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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Preis-Ausschreiben - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0343

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270 Ausstellungen und Sammlungen. — Prel

Bildnis der Frau L. p. Ld. von Gebhardt pinx.

eine sehr lebendige Porträtbüste ausgestellt hat; außerdem tüchtige
Arbeiten von Teltsch, Tötb, Rausch, Führer und Kiß.

N. O. Antwerpen. Nach einer Mitteilung der -Societe
royale ä'bmcourLgement 6es Leaux-ä.rtsr wird der diesjährige
belgische Salon in Antwerpen vom 13. August bis zum
2. Oktober geöffnet sein. Sendungen der auszustellenden Kunst-
werke sind bis zum 15. Juli zu machen. Den Werken aus-
ländischer Künstler, welche von der Jury angenommen sind, wird
auf belgischem Gebiete freie Fracht gewährt. Von ein und dem-
selben Aussteller können nur zwei Werke derselben Gattung
zugelassen werden.

— München. Die V. Internationale Kunstaus-
stellung des Vereins bildender Künstler (Secession)
ist am 30- April in Anwesenheit Sr. kgl. Hoheit des Prinz-
regenten feierlich eröffnet worden. In unserem nächsten Hefte
werden wir mit unseren Berichten darüber in gewohnter Weise
beginnen. — Die Jahres-Ausstellung der Münchener Künstler-
Genossenschaft wird voraussichtlich am 28. Mai eröffnet werden.
Neben den früher schon gemeldeten Kollektiv-Ausstellungen von
Künstler-Vereinigungen haben nunmehr noch der Verein Berliner
Künstler und die Karlsruher Kunst-Genossenschaft korporative Betei-
ligung zugesagt, von München der Verein für Original-Radierung.

— Mainz. Victor v. Zaberns Kunstsalon. Seit
einiger Zeit hat auch Mainz seinen Kunstsalon. Die seit 1835
existierende Buch- und Kunsthandlung Victor v. Zabern hat für
einen solchen zwei geräumige, sehr geeignete Säle zur Verfügung
gestellt. Wir möchten die Herren Künstler auf diesen neuen
Kunstsalon aufmerksam machen. Die Leitung liegt in den Händen
eines erfahrenen Kunsthändlers. Das Abonnement beträgt jähr-
lich 6 M-, der Einzeleintritt 50 Pf. l»v9Si

Altona. Der Kollegiensaal des neu erbauten Rat-
hauses soll durch Wandgemälde künstlerisch ausgeschmückt werden.
Zur Gewinnung geeigneter Entwürfe ist seitens des Kultusministers
unter allen preußischen und in Preußen lebenden deutschen Künst-
lern unter Aussetzung dreier Preise in Höhe von 4000, 2000
und 1000 Mk. ein Wettbewerb eröffnet worden. Die Wahl des
Gegenstandes der Darstellung ist in das freie Ermessen des Be-
werbers gestellt. Die in mindestens einem Zehntel des Flächen-

-Ansschrciben. — vermischte Nachrichten.

inhalts der Bilder auszuführenden Entwürfe sind unter Bei-
fügung eines Erläuterungsberichts und eines Kostenanschlages
bis zum 1. Dezember d. I. an die Königliche Akademie der
Künste zu Berlin einzusenden. — Die Entscheidung erfolgt
durch die Landes-Kunst-Kommission, der für diesen Zweck drei
Vertreter der Stadt Altona mit Stimmrecht hinzutreten. Aus-
führliche Ausschreiben nebst Zeichnungen von dem für die Aus-
schmückung bestimmten Raume können von dem Bureau des
Magistrats Hierselbst und dem der Königlichen Akademie der
Künste in Berlin bezogen werden.

