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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur und vervielf. Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0027

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Personal- und Atelier-Nachrichten. — Denkmäler. — Ausstellungen und Sammlungen.

i-

nochmals auf die künstlerische Thätigkeit des noch rüstig schaffenden
Jubilars einzugehen. Die amtliche Stellung desselben brachte
cs mit sich, dasi ihm an seinem Ehrentage in zahlreichen Adressen,
Schreiben und Telegrammen die Glückwünsche von Korporationen
und Behörden dargebracht wurden, aber auch die vielfachen Be-
weise der Anteilnahme aus den Kreisen seiner Freunde und Ver-
ehrer, Kollegen und Schüler mögen dem Meister als sichtbare
Zeichen der Verehrung, welche ihm an der Stätte seines Schaffens
gezollt wird, von Herzen wohlgethan haben. Der Maler Emil
Dörstling hat'für den Jubilar dessen Porträt, Kniestück, in über-
aus wahrer Auffassung der ganzen Persönlichkeit gemalt. Es zeigt
den Künstler mit der Palette im Lehnstuhl in seinem Atelier
prüfend vor seiner Arbeit sitzend, und ist das Beste, was wir
von Bildnissen in der letzten Zeit von Dörstling gesehen haben.

m. Düsseldorf. ^Nachdem die Entwürfe von Willy
Spatz, dem seitens des Staats die Ausschmückung der Schloß-
kapelle des wiederhergestellten Schlosses Burg an der Wupper,
dem Stammsitz der Fürsten des bergischen Landes, übertragen
ist, von der zuständigen Stelle geprüft und ohne irgend welche
Aenderungen zur Ausführung bestimmt sind, wird der Künstler
noch in diesem Herbst mit seinen Arbeiten an Ort und'.Stelle
beginnen. Auszumalen ist die Altarwand der Kapelle^ eine
Sibmalwand und eine Längswand. Die Gesamtbenennung der
Bilder, die ein einheitliches Ganzes bilden, ist die „Macht des
Christentums in dem Menschengeist". Wir werden später auf die
bedeutende Schöpfung des ausgezeichneten Künstlers, dem hier
die Gelegenheit geboten wird, sein Können im großen, monu-
mentalen Stile zu zeigen, zurückkommen. Mssi

tt. Brüssel. Der Gemeinderat der Vorstadt Saint-Gilles
beabsichtigt eine ganz besondre und dauernde Ehrung des großen
belgischen Bildhauers Jef Lambeaux, der Mitbürger dieser
Gemeinde ist. Er hat nicht nur einer neuen Allee den Namen
des Künstlers gegeben, sondern läßt demselben auch nach Plänen
des'tüchtigen Architekten Hamvaert ein Atelier erbauen, das zu-
gleich ein ständiges Museum Lambeaux sein wird. Die Haupt-
fassade wird von diesem selbst mit ornamentalen Arbeiten ge-
schmückt werden, ein großer Saal soll alle bedeutenden Werke
des Meisters in Abgüssen aufuehmen. Der vielgliedrige Bau
bleibt Eigentum Lambeaux' bis zu besten Tode, geht aber dann
mit dem Gesamtbestaude in den Besitz von Saint-Gilles über.

— Gestorben: Am 23. August in Paris 'Felicien
Rops, einer der eigenartigsten Künstler Frankreichs. Genialer
Zeichner und Radierer von eminentem Können, aab er seiner Kunst
eine besondere Note durch die Richtung ins Mystische und Ero-
tische, welche sie im Laufe der Jahre genommen hat, und die
zahllosen graphischen Arbeiten dieses Künstlers vielfach ungeeignet
zu einer öffentlichen Behandlung macht. In Brüssel starb am
12. August, 89 Jahre alt, der Senior der belgischen Künstler,
der Historienmaler Alexandre Thomas: in Dachau bei
München am 23. August der Maler G. Ernest Dodgc, geboren
am 26. August 1863 zu Boston. 'ssios)

« Dresden. Das Ludwig Richter-Denkmal, ein
Werk des jetzt in Braunschweig lebenden Bildhauers Eugen
Kircheisen, soll am 28. September enthüllt werden, falls die
Ausstellungsarbeitcn bis dahin fertig sind. Ter Lockel ist aus rot-
braunem, schwedischem, poliertem Granit' rechts und links schließt
sich eine im Bogen geführte Rückwand daran an. Die Denkmals-
sigur zeigt Ludwig Richter in sitzender Stellung. Der^ Sockel
trägt in goldenen Lettern die Aufschrift „Ludwig Richter . ^er
Künstler wurde am 28 September 1803 in Dresden geboren und
starb daselbst am 19. Juni 1884.

— Barmen. Für die in der hiesigen Ruhmeshalle zu
errichtenden Standbilder Kaiser Wilhelms I- und Kaiser
Friedrichs III. wird ein Wettbewerb unter deutschen Bild-
hauern eröffnet, für welchen sechs Preise im Gesamtbeträge von
9000 M. ausgesetzt sind (2 ä 2000, 2 L 1500, 2 ä 1000 M )
In Aussicht genommen ist noch eine dritte Skulptur in Form
einer allegorischen Gestalt, die auf die Bedeutung der beiden
Herrscher für die Wiederaufrichtung des Kaisertums Hinweisen
soll. Die spätere Ausführung der Herrscher-Standbilder ist in
Marmor geplant, die Ausführung der allegorischen Gestalt soll
in Gips erfolgen. Die Einlieferung von Modellen in ein Fünftel
der auf 1^ Lebensgröße berechneten Standbilder hat bis zum
23. Dezember d. I. an die Direktion der Kunstgewerbeschule in
Barmen zu erfolgen. Ausführliche Programme des Wettbewerbs
und Plan-Unterlagen der Denkmals-Anlage sind kostenfrei von dem
Kunstgewerbeschuldirektor Hartig in Barmen zu beziehen, l^ois

— Stuttgart. Der Bildhauer Karl Donndorf ist
mit der Ausführung der Standbilder des Kaisers Friedrich und
des Prinzen Friedrich Karl für das auf der Hohenhyburg im
Regierungs-Bezirk Arnsberg geplante Kaiser Wilhelm-Denkmal
betraut, dessen sonstige Ausführung dem Vater des Künstlers,
Professor Ad. Donndorf bereits übertragen war.

— Berlin. Ein bemerkenswerter Erlaß des Kultusministers
wendet sich gegen die Herstellung von Monumenten aus minder-
wertigem Material, wie Galvanobronze u. s. w., sowie gegen die
fabrikationsmäßige Ausnützung vorhandener Modelle, wie sie
heutzutage vielfach betrieben wird. Empfohlen wird vielmehr
die Aufstellung bescheidener, für den jeweiligen Zweck aber neu
zu gestaltender Denkmäler.

tr. Düsseldorf. Im Laufe des Herbstes wird in der
Kunslhalle eine Ausstellung zum ehrenden Gedächtnis an den

Die Mühle.
 
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