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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0387

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Elektrizität und Magnetismus u. s. w.

373

Vertiefungen mit nichtleitender Masse ausgefüllt werden
(„Phot. Chronik“ 1904, S. 478).
Ueber elektrische Fernphotographie -erschien von
A. Korn eine Broschüre (S. Hirzel, Leipzig 1904). Es wird
entweder ein transparentes Bild oder ein Rasterbild oder ein
Reliefbild in leitende und nichtleitende Punkte zerlegt. In
seinem „Geber“ ist ein transparenter Film um einen Glas-
cylinder herumgelegt, dessen Achse eine Selenzelle trägt, so
daß das Licht einer Nernstlampe durch das Bild auf diese
fällt. Neu ist sein „Empfänger“ dadurch, daß die an-
kommenden elektrischen Ströme eine „evakuierte Röhre“
aufleuchten lassen, und zwar vermittelst hochgespannter
Wechselströme. Das hierzu erforderliche besondere Relais
gestattet etwa 200 Zeichen in der Sekunde zu geben; da nun
ein Bildpunkt x qmm groß ist, so gehören etwa 30 Minuten
dazu, um ein Bild von 9 X 16 cm zu telegraphieren. Die
photographisch gut wirksame Röhre besitzt ein Fensterchen,
welches zur Empfängerwalze ebenso steht, wie die Phono-
graphennadel zur besprochenen Walze, d. h. sie beschreibt sie
spiralförmig und ist daher auch für Telautographie (für
Schriftzüge) verwendbar. Jede Station kostet 400 Mk.
(„Apollo“ 1904, S. 266).
Rittmeister Kiesling macht Mitteilung über photo-
graphische Fernphotographieen von Professor Korn, die in
der „Woche“ 1905 erschienen. Kiesling rügt die Publi-
kation in der „Woche“, wTelche nicht die telegraphierten
Bilder, sondern die Originalkopieen derselben druckte, so daß
hier eine Irreführung des Publikums statthat. Als Beweis legt
Kiesling die telegraphierten Bilder vor. Es sind übrigens
schon vor Jahren sowohl Handschriften wie auch Porträts
telegraphiert worden. Das Verfahren beruht darauf, daß die
Photographie schachbrettartig zerlegt wird und auf der Ab-
gabestelle die einzelnen Quadrate beleuchtet werden. Unter
jedem Quadrat befindet sich ein Selenpräparat, das belichtet
stark leitend wird, unbelichtet aber nicht leitet. An der Em-
pfangsstation befindet sich ein ähnlicher Apparat mit elektri-
schen Glühlampen, welche zum Glühen gebracht werden, je
nachdem mehr oder weniger Strom hindurchgeht. Aber
die elektrischen Lampen können nicht ganz schnell den
Schwankungen folgen, sondern es erfordert dies eine Spanne
Zeit, wodurch das Verfahren praktisch nicht durchführbar
war. Neu ist bei der Erfindung des Professor Korn, daß
derselbe an Stelle der Glühlampen die bekannten Tesla sehen
Röhren verwandte, welche durch den durchgesandten Strom
zum Aufleuchten zu bringen sind und momentan ihre
 
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