Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (19.1905)

12 Untersuchungsmethode für Lichtreaktionen in homogenen Systemen.

Bei Zusatz von etwa 5 ccm Wasser zu 100 ccm einer
Lösung in reinem Methyl- oder Aethylalkohol ist etwa zur
Hälfte die blaue und zur Hälfte die rote Modifikation vor-
handen. Nach Zusatz von etw7a 10 ccm Wasser ist dies Ver-
hältnis auf 1:5 gesunken.

Eine Untersuchungsmethode für Cichfreaktionen in homogenen
Systemen.
Von Dr. Arthur Slator in Nottingham (England).
Bei dynamischen Studien über Lichtreaktionen, die in
homogenen Systemen stattfinden, ist es oft der Fall, daß die
reagierenden Stoffe Licht absorbieren. Deshalb ist bei ge-
gebener Intensität des eintretenden Lichtes die Stärke des-
selben im Inneren der Lösung
größer, wenn die letztere ver-
dünnt, als wenn sie konzen-
triert ist. Wenn man annimmt,
daß die Reaktionsgeschwindig-
keit von der Lichtstärke in
—< der Lösung (Illumination der
■G Lösung) und nicht direkt von
der Menge des absorbierten
Lichtes abhängt, findet man
eine relativ größere Ge-
schwindigkeit in verdünnten
als in konzentrierten Lösun gen.
Bei der Untersuchung der
Abhängigkeit der Reaktions-
geschwindigkeit von der Chlorkonzentration bei dem Vor-
gänge C6 H6 -j- 3 C/2 = C6 H6 Cla wurde der Einfluß der Licht-
absorption durch das Chlor folgendermaßen eliminiert. Zwei
flache Gefäße aus Glasplatten -wurden hergestellt und die
Reaktion in solchen Gefäßen ausgeführt. Wenn die Gefäße,
wrelche die zwei Lösungen von verschiedenen Konzentrationen
enthalten, wie in Fig. 1 zusammengestellt sind und von
beiden Teilen gleich belichtet werden, so läßt sich beweisen,
daß die Lichtstärke in den beiden Lösungen annähernd gleich
sein muß („Zeitschr. phys. Chemie“ 45, 542, 1903). Die kon-
zentrierte Lösung ist teilweise durch die verdünnte Lösung
hindurch belichtet worden, und umgekehrt. Die stärkere Be-
lichtung der konzentrierten Lösung wird durch ihr stärkeres
Absorptionsvermögen aufgewogen, wodurch das obige Resultat