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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0384

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37°

Photechie.

Russell-Effekt u. s. w.

Glimmerplatte zwischen Platte und aktiven Körper legt.
Andere Körper als solche, welche Harze oder verwandte Stoffe
enthalten, z. B. Mehl, Zucker oder Porzellan, werden nicht
in dieser Weise durch Licht beeinflußt; auch Metalle werden
nicht durch Sonnenlicht aktiv. Von den verschiedenen Be-
standteilen des Lichtes erwiesen sich nur die blauen Strahlen
als aktiv bei der Erzeugung der geschilderten Wirkungen.
Fleming und Marsh fanden eine Verbindung von
Quecksilbercyanid und Phenylhydrazin besonders aktiv
auf Trockenplatten, welche mit einer in schwarzes Papier ge-
wickelten, perforierten Zinkplatte und der Substanz bedeckt
waren. Die wirksamen Strahlungen geben binnen kurzer
Zeit ähnlich wie Licht einen entwicklungsfähigen Eindruck
auf Bromsilbergelatine („Chem. Centralbl.“, 1905, I, S. 924;
,, Phot. Wochen bl.“, 1905, S. 125).
L. Graetz vermutete, daß dem Wasserstoffsuperoxyd
eigene Strahlungen zukommen, welche auf Bromsilbergelatine
eine photographische Wirkung äußern („Phys. Zeitschr.“,
Bd. V, S. 698). Pr echt und O tsuki hatten diese Beobachtungen
durch Wasserstoffsuperoxyddampf zu erklären versucht („Chem.
Centralbl.“, 1905, Bd. I, S. 653). L. Graetz nimmt gegen
diese Auffassung Stellung, er erwähnt, daß Wasserstoffsuperoxyd
allerdings bei jeder photographischen Wirkung auf der Platte
nachzuweisen ist; es ist aber die Frage, ob es als solches
dahin transportiert ist oder ob es sich auf der Platte neu
gebildet hat. Vielleicht wirken ausgesendete Sauerstoffatome
(„Chem. Centralbl.“, 1905, Bd. I, S. 1071).
Ueber die Radioaktivität des Wasserstoffperoxyds
von C. Dony-Henault („Trav. Inst. Solvay“, 1903, Bd. 6,
Heft 1). Die Wirkung des zerfallenden Peroxyds hängt nicht
von dessen Zersetzungsgeschwindigkeit ab, wohl aber von der
Temperatur. Die Ansicht von Graetz, daß die von dem zer-
fallenden Hex 02 ausgehenden Strahlen in der von ihnen durch-
setzten Atmosphäre wieder 02 bilden, das dann auf die
photographische Platte wirkt, hält Dony-Henault für un-
richtig und glaubt, daß das H20.2 erst in der von den
Strahlen getroffenen Platte entsteht („Zeitschr. f. phys. Chemie“,
1905, S. 256).
Photographische Wirkung von Ozon auf Brom-
silbergelatine. Nach P. Villard („Bull. soc. franp. Phys.“,
1902, Nr. 175) wirkt Ozon auf photographische Platten, so daß
sich daun das Bromsilber durch photographische Entwickler
reduzieren läßt, ähnlich, wie wenn es belichtet gewesen wäre,
und zwar soll die Wirkung Aluminiumfolien durchdringen.
Nach Octavian Dony-Henault soll reines Ozon nicht auf
 
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