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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Weigert, Fritz: Ueber umkehrbare photochemische Reaktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0092

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8o

Ueber umkehrbare photochemische Reaktionen.

■einstellen, welcher sich in einer bestimmten Konzentration
der beiden Polymeren in der Lösung kennzeichnet, die sich
bei konstant bleibender Bestrahlung mit der Zeit nicht ändert.
Es soll im folgenden der Ausdruck „Gleichgewicht“ für einen
stationären Ruhezustand benutzt werden, welcher nur unter
fortwährendem Zufluß strahlender Energie aufrecht erhalten
werden kann.
Die Ausführung der Versuche war eine derartige, daß
die zu untersuchende Lösung in cylindrischen Glasgefäßen
in bestimmten Entfernungen von einer möglichst konstant
brennenden Bogenlampe bestrahlt wurde. Die bestrahlte
Oberfläche konnte durch verschiebbare Blenden variiert werden.
Der endgültige Zustand wurde durch eine quantitative Be-
stimmung des Dianthracen ermittelt. Für eine ausreichende
Durchmischung der Flüssigkeit wurde durch gleichmäßiges
Sieden der Lösungen (Phenetol und Anisol, bei verschiedenen
Drucken) gesorgt. So kann das System als chemisch homogen
betrachtet werden. Optisch homogen ist es naturgemäß nicht,
da die Intensität des Lichtes in den Schichten nächst der
Lichtquelle bedeutend größer ist, als in den entfernteren. Da
die Umwandlung langsam erfolgt, so kann der analytisch ge-
fundene Wert als ein Mittelwert betrachtet werden. Die Unter-
suchung der Gleichgewichtskonzentrationen des Dianthracen
{Cd) führte zur Aufstellung folgender Beziehung:
A Bestrahlte Oberfläche K. tu
(Vol. d. Lösung) . (Entfernung v. d. Lampe)2 Vol d^.
K ist als eine auf Einheitswerte von u>, Vol. und d redu-
zierte Gleichgewichtskonzentration zu betrachten und ist bei
konstanter Lichtquelle, Temperatur und Lösungsmittel eine
konstante Größe.
_ Cp-d*-Vol.
O)
K ändert sich mit der Helligkeit der Lichtquelle, und
zwar ist es derselben proportional. K wird kleiner mit steigen-
der Temperatur, und zwar fällt es zwischen 154,6 Grad und
167,3 Grad von 13,8 auf 3,2 1).
K ist veränderlich mit der Natur des Lösungsmittels. Die
Veränderung scheint hauptsächlich mit den verschiedenen
Absorptionsverhältnissen der Flüssigkeiten in Beziehung zu
stehen.
Die Konzentration des verschwindenden Körpers (hier des
Anthracens), welche nach dem Massenwirkungsgesetz die

1) Unter den gleichen Bedingungen der Lichtstärke, des Lösungsmittels
u. s. w.
 
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