Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

DOI issue:
Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0331

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Künstliches Licht.

317

Ein photographisches Theater wurde in London er-
öffnet. Das Gebäude, welches durch die ,, Photolinol Ltd.“"
errichtet ist, soll zur Aufnahme großer theatralischer und
anderer Gruppen dienen. Man benutzte dort zum ersten Male-
in England die Cooper H ewitt-Quecksilberdampflampe,
auch ist das Haus mit einer Fülle weißglühender elektrischer
Lampen ausgestattet (, Phot. Chronik“ 1905, S. 64).
Ueber Anwendung der Quecksilberlampe zu photo-
graphischen Aufnahmen im Atelier stellte Perkins in
Amerika gelungene Versuche an (,, Brit. Journ. of Phot.“ 1904,
S- 747)-
Ueber eine kleine Quecksilber-Bogenlampe für
mikrophotographische Zwecke berichtet Siedentopf („Zeit-
schrift f. Instrumentenkunde“ 1904, Heft 1); ferner Köhler
(„ Phys. Zeitschr. “ 1905, S. 666, mit Figur).
O. Schott berichtet über eine neue Ultraviolett-
Quecksilberlampe „Uviol-Lampe“ („Uviol“ ist.
die Abkürzung für „Ultraviolett“). Sie ist eine Glasröhre
von 8 bis 30 mm Durchmesser und 20 bis 130 cm Länge.
Sie bedarf je nach ihrer Größe 50 bis 150 g Quecksilber. Die
Uviol-Lampe ist ganz besonders dazu geeignet, elektrische
Energie in nutzbare Strahlungsenergie von kleiner Wellen-
länge umzusetzen. Besondere Vorteile gewährt sie dem Photo-
graphen. Sie kann dienstbar gemacht werden zur Einleitung
sonstiger photochemischer Reaktionen (z. B. Verbindung von
H und CI, Polymerisationen, Prüfung organischer Farbstoffe
auf Lichtechtheit u. s. w.). Ihr Licht wirkt abtötend auf
Bakterien und kleinere Insekten. Besonders brauchbar dürfte
sie sich erweisen in der Heilkunde bei Behandlung von Haut-
krankheiten („ Mitt. a. d. Glaswerk Schott & Gen., Jena“).
Diese ultraviolett durchlässige Quecksilber-Glaslampe von
Schott in Jena ist aus sogen, ultraviolettdurchlässigem Glas
hergestellt. Sie läßt Licht bis zur Wellenlänge etwa von 253 jqjL
gut durch (ist also merklich weniger ultraviolettdurchlässig
als Quarz, welcher bei Benutzung derselben Lichtquelle Licht,
bis ungefähr \ 220 durchläßt). Wenn auch das neue
Jenenser Glas besser als ordinäres Glas bezüglich Ultra-
violett-Durchlässigkeit sich erweist, so kann es doch keines-
wegs mit Quarz konkurrieren.
Die Quecksilber-Bogenlampe aus Quarzglas, welche
Heraeus in Hanau a. M. konstruierte, stützt sich auf die
Arbeiten von Way, Arons (1892), Kellner (1894/5) und
Hewitt, welche sämtlich die Lampe aus gewöhnlichem Glas
hergestellt hatten. Heraeus erzeugt die Quecksilberlampe aus
Quarzglas, welches bekanntlich für Ultraviolett nahezu völlig
 
Annotationen