284 Personal- und Ateliernachrichten
tt. Essen. Das Preisrichterkollegium zur Erbauung eines
Volkstheaters, eine Schenkung des verstorbenen Industriellen
Grillo, erkannte dem Entwürfe des Architekten Seeling (Berlin),
dem Erbauer des Stadttheaters in Halle a. d. S., den ersten,
dem des Architekten Weidenbach (Leipzig) den zweiten und
dem des Architekten Helff (Essen) den dritten Preis zu. Der
Entwurf des Baumeisters Heinze (Breslau) wurde angekauft.
tt. Braunschweig. Das große Geschichtsbild von Fritz
Neu Hans „Der große Kurfürst im Haag", welches darstellt, wie
der jugendliche Kurfürst eine leichtfertige Gesellschaft, in welche
man ihn gelockt hatte, entrüstet verläßt, wurde gelegentlich seiner
Ausstellung in Hannover vom Regenten von Braunschweig, Prinz
Albrecht von Preußen, angekauft.
— London. Frank Bramleys Gemälde „Gerettet"
von der Ausstellung der kgl. Kunstakademie ist für 15,000 Mk.
in Privatbesitz übergegangen.
Denkmäler rkc.
L. sv. Venedig. Wenig hätte gefehlt und die zweite
soeben stattgehabte Konkurrenz für das Denkmal des Paolo
Sarpi wäre eben so resultatlos verlaufen wie die erste: denn
auch bei dieser Ausstellung von Entwürfen zeichneten sich die
vom Komitee und der öffentlichen Meinung getragenen nicht
aus. Fünfzehn waren die Bewerber, alle Venezianer. In Be-
tracht kommen kann nur der noch sehr junge Lorenzetti und
der in der Kleinplastik wohl bekannte Marsili. Nur diese
beiden hatten ernst über die schwierige Aufgabe nachgedacht.
Die Entwürfe der andern variierten um das Thema „mit oder
ohne Mantel". Die Stimme des Publikums befindet sich ohne
Zweifel auf Seiten Lorenzettis. Er hat den geistlichen Rechts-
gelehrten stehend mit einem Buche in der herabhängenden rechten
Hand dargestellt, während er mit der linken wie in ruhigem
überlegtem Sprechen eine feine leichte Bewegung gegen sich selbst
macht. Auf dem Sockel sind Darstellungen der hauptsächlichsten
Begebenheiten im Leben des Paolo Sarpi. — Sarpi war kein
Mann der That sondern des ruhigen geistvollen Überlegen?- und
nur durch Schrift und Rede uns Verfechter des nach seiner
Überzeugung vor Gott und Menschen allein richtigen, dessen
es seinem Staate den unerhörten Anmaßungen Roms gegenüber
frommte. In der äußern Erscheinung ein schlichter sanfter Mann,
der, einem Heiligen gleich, sein Priorenamt verwaltete. — In
diesem Zwiespalt seines äußern Menschen und der Kühnheit
seines Denkens auf allen Gebieten des damaligen Wissens liegt
für die Darstellung im Monumente die größte Schwierigkeit.
So hat denn auch Marsili alle lebhaften Bewegungen seiner
ebenfalls stehenden Figur vermieden. Er gab derselben eine
Schrift in die herabhängenden übereinandergelegten Hände.
Klar aber unendlich kalt blickt der scharfe Denker nach vorn.
Marsili verdient die höchste Beachtung, läßt aber kalt. Das
Komitee hat sich, in großer Verlegenheit, noch nicht entschieden,
muß aber wohl einem oder dem andern der beiden Genannten
den Auftrag erteilen.
tt. Berlin. Die mächtigen Modelle des Kaiserbrunnens
vom Bildbauer Professor Reinhold Begas sind nunmehr
zum Erzgusie vorbereitet. Für die Ausführung ist vertrags-
mäßig ein Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen, doch hofft
man dieselbe noch früher bewerkstelligen zu können, zumal mit
allen Kläffen daran gearbeitet wird. Die Gladenbecksche Fabrik
erhält für den Guß die Summe von 200,000 Mark. Die
Mischung der Bronze, welche zum Gusse verwandt wird, besteht
aus 90—9I°/„ Kupfer und aus Zinn. Die Brunnenanlage er-
hält eine Höhe von sieben Metern; die Einfassung des Beckens
wird aus dunkelrotem norwegischen Granit hergestellt.
