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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0491

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Lichtdruck.

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des auf Platte 20 übertragenen negativen Albuminbildes wird
die Platte vollständig mit Farbe 23 eingewalzt (Fig. 194). Spült
man nun die Platte mit Wasser ab, so löst sich das darauf
befindliche Albumin, und wird zusammen mit der darauf-
liegenden Farbschicht entfernt, während diejenigen Stellen
des Positivs Zurückbleiben, welche zwischen den löslichen
Albuminschichten 21 bis 24 liegen. Die Farbschicht 26 bis
28 liegt nun unmittelbar auf der Platte oder dem Stein 20
selbst. Von den bekannten Verfahren unterscheidet sich also
die vorliegende Erfindung dadurch, daß auf die Platte nicht
die Striche der Zeichnung (positiv), sondern die Zwischenräume
(negativ), welche aus einer Schicht löslichen chromierten
Colloids bestehen, übertragen werden, worauf schließlich ein
Positivbild erhalten wird, dessen Farbe sich unmittelbar auf
der Platte befindet. Dieses Uebertragsverfahren ermöglicht
ferner, die Negativkopie in trockenem Zustande auf den an-
gefeuchteten Stein zu bringen, was zwecks Erhaltung eines
genauen Registers bei chromolithographischen Arbeiten von
großer Bedeutung ist. Außerdem kann das Retouchieren,
Abschwächen beliebiger Stellen der Zeichnungen bei diesem
Verfahren viel leichter ausgeführt werden, als bisher möglich
war. Man kann die Kopie vor dem Aufwalzen der Farbe
auf dem Stein oder Metall mit einer Lösung von Gummi-
arabikum oder Albumin bespritzen und dadurch jede beliebige
Stelle der Zeichnung in jedem gewünschten Grade ab-
schwächen. Außerdem kann man auf der noch nicht mit
Farbe eingewalzten Kopie Pinsel- oder Federkorrekturen (mit
Lösung von Gummiarabikum oder Albumin) ausführen, wo-
durch die bisherigen Methoden des Auskratzens mit Nadel und
Schaber überflüssig werden („Phot. Industrie“, 1904, S. 1131).
Ueber Photolithographie und Asphaltkopierung
finden sich neuere Rezepte in: Eder, „Rezepte und Tabellen
für Photographie“, 1905, 6. Auflage.

Cichtdruck.
Trotzdem der Lichtdruck unter der Konkurrenz der
Autotypie zu leiden hat, wird er wegen der schönen Wieder-
gabe vielfach verwendet. Für Ansichtskarten und Massen-
artikel ist der Lichtdruck nur dann konkurrenzfähig, wenn
eine große Anzahl von Aufnahmen gleichzeitig auf großen
Platten zum Drucke gelangen.
Andere suchen die quantitative Leistung des Lichtdrucks
durch Druck desselben in der Buchdruckpresse (Tiegeldruck-
 
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