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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Arons, Leo: Eine Quecksilberbogenlampe
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0041

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Eine Quecksilberbogenlampe 27
geschmolzen, welche ebenfalls mit Quecksilber gefüllt werden
und je einen Ansatzstutzen s zur Aufnahme der Zuleitungs-
drähte tragen.
Die Lampe kann bequem mit Strömen von 2 bis 15 Am-
pere gespeist werden; der kurze Contact zwischen beiden
Quecksilberkappen wird durch leichtes Neigen oder Schütteln
der Lampe bewerkstelligt.
Innerhalb der angegebenen Grenzen für die Stromstärke
beträgt die Spannung an den Elektroden zwischen 15 und
18 Volt, von denen etwa 12 Volt auf die Potentialsprünge
(elektromotorische Gegenkraft?) an den Elektroden und etwa
0,7 Volt auf 1cm der Länge der Strombahn entfallen, un-
abhängig von der Stromintensität. Trotz der verhältnissmässig
geringen Spannung an den Elektroden ist eine elektromotorische
Kraft der Elektrizitätsquelle von mindestens 60 Volt erforder-
lich; den geeigneten äusseren Widerstand e findet man in Ohm,
indem man von der elektromotorischen Kraft der Elektrizitäts-
quelle in Volt die Zahl 16 abzieht und die Differenz mit der
gewünschten Stromstärke in Ampere ausgedrückt dividirt, ganz
wie bei einer Kohlenbogenlampe. Mit Wechselstrom kann die
Lampe nicht gebrannt werden; selbst bei 175 Volt Spannung
und einem Strome von 8 Ampere ging sie nicht an.
Die Erklärung für diese Erscheinung, sowie alle theoretisch
interessanten Angaben, gedenke ich in einer ausführlichen
Darstellung in Wiedemann’s Annalen zu geben.
Während des Brennens der Lampe destillirt langsam
Quecksilber von der heisseren Anode zur kälteren Kathode
hinüber; nach einiger Zeit fliesst das im Anodenschenkel höher
stehende Quecksilber zur Kathode zurück und das Spie] beginnt
von neuem. Bei Strömen bis zu 4 Ampere und wohl noch
etwas darüber hinaus kann man die Lampe ohne Weiteres
stundenlang brennen lassen. Bei stärkeren Strömen stellt man
die Lampe zweckmässig in ein mit Wasser gefülltes Glasgefäss
(grosses Batterieglas, wie sie besonders für Accumulatoren ge-
bräuchlich). Infolge des hierbei auftretenden, wenn auch sehr
zarten Beschlages der inneren Rohrwände mit sehr feinen
Quecksilbertröpfchen bedarf man für die gleiche Helligkeit
gleich bedeutend grösserer Stromstärken. Den günstigsten
Effect erhält man wohl bei Stromstärken von etwa 4 Ampere
ohne Wasserkühlung, wobei die hellste Partie der Lampe über
der Anode von Quecksilbertröpfchen fast frei bleibt. Eine für
optische Messungen recht zweckmässige Form hat Professor
Lummer der Lampe gegeben, indem er die mit Quecksilber
 
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