Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Pfaundler von Hadermur, Leopold: Regeln und Tabellen zur Ermittlung der günstigsten Einstelldistanzen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0137

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Regeln u. Tabellen zur Ermittlung der günstigsten Einstelldistänz. I25

Regeln und Tabellen zur Ermittlung der günstigsten
Einstelldistänz.
Von Professor L. Pfaundler in Graz.
Noch vor wenigen Jahren war der reisende Amateur
gezwungen, ein Stativ mitzunehmen, da Aufnahmen aus freier
Hand nur bei direkter Sonnenbeleuchtung möglich waren.
Er war daher in der Lage, auf der Mattscheibe einzustellen.
Heute ist es infolge der Fortschritte in der Herstellung licht-
starker Objektive möglich geworden, in vielen Fällen des
Statives und der Mattscheibe zu entbehren. Die Handapparate
besitzen dafür Sucher und Einstellskalen. Da der erstere nur
für die Feststellung der Bildgrenzen dienlich ist, so muß die
günstigste Einstelldistanz aus den durch Schätzung ermittelten
Objektdistanzen berechnet werden. Außerdem ist dann zu


Fig. 19.

ermitteln, welche Abblendung nötig ist, um bei der günstigsten
Einstelldistanz die eben noch ausreichende Schärfe zu er-
halten, damit nicht durch überflüssig starkes Abblenden die
Lichtstärke beeinträchtigt werde. Die verminderte Lichtstärke
verlängert ja die Expositionsdauer und führt bei der Auf-
nahme aus freier Pfand die Gefahr von Unschärfe durch un-
ruhiges Halten herbei. Obwohl nun die Formeln für die
Tiefe der Schärfe schon längst von Pizzighelli *) abgeleitet
sind, so werden doch von den Amateuren die Regeln, die
sich aus ihnen ergeben, nicht allgemein in verdienter Weise
beachtet1 2). Es soll daher hier versucht werden, ihnen eine
praktische Fassung zu geben, welche ihre Handhabung und
ihre Festhaltung im Gedächtnis erleichtert.
In der beistehenden Fig. 19 bedeuten: IV den freien
Objektivdurchmesser, a und a‘ den nächstgelegenen und den
entferntesten Punkt des Objekts, b und b‘ die zugehörigen

1) Siehe dieses „ Jahrbuch“ für 1891, S. 238; Edcrs „Handbuch“, Teil I
Bd. 2, S. 243.
2) Für den speziellen Fall unendlich weiten Hintergrundes hat Ferd.
Probst in „Lechners Mitt.“ 1904 die Regel in Erinnerung gebracht.
 
Annotationen