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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0050

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Die sechste internationale Ausstellung die Siegespalme. Bei dieser Gelegenheit' Wer aber ein offenes Auge hat für ernstes
von Runstphst-graphien zu Hamburg. wir Genaues über die Herstellung Schaffen und küustlerWe Bestrebt

u r-/ o v der Embeckjchen Bilder, welche auf den kennt, daß hier eine Pflanze gedeiht, welche,

Nirgends in Deutschland ist bisher für letzten Ausstellungen in Wien, Brüssel und jahrelang sorgfältig gepflegt, sich nunmehr
^ die Hebung der künstlerischen Photo- Paris viel Bewunderung fanden, gleichzeitig aufs kräftigste entwickelt. Ob in einzelnen
graphie so viel geschehen, wie in Hamburg, aber auch aufs schärfte angegriffen wurden. Fällen über das Ziel hinausgeschossen wird,
Der rührige Vorstand der dortigen „Gesell- Einbeck entwirft unter Benutzung seiner darüber wollen wir nicht rechten. Be-
schaft zur Förderung der Amateurphoto- kleinen Originalaufnahme ein vergrößertes munderungswürdig bleibt der Fleiß und
graphie" veranstaltet nun schon zum sechsten- Bild auf ein mit Chromgummifarbe be- das zielbewutzte Streben, welches allerwärts
male eine photographische Kunstausstellung strichenes Blatt Papier und zeichnet auf zum Ausdruck kommt. n.

und kann mit den Erfolgen zufrieden sein, letzterem die Umrisse und einige Einzel- -

In jedem Jahre treten neue Kräfte in die heiten nach. Durch Belichten im Tageslichte

wird nunmehr die

Die Photographie im Dienste der
Vvohlrhätigkcir.

Partie bei Mühlheim a. Main.
Ausnahme von Carl Kirn in Hanau.

Oeffentlichkeit, deren Talente durch die
früheren Ausstellungen geweckt sind. Ge-
rade in der Anregung zu neuem Schaffen
liegt der außerordentliche Wert dieser Aus-
stellungen. Beim Durchwandern der reich
gefüllten Säle — es sind 151 Aussteller
mit mehr als 700 Bildern vorhanden —
fällt auf, daß sich die Hamburger Schule
in eigenartiger Weise entwickelte. Außer
der Hamburger „Gesellschaft" (68 Aussteller)
sind an Vereinen vertreten: der Camera-
Club in Wien, der Photoclub in Paris, die
Lssociation del^e cke pbotoArsplile, die Loc.
xlrotogr. in Lille, die Schlesische Gesellschaft
von Freunden der Photographie in Breslau
und die Gesellschaft zur Pflege der Photo-
graphie in Leipzig.

linier den deutschen Ausstellern heben
wir besonders hervor: Einbeck, Hofmeister,
Trinks, v. Bronsart, v. Krane, Frau Th.
Behrens (Bildnis des Fürsten BiSmarck,

ganze Chromgummi-
farbe unlöslich ge- ?>ie Dresdner Gesellschaft zur Förderung
macht. Hierauf be- ^ per Amateurphotographie versendet fol-
arbeitet Einbeck im gendes Rundschreiben: „Wer jemals durch
Wasserbade den die Säle eines Krankenhauses geschritten
Bogen nach den vor- ist, wird beobachtet haben, mit welcher
gezeichneten Umrissen Dankbarkeit diejenigen, welche sich auf dem
mit dem Pinsel und Wege der Besserung befinden, nach einer
wäscht die überflüssige Zeitung oder einem Buche greisen, das
Farbe heraus. Das ihnen der Zufall entgegenführt. Noch will-
so entstehende Bild kommener und zuträglicher als Lektüre sind
ist also ein Produkt dem Kranken Bilder. An denselben vermag
des Pinsels; denn er sich zu erfreuen und zu zerstreuen, ohne
da die Belichtung Nachteil für sein Befinden. Es unterliegt
des ganzen Bogens daher keinem Zweifel, daß durch Ueber-
^.?:"9eslichte gleich- Weisung geeigneter Bilder an die Kranken-
mäßig geschah und Häuser Tausenden eine wirkliche Wohlihat
daher teils mehr, teils erwiesen würde. An diesem Werke der
minder belichtete Ab- Barmherzigkeit mitzuwirken sind in erster
schnitte im Bilde Linie unsere Liebhaberphotographen berufen,
überhaupt nicht vor- die unter den Massen der von ihnen ge-
handen sind, so kann fertigten Aufnahmen immer mancherlei Ent-
durch das Wasserbad behrliches haben. Probeabdrücke oder miß-
allein ein Bild nicht ratene Abzüge, welche sonst weggeworfen
entwickelt werden, werden, vermögen in den Hospitälern noch
Allerdings darf man ein derartiges Werk, Freude zu bereiten. Es ergeht daher an
welches natürlich eine künstlerisch geübte alle Freunde unseres Vereins die herzliche
Hand erfordert, als „Lichtbild" nicht mehr Bitte, derartige Bilder zurückzulegen und
bezeichnen; denn bei dem Ganzen ist die sie, wenn ein kleiner Vorrat beisammen ist,
ursprüngliche Originalaufnahme nur die eiuzusenden". x.

