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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Kampmann, Carl: Photolithographie mittels Umdruckpapiers
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0311

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Photolithographie mittels Umdruckpapiers.

da sich, hierbei sehr leicht die fetten Farben auflösen und
ausfliessen.
Ueber die Herstellung solcher Papiere wurden Publicationen
gemacht von:
Roger Laurant. Derselbe beschreibt schon 1875 das
Aufziehen des chromirten Gelatinepapieres auf eine Spiegel-
glasplatte, welches bekanntlich bezweckt, dem Papiere eine
glatte Oberfläche zu geben, welche es nicht besitzt, sobald es
frei getrocknet wird. Vordem hatte man diese Papiere (vor
der Belichtung) einfach durch Satiniren geglättet.
Einen ähnlichen Vorgang beschreibt wohl auch schon
Lewis (Martin, Handb. d. Em.-Photogr. 1867, S. 118), in-
dem er eine bereits mit dem Chromsalze gemischte Leimlösung
auf eine Glasplatte aufschüttet, sie daselbst antrocknen lässt
und hernach auf einen Cartonbogen überträgt, so dass die
glatte (am Glase gewesene) Seite oben zu stehen kommt und
so exponirt werden kann.
Um das lästige Verziehen und Ausdehnen der photo-
graphischen Papiere zu vermeiden, wendet Rodriguez im
geogr. Inst, zu Lissabon schon 1873 an Stelle des Papieres
eine dünne Zinnfolie an.
Dasselbe Verfahren wird später noch von mehreren Autoren
in den verschiedensten Modificationen empfohlen; so z. B. von
A.M.Mantell, Abney, Husband, Körber u. A. Gustav
Re in Seletz will dieses Verziehen dadurch verhindern, dass
er das lichtempfindliche Papier (mit der Rückseite) auf einer
Glasplatte befestigt und es sammt dieser den ganzen Process
bis zum Schlüsse mitmachen lässt.’)
Auch Bromsilbergelatine-Papier kann zur Herstellung photo-
lithographischer Umdrucke nach dem bereits von Pizzighelli
angegebenen Principe benützt werden. Dieses Verfahren be-
schreibt Wilkinson im Photogr. Archiv 1889, S. 195.
Um den Stand des photolithographischen Umdruckver-
fahrens zu präcisiren, wie es heute fast allgemein in der
Praxis ausgeübt wird, genügt anzuführen, dass die betreffenden
Papiersorten sich in drei Hauptgruppen eintheilen lassen:
1. Reines Gelatinepapier. Auf gutem, maschinen-
glattem Papier sitzt eine möglichst dünne Schicht, welche nur
aus mittelharter Gelatine besteht.
2. Reines Gelatinepapier mit zwei Lagen. Das-
selbe Papier wie bei 1, nur liegt direct am Papier eine sehr

1) Siehe Dr. Edor’s Jahrbuch 1890, S. 350 und 1894, S. 479.
 
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