Führern der Bergſchützen;
es wurde ein förmliches Aufgebot beſchloſſen, um
den König zu beſchutzen. Auf 25000 Mann, welche
beim Auflodern der Feuerfignale von den Bertz-
ſpitzen ſofort in Waffen erſcheinen wuͤrden, rechneten
die Fuͤhrer; unter ihrem Schutze ſollte der Koͤnig
ſber die Grenze in Sicherheit gebracht werden, um
dann nach vollbrachter Vereinigung den aus der
Hauptſtadt kommenden Befehlen militaͤriſchen Wider-
ſeiner Landung in England gegangen war, warf
ihn daſſelbe aufs Bett, und nachdem er eine Woche
gelegen hatte, meiſtens phantaftrend, ſtarb er. Gleich
nach ſeiner Ankunft ſandte ich eine Depeſche an
meinen Vater, welcher nach Irland zum Beſuch ge-
reiſt war; aber er ſah Paget nicht mehr lebend.
Waͤhrend meines Bruders Delirium und während
der lichten Augenblicke, welche dem Tode voran-
gingen, ſprach er oft von Miß Deane, aber nicht
als ein Liebender. Es ſchien, als wenn ſeine Net-
gung zu ihr, — wenn er jemals eine ſolche gehabt
— nur von kurzer Dauer geweſen waͤre.“
„Und er ſprach nie von einem Sohne?“ fragte
Hugo ruhit, indem er Lord Leonhard fchärfer an-
blickte.
Dieſer ſenkte die Augen und ſein Geſicht wurde
todtenblaß, als er autwortete:
„Niemals. Kurz vor ſeinem Tode, als er bei
klarem Verſtande war, erzaͤhlte er mir, daß er eine
Liebſchaft mit Miß Deane unterhalten, dieſelbe jedoch
jetzt ganz überwunden habe.“
„Was wurde dann aus den Deanes?“ forſchte
Hugo weiter.
„Mr. Deane verſtarb, noch ehe wein Bruder
verſchted und ich glaube, Miß Deane ging nach
Amerila, wo fie fich verhetrathete,“ erwiderte Lord
Leonhard, ohne aufzublicken.
„Es ſcheint mir klar,“ ſeufzte der Graf, „und
dennoch bin ich in meinem Innern noch nicht ganz
zufrieden. Naturlich kann ich nicht glauben, daß
Paget jemals verheirathet war, aber er war jung
Spitze nach der Hauptſtadt vorzudringen. So
abenteuerlich dies klingt, ſo iſt es doch buchſtaͤblich
wahr; waͤre die Kommiiſfion nicht auf einem andern
Wege als dem uͤblichen nach Hohenſchwangau ge-
zogen, ſo waͤre ſie ſchon auf dem Wege dorthin
abgefaßt worden; auf den Straßen waren Schuͤtzen
aufgeſtellt, welche die Pferde vor den Equipagen
niederſtoßen und die Kommiſfion gefangen nehmen
wollten. Das Schickſal der begleitenden Gendarmerie
war bei der bekannten Beliebtheit dieſer Truppe im
Oberlande leicht vorauszuſehen. Nur der Bezirlzamt-
mann Freytag von Fuͤſſen, der durch das Vertrauen
welches er bei der Bevoͤlkerung genießt, vermochte
es, durch rechtzeitiges ebenſo energiſches als
gutliches Auftreten dieſen blutigen Zuſammenſtoß zu
derhindern.
Metz, 26. Juni. Die Nachricht von der beab-
fichtigten Vermehrung der reichslaͤndiſchen Garni-
ſonen hat die Folge gehabt, daß faſt ſaͤmmtliche
Staͤdte und Städtchen unſeres Bezirls Schritte ein-
leiteten, um mit einer Garniſon bedacht zu werden.
Vor einem Jahrzehnt waͤren die betreffenden ſtaͤd⸗
tiſchen Verwaltungen von der Mehrzahl der Be:
voͤlkerung als Verraͤther an der heiligen Sache
Frankreichs unmöglich gemacht worden. Heute iſt
man bereits ſo weit verſtändig geworden, daß die
hohe Politik vor den finanziellen Intereſſen in den
Hintergrund treten muß.
Bredow, 28. Juni. Der zweite auf der Werft
„Vulkan für die vom deutſchen Reich unterſtuͤtzten
Dampferlinien des Bremer Lloyd erbaute Poſt-
dampfer „Luͤbeck ging geſtern Abend, nachdem
die Probefahrt desſelben zur vollſten Zufriedenheit
aubgefallen war, von Swinemünde nach Bremer-
haven in See.
Franlreich.
Marſeille, 29. Junt. In der Etiergefechte-
Arena zu Nimes ſollte vergangene Nacht eine große
Vorſtellung ſtattfinden. Da die elektriſche Beleuch-
ſtockfinſter. Eine dreißigtauſendkoͤpfige Vollgmenge
proteſttrte und ergab ſich wuͤſten Unordnungen.
Waͤhrend Tauſende von Perſonen unter wildem Ge-
ſchret aus den Thuͤren ſtuͤrzten, zahlreiche Verwun-
dete hinterlaſſend, drang eine andere tobende Volks-
menge in's Innere der Arena, warf Seſſel, Baͤnke,
Dir nicht zu geſtehen gewagt hat.“
„Das glaube ich nicht,“ ſagte Lord Leonhard,
„doch es iſt immerhin möglich.“
Hugo ſah Beide an, den Grafen mit zaͤrtlichem
Mitleid, Lord Leonhard mit offenbarer Gering-
—
„Lord Berwick!/ rief er dann mit klarer Stimme,
„ich kam nach Wilcheſter in der Hoffnung, hier
einen Faden zur Entdeckung meiner Familie zu
finden, da einer der Briefe an meine Pflegemutter
von meinem unbekannten Freund oder Feind hier
auf die Poſt gegeben war Ich war bereits im
Zweifel, ob ich nicht lieber meine Nachforſchungen
aufgeben ſollte, als mich der Zufall mit Ihnen zu-
ſammenfuͤhrte; und jetzt wuͤrde ich fie für Alles in
der Welt nicht einſtellen.“
„Und warum nicht?“ fragte Lord Leonhard
geſpannt.
Es iſt nicht, Lord Leonhard Evremond, well
ich Ihren Platz einnehmen möchte als Erbe der
Titel und Guͤter der Verwick's; es iſt noch nicht,
weil ich Sie verurtheilen moͤchte, fich unter mich
zu ſtellen, noch weil ich mich ſehne nach Ehre,
Rang und Glaͤnz, denn ich würde hinlänglich zu-
frieden ſein mit dem, was man mir gaͤbe, — aber
ich ſtehe nicht allein; ich habe andere Ruͤckfichten,
die ich nicht außer Abficht laſſen kann. Ich glaube
ſo ficher wie ich lebe, daß ich der rechtmaͤßige Sohn
Lord Paget Evremonds und Miß Deanes bin.
Anders zu denken, wuͤrde heißen, die Stimme zu
verachten, die laut in mir ſpricht, oder zu glauben,
daß dieſes edle Seficht,“ und dabei zeigte er auf