— Königsberg. Der deutsche Kaiser hat für die Er-
richtung eines Erzstandbildes für Herzog Albrecht von Preußen
die Summe von 21,000 Mk. beigesteueA, wodurch das gesammelte
Kapital auf die Höhe von gegen 43,000 Mk. gebracht worden
ist. Die von Professor Reu sch entworfene Skizze soll nunmehr
zur Ausführung gelangen und das Denkmal im Jahre 1891
enthüllt werden.
tt. Ems. Der Ausschuß für das in unsrer Stadt zu
errichtende Kaiser Wilhelm-Denkmal hat vom preußischen Minister
für Landwirtschaft die Zusicherung einer Beihilfe von 20,000 Mk.
erhalten und da sich die freiwilligen Beiträge bereits auf über
23,000 Mk. belaufen, so hat man den Professor Paul Otto,
den Bildhauer des Lutherdenkmales für Berlin, gebeten nach
Ems zu kommen, um über den Ort der Aufstellung und die
Art des Kaiserdenkmales zu verhandeln.
— Denkmäler rc. — Architektur
I,. 2. Stettin. Der Ausschuß des Komitees für das
Hierselbst zu errichtende Kaiser Wilhelm-Denkmal hat den bei
der Konkurrenz mit dem ersten Preise gekrönten Künstler, Bild-
hauer Karl Hilgers (Charlottenburg) unter Aufhebung seines
früheren Beschlusses, nunmehr mit der Ausführung des Denk-
mals betraut, nachdem der Künstler die Erklärung abgegeben,
sich an der in Aussicht genommenen engeren Konkurrenz nicht
beteiligen — also sinken zu wollen.
Archikekkur
dl, Budapest. Die ungarische Hauptstadt, die in monu-
mentalen Kirchen noch arm ist, erhält demnächst in der Elisabeth-
stadt eine große, prachtvolle Kirche, die der sich rasch ent-
wickelnden Hauptstadt zur Zierde gereichen wird. Schon seit
Jahren sind zu diesem Zwecke in das hauptstädtische Budget pro
Jahr 25,000 fl. ausgenommen, die bis jetzt 183,939 fl. 54 kr.
ausmachen, wozu der Fürst-Primas den Grund im Werte von
40,000 fl- schenkt. Infolge der Subskripttonen wird die Summe
bald 400,000 fl. ausmachen und dann soll der Bau in Angriff
genommen werden. — Der verstorbene Bildhauer Adolf HuszLr
erhält ein schönes Grabdenkmal, wozu gelegentlich der Konkurrenz
seitens der Bildbauer eine starke Beteiligung stattfand. Den
ersten Preis (die Ausführung) erhielt einstimmig Julius Don äth,
den zweiten, gleichfalls einstimmig (100 fl.) Karl Senpei.
Donaths Werk stellt eine Parze dar, die sich an das Kreuz stützt
und den Faden des Lebens durchschneidet. — Das Baukomitee
der Leopoldstädter Basilika hat mit der Schlickschen Fabrik
einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese das Ettendacki und die
Vergoldung der Kuppel für 73 000 fl. verfertigt. Die Aufstellung
des dazu nötigen Gerüstes, das über das gegenwärtige zu kommen
steht, kostet allein 18000 fl., die Karl Neuschloß besorgt.
Architekt Nikolaus Dbl stellt nunmehr die Gesamtkosten der
äußeren Vollendung der Basilika fest. — Vor einiger Zeit
fand im hiesigen Künstlerhaus die Versteigerung verschiedener
Kunstwerke statt, aber das Publikum ist bloß in einer kleinen
Anzahl erschienen und hat die Ausrufspreise nur um einige
Gulden gesteigert. Für Eugen Kemendps „Nach dem Balle"
zahlte man 310 fl., für einen An ton Ligeti 301 fl.,fürTheodor
Vecsey 268 fl., für Jendrassiks „Während der Arbeit"
216 fl., für eine Skizze von Jvanovich 206 fl. Die übrigen
Werke sind größtenteils unter 100 fl. verkauft worden. —
Mickael v. Zichp arbeitet gegenwärtig an der Verewigung der
vorjährigen Kaukasusreise des Zaren, und deshalb ist seinerseits
für die nächste Zukunft kein anders Bild zu erwarten. Von
jeder einzelnen Szene, von jedem Moment der Reise malt er
ein separates Bild, so auch von der Katastrophe zu Borki, wozu
er an Ort und Stelle die Skizzen machte. Unlängst haben
hervorragende Herren aus Georgien- den Meister ausgezeichnet.
