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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Pfaundler von Hadermur, Leopold: Regeln und Tabellen zur Ermittlung der günstigsten Einstelldistanzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0138

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126 Regeln u. Tabellen zur Ermittlung der günstigsten Einstelldistanz.
Bildpunkte. So' ist dann der Durchmesser des gemeinsamen
Zerstreuungskreises der von a und a‘ ausgehenden Strahlen.
Jede Annäherung des Objektivs an die in B aufgestellte Platte
vergrößert den Zerstreuungskreis für a, jede Vergrößerung
ihres Abstandes vergrößert den Zerstreuungskreis für a‘. Die
Schärfe ist daher die beste für die Bildweite o B. Die dieser
Bildweite entsprechende Objektivweite oA ist demnach die
günstigste Einstelldistanz. Es ist dies jene Distanz,
bei deren Einstellung die Unschärfe auf die größte Nähe und
die größte Ferne gleich verteilt ist. Für alle dazwischen
liegenden Entfernungen ist die Unschärfe geringer, für die
Distanz o A selbst am geringsten.
Es sind zwar Fälle möglich, wo es darauf ankommt, sei
es den Vordergrund, sei es den Hintergrund oder irgend
einen anderen Teil des Bildes auf Kosten der übrigen so
scharf als möglich zu erhalten. Von diesen Fällen abgesehen,
ist es im allgemeinen gewiß am zweckmäßigsten, auf jene
Distanz oA einzustellen, bei welcher die Zerstreuungskreise
den geringsten Durchmesser erreichen.
Bezeichnet man die Abstände oa und oa' mit a und a\
ob und ob' mit b und b\ oA und oB mit HundZ?, den Durch-
messer 88' mit o, die Oeffnung des Objektivs ll‘ mit d, die
Brennweite des Objektivs mit f so ergeben sich nach einer
leicht ausführbaren Rechnung die Ausdrücke:
_. ,, . .2 aa‘
günstigste Einstelldistanz A — —;- . . . (T)
a-y a
größte vorkommende Unschärfe b — d-/da——a)—_ (2\
2aa — f(a-\~a) '
Aus diesen beiden allgemein gültigen Formeln folgen für
den häufig eintretenden Spezialfall, daß die weiteste Distanz a‘
als unendlich groß angesehen werden kann, die beiden ein-
facheren Spezialformeln:
günstigste Einstelldistanz A = 2a . . . (ia)
größte vorkommende Unschärfe 8 = —H— - = (2a
& 2 a—f A—J
Aus 1 und ia ergeben sich für Objektive aller Brenn-
weiten nachfolgende einfache, daher leicht im Gedächtnis zu
behaltende Regeln zur Berechnung der günstigsten
Einstelldistanz:
I. Regel (gültig, wenn Hintergrund nicht weit entfernt
ist): Stelle auf eine Distanz ein, welche gleich ist
dem doppelten Produkte des kleinsten und größten
Abstandes, dividiert durch deren Summe.
 
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