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Photolithographie mittels Umdruckpapiers.
Ist dieses geschehen, so wird das Papier in kaltes Wasser
gelegt bis die Kleisterschicht wieder feucht geworden ist,
hierauf herausgenommen, mit dem Bilde nach oben auf eine
Glasplatte gelegt, mit Fliesspapier abgetrocknet und einge-
schwärzt. Die fette Farbe, welche aus 1 Theil Stearin, 1 Theil
Talg und 1 Theil gewöhnlicher Druckerschwärze besteht, wird
nach Bedarf mit Terpentinöl verdünnt und mit einer feinen
Tuch- oder Filzwalze aufgetragen und mit Hilfe eines
nassen Schwammes das Bild vollständig rein entwickelt.
Nach Pfau wurde dieses Verfahren später von Simoneau
und Toovey in Belgien erworben und verbessert. Ein mit
Kleister überzogenes Papier hatte auch Zöllner zu einem
Copirverfahren in Verbindung mit Eisensalzen angewendet.
Oberst Henry James’ photolithographisches Verfahren
wird im Brit. Journ. VII, S. 240, 1860 September, zuerst ver-
öffentlicht. Derselbe benützt zum Präpariren gewöhnliches
Papier und eine Lösung von arabischem Gummi (3 Theile Gummi
auf 4 Theile Wasser) gemischt mit 2 Theilen einer gesättigten
Lösung von doppeltchromsaurem Kali in siedendem Wasser.
Das Papier wird mit dieser circa 92 Grad 0. heissen Mischung
mittels eines flachen Pinsels überzogen und getrocknet. Nach
dem Copiren wird eine dünne Lage fetter Farbe mit einem Pinsel
aufgetragen, welche aus folgenden Stoffen zusammengesetzt ist:
Leinölfirniss . . . 41/2 Theile
Wachs.4
Talg. J/2
venet. Terpentin . 2/2
Mastix .... 1/4
Kienruss ....
in Terpentinöl gelöst.
Das eingeschwärzte Bild lässt man mit der Rückseite ab-
wärts einige Minuten auf heissem Wasser schwimmen, legt
es sodann auf eine glatte Platte und entwickelt das Bild mit
einem in warmes Gummiwasser getauchten Schwämmchen.
Sobald die Linien ganz rein sind, kommt die Copie in eine
Tasse und wird zuerst mit warmem (vergl. Osborne) und
zuletzt mit kaltem Wasser gewaschen und ist, nachdem sie
getrocknet wurde, zum Umdrucke fertig.
Beatty und Alexander erhielten in Frankreich 1861
ein Patent auf folgenden Process: Sie nehmen ein Blatt
Papier oder einen ähnlichen glatten Körper ohne Korn und
überziehen ihn mit einer Schicht, bestehend aus 60 g Fisch-
leim, 7 g Arrowroot und 7 g Traganthgummi, in der Wärme
gelöst und gemischt mit 120 g Spanischweiss. Oder man kann
vorher auch das Papier mit einer Lösung von Asphalt in
Photolithographie mittels Umdruckpapiers.
Ist dieses geschehen, so wird das Papier in kaltes Wasser
gelegt bis die Kleisterschicht wieder feucht geworden ist,
hierauf herausgenommen, mit dem Bilde nach oben auf eine
Glasplatte gelegt, mit Fliesspapier abgetrocknet und einge-
schwärzt. Die fette Farbe, welche aus 1 Theil Stearin, 1 Theil
Talg und 1 Theil gewöhnlicher Druckerschwärze besteht, wird
nach Bedarf mit Terpentinöl verdünnt und mit einer feinen
Tuch- oder Filzwalze aufgetragen und mit Hilfe eines
nassen Schwammes das Bild vollständig rein entwickelt.
Nach Pfau wurde dieses Verfahren später von Simoneau
und Toovey in Belgien erworben und verbessert. Ein mit
Kleister überzogenes Papier hatte auch Zöllner zu einem
Copirverfahren in Verbindung mit Eisensalzen angewendet.
Oberst Henry James’ photolithographisches Verfahren
wird im Brit. Journ. VII, S. 240, 1860 September, zuerst ver-
öffentlicht. Derselbe benützt zum Präpariren gewöhnliches
Papier und eine Lösung von arabischem Gummi (3 Theile Gummi
auf 4 Theile Wasser) gemischt mit 2 Theilen einer gesättigten
Lösung von doppeltchromsaurem Kali in siedendem Wasser.
Das Papier wird mit dieser circa 92 Grad 0. heissen Mischung
mittels eines flachen Pinsels überzogen und getrocknet. Nach
dem Copiren wird eine dünne Lage fetter Farbe mit einem Pinsel
aufgetragen, welche aus folgenden Stoffen zusammengesetzt ist:
Leinölfirniss . . . 41/2 Theile
Wachs.4
Talg. J/2
venet. Terpentin . 2/2
Mastix .... 1/4
Kienruss ....
in Terpentinöl gelöst.
Das eingeschwärzte Bild lässt man mit der Rückseite ab-
wärts einige Minuten auf heissem Wasser schwimmen, legt
es sodann auf eine glatte Platte und entwickelt das Bild mit
einem in warmes Gummiwasser getauchten Schwämmchen.
Sobald die Linien ganz rein sind, kommt die Copie in eine
Tasse und wird zuerst mit warmem (vergl. Osborne) und
zuletzt mit kaltem Wasser gewaschen und ist, nachdem sie
getrocknet wurde, zum Umdrucke fertig.
Beatty und Alexander erhielten in Frankreich 1861
ein Patent auf folgenden Process: Sie nehmen ein Blatt
Papier oder einen ähnlichen glatten Körper ohne Korn und
überziehen ihn mit einer Schicht, bestehend aus 60 g Fisch-
leim, 7 g Arrowroot und 7 g Traganthgummi, in der Wärme
gelöst und gemischt mit 120 g Spanischweiss. Oder man kann
vorher auch das Papier mit einer Lösung von Asphalt in