Rußtarelli schrieb im XII. Jahrhundert den „Mann mit dem
Pantherfell", eine Legende, wozu Zichp die Illustrationen, fünfund-
zwanzig große Zeichnungen machte. Der Adel und die litterarische
Gesellschaft zu Georgien veranstaltete mit großen Kosten eine
Prachtausgabe des Werkes, von der sie je ein Exemplar der
Zarin und dem Künstler überreichten. Auf dem Exemplar des
Meisters befindet sich ein silbenies Monogramm, inwendig ist
jedoch eine in georginischer und französischer Sprache abgefaßte
Dankadresse, unterschrieben von den bedeutendsten Söhnen Ge-
orgiens, worin Zichp, der die Illustrationen gratis machte, der
Dankbarkeit des georginischen Volkes versichert wird. — Der
ungarische Maler Franz Paczka in Rom wurde vom Papst
beauftragt sein Porträt zu malen. Der Künstler hat seine Arbeit
bereits begonnen und der Papst saß ihm schon einigemal Modell.
tt. Stuttgart. Der Gedanke'zur Erinnerung an'das
Regierungsjubiläum eine König Karl-Halle zu errichten, wurde
vor länger als Jahresfrist von einer Anzahl hervorragender
Persönlichkeiten in Anregung gebracht und auch damals schon
beschlossen. Bereits bei den Bauplänen für das Landes-Gewerbe-
Museum ist auf die Errichtung dieser Halle, welche des monu-
mentalen Bauwerkes Vorhalle werden soll, Rücksicht genommen
worden. Die Landstände haben nunmehr die Halle als Ju-
biläumsgabe gestiftet, indem sie am 2. Mai d. I. 200,000 Mk.
für diesen Zweck bewilligten. Die Halle, welche das ganze
Landes-Gewerbe-Museum durchläuft, wird nach den Entwürfen
unsrer beiden berühmten Baukünstler v. Egle und v. Leins
und unter Zuziehung unsrer hervorragendsten Bildhauer und
Maler mit einer Statue des Königs Karl, sowie mit den
mannigfaltigsten Erzeugnissen^ der Malerei und Bildhauerkunst,
historischen Gegenständen auSgeschmückt werden.
tt. Essen. Das Preisrichterkollegium zur Erbauung eines
Volkstheaters, eine Schenkung des verstorbenen Industriellen
Grillo, erkannte dem Entwürfe des Architekten Seeling (Berlin),
dem Erbauer des Stadttheaters in Halle a. d. S., den ersten,
dem des Architekten Weidenbach (Leipzig) den zweiten und
dem des Architekten Helff (Essen) den dritten Preis zu. Der
Entwurf des Baumeisters Heinze (Breslau) wurde angekauft.
tt. Braunschweig. Das große Geschichtsbild von Fritz
Neu Hans „Der große Kurfürst im Haag", welches darstellt, wie
der jugendliche Kurfürst eine leichtfertige Gesellschaft, in welche
man ihn gelockt hatte, entrüstet verläßt, wurde gelegentlich seiner
Ausstellung in Hannover vom Regenten von Braunschweig, Prinz
Albrecht von Preußen, angekauft.
— London. Frank Bramleys Gemälde „Gerettet"
von der Ausstellung der kgl. Kunstakademie ist für 15,000 Mk.
in Privatbesitz übergegangen.
Denkmäler rkc.
L. sv. Venedig. Wenig hätte gefehlt und die zweite
soeben stattgehabte Konkurrenz für das Denkmal des Paolo
Sarpi wäre eben so resultatlos verlaufen wie die erste: denn
auch bei dieser Ausstellung von Entwürfen zeichneten sich die
vom Komitee und der öffentlichen Meinung getragenen nicht
aus. Fünfzehn waren die Bewerber, alle Venezianer. In Be-
tracht kommen kann nur der noch sehr junge Lorenzetti und
der in der Kleinplastik wohl bekannte Marsili. Nur diese
beiden hatten ernst über die schwierige Aufgabe nachgedacht.