— Hannover. Die Farben-Fabriken von Günther
Wagner haben ein Preis-Ausschreiben für ein Plakat zur
Ankündigung ihrer Wasserfarben „Pelikan" erlassen. Ausgesetzt
sind drei Preise von 1000, 500 und 300 M., ebenso wird
beabsichtigt, nicht preisgekrönte Entwürfe mit je 100 M. anzu-
kaufen. Einsendungs-Termin 15. Juli ds- Js. Näheres vom
Bureau der Fabriken, Engelbostelerdamm 67. M54I

— Leipzig. Zu dem Wettbewerb um originale Werke
graphischer Kunst, den die Firma Seemann L Co. ausgeschrieben
hatte, waren 183 Blatt Radierungen, Schabkunstblätter, Litho-
graphien und Holzschnitte eingelaufen. Prämiiert wurde mit
dem ersten Preise von 500 M.: ein Studicnkopf von Marie Stein
(Paris), mit dem zweiten Preise: ein Studienkopf von Heinrich
Wolfs (München), mit dem dritten Preise: eine Landschaft von
Otto Gampert (München). Außerdem wurden zum Ankauf em-
pfohlen Arbeiten von Georg Mayr (München), Otto Rasch
(Weimar), Josef Damberger (München), E. R- Weiß (Karlsruhe),
Heinr. Wolfs (München), C. Th. Meyer-Basel (München), Rudolf
Bochga (Berlin). MiH

— Bromberg. Für einen hier zu errichtenden monu-
mentalen Brunnen ist vom Kultusminister ein Wettbewerb
unter preußischen und in Preußen lebenden deutschen Künstlern er-
öffnet worden. Die Bildwerke der Brunnen-Anlage, für welche ins-
gesamt 80—100 000 M. zur Verfügung stehen, sollen in Bronze
ausgesührt werden; für die besten Entwürfe sind drei Preise von
3000, 2000 und 1000 M. ausgesetzt. Die Entscheidung erfolgt
durch die Landeskunstkommission, welcher zu diesem Zwecke zwei
Vertreter der Stadt Bromberg mit Stimmrecht hinzutreten. Ent-
würfe aus sorgfältig durchgearbeiteten, Plastischen Modellen in ein
Achtel Aussührungsgröße und zeichnerischen Veranschaulichungen
der Anlage bestehend, sind unter Beobachtung der sonst bei Wett-
bewerben üblichen Bestimmungen bis 1. Dez. d. I. an die Akademie
der Künste in Berlin einzureichen, von welcher Stelle auch die
weiteren Bestimmungen für den Wettbewerb zu beziehen sind.

— München. Von der Künstler-Genossenschaft.
Die ordentliche Generalversammlung fand, wie uns offiziell mit-
geteilt wird, am 29. April statt. Der Bericht über das Ver-
waltungsjahr 1897 wurde von der Versammlung einstimmig
genehmigt, dem Kassier in gleicher Weise Decharge erteilt. Der
zweite Teil der Tagesordnung: Künstlerhaus und Beschaffung
eines Bankkapitals zur Vollendung desselben, veranlaßte eine
längere Debatte. Die begeisterten Darlegungen Franz v. Le ir-
isch s hatten den Erfolg, daß die Generalversammlung einstimmig
beschloß, die Kapitalien in einer solchen Höhe aufzunehmen, daß
die glanzvolle und außerordentlich reiche künstlerische Fertigstellung
des Hauses gesichert wurde. Bei Anfragen bezüglich der Berichte
über die Debatte in der Kammer der Abgeordneten, die Ueber-
weisung des Kunstausstellungsgebäudes am Königsplatz an die
Secession betreffend, verlas der die Versammlung leitende
II. Präsident Hans Petersen hierausbezügliche Stellen aus dem
offiziellen Stenogramm. Hienach sei das Gebäude, welches aller-
dings jahrzehntelang im Besitze der Münchener Künstler-Genossen-
schaft gewesen sei, nach Beschlüssen der Vorstandsorgane und
Generalversammlungen der Secession widerruflich überwiesen, und
wenn Unzufriedenheit darüber herrsche, so möchten sich die
Künstler bei ihren eigenen Kollegen darüber beklagen; jedenfalls
habe man, wenn man einem Verein angehöre, sich den Beschlüssen
der Majorität des Vereins zu fügen. Diese letzte Aeußerung
des Kultusministers in der Kammersitzung vom 22. April wurde
deshalb mit besonderer Genugthuung ausgenommen, weil hierin
eine Gewähr erblickt wurde für die freie unbeeinflußte Entwicklung
der künstlerischen Verhältnisse in München, welche notwendig ist
für die Aufrechterhaltung der Hegemonie Münchens als Kunst-
stadt. Des weiteren wurde betont, daß die Jahresverkäufe der
 
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