Vorlage für den Maler. > -

Sehr interessant sind auch die Auf- BückerrrltLU

nahmen von Blumen und Gräsern, welche t i i -

als Zierleisten den Katalog schmücken. Um

reines Weiß und reines Schwarz zu er- ^ ^

selll,,-,-,, stiel bei die Gebrüder edns- grapblichen Arve,ten durchaus kein Mangel ist, erlebte
halten, schlugen yieivkl oie tseoruoer H0s- ^ Werk von Pizsighelli nun doch schon seine nennte

Meister und G e^rmis einen eigenartigen Auflage. Das spricht besser als alles andere für die
Weg ein. Erstere photographierten die ausgezeichnete Brauchbarkeit des Büchleins, in dem

G. Pizzighelli. Anleitung zur Photo-
graphie. (Neunte Auslage, Halle a. S., 1898,
W. Knapp.) Obgleich an „Anleitungen" zu photo-

auch den neuesten Errungenschaften auf dem Gebiete
der künstlerischen und wissenschaftlichen Photographie

Pflanzen gegen den Hellen Himmel, letzterer ^ . ^ ^ . ^

stellte die Blumen in einen schwarzen Kasten, eingehend Rechnung getragen ist.
dessen Rückwand mit Seidenpapier bespannt
war und richtete das Ganze gegen ein Helles
Fenster; er entwickelle hart und kopierte
vom Positiv, sodaß ein weißes Bild auf
schwarzem Hintergründe entstand.

Mit besonderem Geschick ist auf der

aufgen. im Mai 1897), Anna Auerbach, Hamburger Ausstellung das Bildnis be-
Alma Lessing, Ed. Arning, E. Barnbrock,

O. Bozenhardt, Linde, v. Ohlendorfs, H.

W. Müller, U. Brandt, Prof. Schaber, R.

Biefang, F. Röhe, Gehkens, O. Marotz,

G. v. Ompteda, Lüty, W. Bodenburg, vr.

A. Miethe, O. Rau, K. Winkel.

Man machte den interessanten Versuch
mit einem Preisausschreiben für die photo-
graphische Ausschmückung des Katalog-

Briefftgsteir.

handelt; auch die Frauen leisteten auf diesem
Gebiete Vorzügliches. Frl. v. Krane, Frau
v. Bronsart, Frau Behrens, Alma Lessing

U. a. M. Ob angeregt durch solche Vor- IlcilailliollSlchlllli 21. Seplbr I8M. — Ausgabe 8. 01.1.I8S8.

Direkt- Korrespondenz gruiidsStzllch ausgeschlossen. — Ant-
Worten nur hier. Bricfuiarkenbeifügung daher zwecklos. —
AbonnemenIs.Onlllnng und Angabe der Adresse nötig.

L. S. in Sprotten,. Lagen Sie sich von der
Polytechnischen Buchhandlung A. Seydel,
Berlin IV., Mohrenstr. S, deren jüngst erschienenen
„Führer durch die photographische Litteratur der
Neuzeit" (er wird gratis abgegeben) kommen, der
Sie in zweckdienlicher Weise orientirren wird.

bilder die Fachphotograpen sich endlich ent
schließen werden, ihre ausgetretenen Pfade
zu verlassen? Auch ein interessantes, in drei
Farben gedrucktes Bild führt Trinks vor-
Nicht alle, welche die Hamburger Aus-

Ümschlages. Eine einfache Darstellung im stellung besuchen, durchwandern dieselbe mit
Plakatstil wurde gefordert. Die Preisrichter wirklichem Genuß. Wer „Photographien"
erteilten den gleichwertigen Arbeiten von (im landesüblichen Sinne des Wortes) in
G. Einbeck und den Gebrüdern Hofmeister ^ derselben sucht, zieht enttäuscht von dannen.

Inhalt des zweiten Heftes: ?»t: Jaro
Springer. Berliner Bildhauer. — Anton Frei-
herr von Periall. Unter dem Schlapphute!
(Forts.) - Friedrich Pecht. Die Münchener
Jahresausstellung im Giaspalast. —I. Relling.
Berliner Bries. — Personal- und Atelier-Nach-
richten re. re. — Der Amateur-Photograph. —
Mlderöeilagen: Reinhold Begas. Entwurs
sür das Berliner Bismarck-Denkmal. — Max
Baumbach. Das Gebet. — Hugo Lederer.
Das Schicksal. — Peter Breuer. Adam und Eva.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalt Z. Bruckmann A.-G. in München, Nympkenburgerstraße 86. — Bruckmann'sche Buch- und Kunstdruckerei in München.
 
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