Die Entwürfe der andern variierten um das Thema „mit oder
ohne Mantel". Die Stimme des Publikums befindet sich ohne
Zweifel auf Seiten Lorenzettis. Er hat den geistlichen Rechts-
gelehrten stehend mit einem Buche in der herabhängenden rechten
Hand dargestellt, während er mit der linken wie in ruhigem
überlegtem Sprechen eine feine leichte Bewegung gegen sich selbst
macht. Auf dem Sockel sind Darstellungen der hauptsächlichsten
Begebenheiten im Leben des Paolo Sarpi. — Sarpi war kein
Mann der That sondern des ruhigen geistvollen Überlegen?- und
nur durch Schrift und Rede uns Verfechter des nach seiner
Überzeugung vor Gott und Menschen allein richtigen, dessen
es seinem Staate den unerhörten Anmaßungen Roms gegenüber
frommte. In der äußern Erscheinung ein schlichter sanfter Mann,
der, einem Heiligen gleich, sein Priorenamt verwaltete. — In
diesem Zwiespalt seines äußern Menschen und der Kühnheit
seines Denkens auf allen Gebieten des damaligen Wissens liegt
für die Darstellung im Monumente die größte Schwierigkeit.
So hat denn auch Marsili alle lebhaften Bewegungen seiner
ebenfalls stehenden Figur vermieden. Er gab derselben eine
Schrift in die herabhängenden übereinandergelegten Hände.
Klar aber unendlich kalt blickt der scharfe Denker nach vorn.
Marsili verdient die höchste Beachtung, läßt aber kalt. Das
Komitee hat sich, in großer Verlegenheit, noch nicht entschieden,
muß aber wohl einem oder dem andern der beiden Genannten
den Auftrag erteilen.
tt. Berlin. Die mächtigen Modelle des Kaiserbrunnens
vom Bildbauer Professor Reinhold Begas sind nunmehr
zum Erzgusie vorbereitet. Für die Ausführung ist vertrags-
mäßig ein Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen, doch hofft
man dieselbe noch früher bewerkstelligen zu können, zumal mit
allen Kläffen daran gearbeitet wird. Die Gladenbecksche Fabrik
erhält für den Guß die Summe von 200,000 Mark. Die
Mischung der Bronze, welche zum Gusse verwandt wird, besteht
aus 90—9I°/„ Kupfer und aus Zinn. Die Brunnenanlage er-
hält eine Höhe von sieben Metern; die Einfassung des Beckens
wird aus dunkelrotem norwegischen Granit hergestellt.
— Königsberg. Der deutsche Kaiser hat für die Er-
richtung eines Erzstandbildes für Herzog Albrecht von Preußen
die Summe von 21,000 Mk. beigesteueA, wodurch das gesammelte
Kapital auf die Höhe von gegen 43,000 Mk. gebracht worden
ist. Die von Professor Reu sch entworfene Skizze soll nunmehr
zur Ausführung gelangen und das Denkmal im Jahre 1891
enthüllt werden.
tt. Ems. Der Ausschuß für das in unsrer Stadt zu
errichtende Kaiser Wilhelm-Denkmal hat vom preußischen Minister
für Landwirtschaft die Zusicherung einer Beihilfe von 20,000 Mk.
erhalten und da sich die freiwilligen Beiträge bereits auf über
23,000 Mk. belaufen, so hat man den Professor Paul Otto,
den Bildhauer des Lutherdenkmales für Berlin, gebeten nach
Ems zu kommen, um über den Ort der Aufstellung und die
Art des Kaiserdenkmales zu verhandeln.
— Denkmäler rc. — Architektur
I,. 2. Stettin. Der Ausschuß des Komitees für das
Hierselbst zu errichtende Kaiser Wilhelm-Denkmal hat den bei
der Konkurrenz mit dem ersten Preise gekrönten Künstler, Bild-
hauer Karl Hilgers (Charlottenburg) unter Aufhebung seines
früheren Beschlusses, nunmehr mit der Ausführung des Denk-
mals betraut, nachdem der Künstler die Erklärung abgegeben,
sich an der in Aussicht genommenen engeren Konkurrenz nicht
beteiligen — also sinken zu wollen.
Archikekkur
dl, Budapest. Die ungarische Hauptstadt, die in monu-
mentalen Kirchen noch arm ist, erhält demnächst in der Elisabeth-
stadt eine große, prachtvolle Kirche, die der sich rasch ent-
wickelnden Hauptstadt zur Zierde gereichen wird. Schon seit
Jahren sind zu diesem Zwecke in das hauptstädtische Budget pro
Jahr 25,000 fl. ausgenommen, die bis jetzt 183,939 fl. 54 kr.
ausmachen, wozu der Fürst-Primas den Grund im Werte von
40,000 fl- schenkt. Infolge der Subskripttonen wird die Summe
bald 400,000 fl. ausmachen und dann soll der Bau in Angriff
genommen werden. — Der verstorbene Bildhauer Adolf HuszLr
erhält ein schönes Grabdenkmal, wozu gelegentlich der Konkurrenz
seitens der Bildbauer eine starke Beteiligung stattfand. Den
ersten Preis (die Ausführung) erhielt einstimmig Julius Don äth,
den zweiten, gleichfalls einstimmig (100 fl.) Karl Senpei.
