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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0381

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Photechie. — Russell-Effekt u. s. w.

367

Folge einer den Gesetzen der Schwere folgenden Emanation
ist. Mitunter erhält man aus unbekannten Ursachen ein
helles Bild auf dunklem Grunde. Zink ist photechisch, Alu-
minium anscheinend auch, Uran radioaktiv; diese drei aktiu-
autographieren nach oben und unten; die übrigen Metalle, bei
denen einfachere Verhältnisse vorliegen, nur nach unten
(,, Physik. Zeitschr.1' 1905, S. 53 bis 60; „Chem. Centralbl.“ 1905,
Bd. 1, S. 579).
Georg W. A. Kahlbaum machte zu diesem Gegenstand
weitere Mitteilungen. Werden gewisse Metalle (Kahlbaum
arbeitet mit Zink, Aluminium, Eisen und Blei) bei Lichtabschluß
unter Vermeidung des direkten Kontakts zwischen zwei, mit
den Schichtseiten einander zugekehrte photographische Metalle
gelegt, so läßt sich nach nicht zu kurzer Expositionszeit auf
der unteren Platte ein deutliches, scharfes Bild entwickeln,
während die obere Platte (beim Zink und manchmal beim
Aluminium) wenig, meistens nichts zeigt. Es macht den Ein-
druck, als ob von den Metallen eine schwere Emanation aus-
ginge. ,, Photechische“ Wirkungen sind so gut wie aus-
geschlossen. Stellt man die Platten und die Metalle parallel
vertikal, so zeigen beide Platten schwache, verwischte Bilder.
Die Wirkungen sind bei wäßriger, feuchter Luft am deut-
lichsten. Verschiedenartige Kontrollversuche lassen eine
Täuschung ausgeschlossen erscheinen. Centrifugiert man das
Metall zwischen zwei photographischen Platten, so erhält man
eine stärkere Schwärzung auf der äußeren, geringere, aber
sichtbare auf der inneren der centrifugierten Platten, wenn
das betreffende Metall Uran, Zink und Aluminium ist.
Schichtet man das Metall horizontal zwischen die Platten, so
erhält man bei Eisen, Nickel, Kupfer und Blei nur auf der
unteren Platte Bilder. Bei den ersten drei Metallen hat man
es vielleicht mit einer zusammengesetzten Erscheinung zu tun
(,, Chem.-Ztg.“, Bd. 29, S. 27 bis 29; „Chem. Centralbl.“ 1905,
S- 323)-
Auch G. Lunn stellte Versuche über Aktinautographie
an und stimmt mit Kahlbaums Ansicht überein, daß die
von den Metallen ausgehenden Strahlen der Schwerkraft
unterworfen seien. Aluminium gibt schwächere Ausstrahlungen
als Zink, immerhin wirken sie auf Bromsilbergelatine, und
man muß vor den jetzt aufkommenden Aluminiumkassetten
warnen (,, Chem. Centralbl.“ 1905, Bd. 1, S. 1069).
A. Merckens und W. Kufferath, „Neue Strahlen
in Harzen?“ Die Annahme Stöckerts (,,Zeitschr. f. angew.
Chemie“, Bd. 17, S. 167t; C. 1904, Bd. 2, S. 1447), daß Wasser-
stoffsuperoxyd - Strahlen Aluminium durchdringen können,
 
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