Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Quincke, Georg: Die Bedeutung der Oberflächenspannung für die Photographie mit Bromsilbergelatine und eine Theorie des Reifungsprozesses der Bromsilbergelatine
DOI Artikel:
Angerer, A. C.: Ueber Kornätzung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0018

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6

Ueber Kornätzung.

chemische Induktion; der Schwellenwert oder die
kleinste Belichtung, welche einen Zerfall des Bromsilbers oder
eine merkliche Schwärzung bewirkt; die verhältnismäßig ge-
ringere Wirkung schwacher Belichtung; die Unterschiede
kontinuierlicher und intermittierender Belichtung
und die Abhängigkeit der Schwärzung von Periode und Wellen-
länge der intermittierenden Belichtung.
Heidelberg, den 29. Dezember 1904.

lieber Kornöfzung.
Von A. C. Anger er in Wien.
Bekanntlich ist es bei der autotypischen Reproduktion
eine der größten Schwierigkeiten, den allgemeinen Rasterton
auf das geringste Maß zu beschränken. Bei minder geschickter
Behandlung stecken alle Abbildungen in einem mehr oder
weniger dunklen Allgemeinton darinnen, der das bezeichnende
Merkmal schlechter Autotypieen ist. Nur die größte Uebung
bei der Aufnahme sowohl, als während der Aetzung kann
diesen Uebelstand beseitigen.
In der Kornätzung ist es hingegen viel leichter möglich,
schon in der Aufnahme den allgemeinen, nicht zum Original
gehörenden Photographieton zu vermeiden, weil das unregel-
mäßige Korn viel williger, als der starre Linienraster den
Hochlichtern des Originals Raum gibt.
Selbstverständlich wird man in erster Linie solche Vor-
lagen in Kornätzung reproduzieren, deren Charakter auf eine
körnige Wiedergabe hin weist, wie z. B. Bleistift-, Kreide-,
Kohle- oder rauhgemalte Tuschzeichnungen und namentlich
Drucke von Lithographieen u. s. w.
Bei dem beschränkten Format dieses Jahrbuches konnte
ich jedoch nicht gut eine solche Vorlage als Beilage verwenden,
weshalb ich auch diesmal, wie im Jahre 1902, eine Photo-
graphie gewählt habe, um dadurch auch gleichzeitig zu zeigen,
daß sich sogar auch glatte Töne noch in Korn reproduzieren
lassen und alle Schattenwerte vom tiefsten Schwarz bis zum
hellsten Licht zur Geltung kommen.
Es ist einleuchtend, daß man auch mit dem Korn in der
Feinheit nicht wTeiter gehen kann, als mit dem Linienraster,
weil dies sonst dem Druck auf der Buchdruckpresse zu große
Schwierigkeiten bereiten würde.
 
Annotationen