Donaths Werk stellt eine Parze dar, die sich an das Kreuz stützt
und den Faden des Lebens durchschneidet. — Das Baukomitee
der Leopoldstädter Basilika hat mit der Schlickschen Fabrik
einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese das Ettendacki und die
Vergoldung der Kuppel für 73 000 fl. verfertigt. Die Aufstellung
des dazu nötigen Gerüstes, das über das gegenwärtige zu kommen
steht, kostet allein 18000 fl., die Karl Neuschloß besorgt.
Architekt Nikolaus Dbl stellt nunmehr die Gesamtkosten der
äußeren Vollendung der Basilika fest. — Vor einiger Zeit
fand im hiesigen Künstlerhaus die Versteigerung verschiedener
Kunstwerke statt, aber das Publikum ist bloß in einer kleinen
Anzahl erschienen und hat die Ausrufspreise nur um einige
Gulden gesteigert. Für Eugen Kemendps „Nach dem Balle"
zahlte man 310 fl., für einen An ton Ligeti 301 fl.,fürTheodor
Vecsey 268 fl., für Jendrassiks „Während der Arbeit"
216 fl., für eine Skizze von Jvanovich 206 fl. Die übrigen
Werke sind größtenteils unter 100 fl. verkauft worden. —
Mickael v. Zichp arbeitet gegenwärtig an der Verewigung der
vorjährigen Kaukasusreise des Zaren, und deshalb ist seinerseits
für die nächste Zukunft kein anders Bild zu erwarten. Von
jeder einzelnen Szene, von jedem Moment der Reise malt er
ein separates Bild, so auch von der Katastrophe zu Borki, wozu
er an Ort und Stelle die Skizzen machte. Unlängst haben
hervorragende Herren aus Georgien- den Meister ausgezeichnet.
Rußtarelli schrieb im XII. Jahrhundert den „Mann mit dem
Pantherfell", eine Legende, wozu Zichp die Illustrationen, fünfund-
zwanzig große Zeichnungen machte. Der Adel und die litterarische
Gesellschaft zu Georgien veranstaltete mit großen Kosten eine
Prachtausgabe des Werkes, von der sie je ein Exemplar der
Zarin und dem Künstler überreichten. Auf dem Exemplar des
Meisters befindet sich ein silbenies Monogramm, inwendig ist
jedoch eine in georginischer und französischer Sprache abgefaßte
Dankadresse, unterschrieben von den bedeutendsten Söhnen Ge-
orgiens, worin Zichp, der die Illustrationen gratis machte, der
Dankbarkeit des georginischen Volkes versichert wird. — Der
ungarische Maler Franz Paczka in Rom wurde vom Papst
beauftragt sein Porträt zu malen. Der Künstler hat seine Arbeit
bereits begonnen und der Papst saß ihm schon einigemal Modell.
tt. Stuttgart. Der Gedanke'zur Erinnerung an'das
Regierungsjubiläum eine König Karl-Halle zu errichten, wurde
vor länger als Jahresfrist von einer Anzahl hervorragender
Persönlichkeiten in Anregung gebracht und auch damals schon
beschlossen. Bereits bei den Bauplänen für das Landes-Gewerbe-
Museum ist auf die Errichtung dieser Halle, welche des monu-
mentalen Bauwerkes Vorhalle werden soll, Rücksicht genommen
worden. Die Landstände haben nunmehr die Halle als Ju-
biläumsgabe gestiftet, indem sie am 2. Mai d. I. 200,000 Mk.
für diesen Zweck bewilligten. Die Halle, welche das ganze
Landes-Gewerbe-Museum durchläuft, wird nach den Entwürfen
unsrer beiden berühmten Baukünstler v. Egle und v. Leins
und unter Zuziehung unsrer hervorragendsten Bildhauer und
Maler mit einer Statue des Königs Karl, sowie mit den
mannigfaltigsten Erzeugnissen^ der Malerei und Bildhauerkunst,
historischen Gegenständen auSgeschmückt werden.