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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0209

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Denkmäler. — Aunstlitteratur und vervielfältigende Aunst.

1Z9

würfe, die in der Hauptsache aus einer plastischen Darstellung im
Maßstabe von 1:7 zu bestehen haben, sind bis zum 1. November
1899 an das Grotzherzogliche Museum Hierselbst einzusenden, von
wo auch die näheren Bestimmungen des Wettbewerbs bezogen
werden können. 18673s

— Breslau. Das schlesische Provinzial-Komitee für das
hier zu errichtende Bismarck-Denkmal beschloß die Bildhauer
Schaper, Brült, Uphnes, Siemering und Schneider zur Teilnahme
an einem Wettbewerb aufzufordern. issisi

— Berlin. Das dem Fürsten Bismarck auf kaiserlichen
Befehl im Berliner Dom zu errichtende Grabdenkmal wird seinen
Platz in einer der fünf Kapellen finden, welche den Abschluß
der sich nördlich an die Predigtkirche anschließenden, jetzt offiziell
sogenannten „Dcnkmalskirche" bilden. In diesen Kapellen können
etwa vierzehn bis fünfzehn Grabmäler und Sarkophage Platz
finden. Die von Reinhold Begas für Bismaiks Grabmal bereits
vollendete Skizze zeigt vor einer von zwei kannelierten Pilastern
eingefaßten Wand den Sarkophag mit der ruhenden Gestalt des
Fürsten in Kürassier-Uniform, auf der obersten der den Sarkophag
umrahmenden Stusen liegt eine Dogge, die zu dem Todien auf-
blickt. Am Kopfende, links vom Beschauer, steht ein herkulischer
Mann, mit einer Keule auf der Schulter: der Repräsentant der
Kraft, am Fußende eine weibliche Gestalt mit entblößtem Schwert:
die Hüterin des Rechts. In einer Nische über dem Sarkophag
sitzt die trauernde Germania. i»6SSj

F. SLassen 6el.
Buchschmuck aus

-«> Königsberg. Ein Komitee zur Errichtung eines
Bismarck-Standbildes hat den hiesigen
Bildhauer Professor Friedrich Reu sch
mit der Anfertigung von Skizzen betraut.

RunMitevatnr und
vövvielfältigende Rim st.

! erausgegeben von Richard Nordhausen
erscheint bei Fischer u. Franke in Berlin:
/Vrs Lmancii. Zehn Bücher der Liebe.
Bd. I: Goethe — Byron — Heine —
Lenau(6M). Bd.II: ChoderlosdeLaclos.
(7'/, M.) Durch eigene Schöpfungen als
Dichter bekannt, selbst ein glühender
Sänger der Liebe, will Richard Nord-
hausen mit der >-z.rs -rm-mcki« eine
Sammlung der berühmtesten dichterischen
Kunstwerke der Liebeslilteratur aller
Völker und Zeiten herausgeben. Der Herausgeber liefert etwa
nicht nur eine bloße Unterhaltung, sondern durch die den einzelnen
Dichtern vorangeschickten Einleitungen einen Beitrag zu Lüteratur-
geschichte, Kritik und Kulturgeschichte. Die Bändchen sind auf
echt Büttenpapier in künstlerischer Buchausstattung erschienen, so
daß jeder Bibliophile seine Freude daran haben muß. Die ganze
Sammlung ist auf zehn Bände berechnet, von welchen bis jetzt
die beiden ersten erschienen sind. Der erste Band ist mit reizenden
Zeichnungen von Franz Stassen geziert, am künstlerischen Schmuck
des zweiten ist neben Stassen auch noch Hans Mützel beteiligt.
Zwei Proben der Kunst des erstgenannten Künstlers seien neben-
stehend geboten.

— Zur Herausgabe eines Werkes über die Sixtinische
Kapelle sind 25000 M. als erste Rate in den Reichshaushalts-
etat für 1889 eingestellt worden. Im ganzen sollen 75000 M.
für dies Werk gefordert werden. In einer dem Etat beigegebenen
Denkschrift wird die Forderung wie folgt begründet: In den
Kreisen der Kunstwissenschaft besteht seit langem der Wunsch,
die im Laufe besonders der letzten Jahre reich angewachsene, in
den verschiedensten Zeitschriften zerstreute und vielsprachige Litteratur
über die Entstehung, die kunstgeschichtliche und ästhetische Be-
deutung der Fresken-Chclen der Sixtinischen Kapelle des vati-
kanischen Palastes in Rom in einem einheitlichen Werke be-
arbeitet zu sehen, welches durch die Beigabe aller auf die Ge-
schichte der Kapelle bezüglichen Dokumente und der nach ein-
heitlichem Plane und mit Hilfe der besten modernen Verviel-
fältigungsverfahren hergeslellten Abbildungen des gesamten
künstlerischen Schmuckes den umfassenden Abschluß der seit Jahr-
hunderten unternommenen Studien über die Kapelle bilden würde.
Es liegt auf der Hand, daß, ein solches Werk, das jahrelange
Vorarbeiten erfordert und genauer Durchforschung der in den
hauptsächlichsten Galerien und Bibliotheken Europas befindlichen
Handzeichnungen des an der Ausschmückung der Sixtinischen
Kapelle beteiligten Künstler der Renaissancezeit bedarf, ohne eine

erhebliche Unterstützung aus öffentlichen Mitteln nicht zu stände
kommen kann. Die Sixtinische Kapelle ist das monumentalste Gesamt-
denkmal der italienischen Renaissancemalerei. Es erscheint daher
gerechtfertigt, Reich-mittel aufzuwenden, um in einem monu-
mentalen Werke den Ursprung, die geschichtliche Entwickelung und
den gegenwärtigen Zustand der Fresken, welche täglich mehr
verblassen und vielleicht einst völlig verschwinden werden, für
alle Zeit festzuhalten. Das Werk soll in zwei große Textbände
mit einem reichen urkundlichen Material und zahlreichen er-
läuternden Abbildungen zerfallen. In einem besonderen Bande
werden alsdann die bisher weit zerstreuten, schwierig zu be-
schaffenden und noch nicht nach einem einheitlichen Plane auf-
genommenen Abbildungen der Fresken in Lichtdrucktafeln auf
Grund neuer Aufnahmen vereinigt werden. Der erste Band
des Werkes und ein Teil der Lichtdrucktafeln sollen bereits im
Jahre 1900 erscheinen, für die Fertigstellung des ganzen Werkes
sind fünf Jahre in Aussicht genommen. Mil der buchtechnischen
Herstellung desselben ist die Berlagsanstalt F. Bruckmann A.-G.
in München betraut worden. lssril

Berichtigung.

Zu unserer „Kunstnotiz aus Abdera" in Heft 8 d. l.Js.
sendet uns der Stadtrat der Hauptstadt Mannheim die nach-
stehende „Berichtigung".

„1. Es ist unrichtig, daß jährlich nur M. 7500 für Kunst-
erwerbungen in hiesiger Stadt verwendet werden. Der städtische
Voranschlag enthält, abgesehen von Aufwendungen für andere
Gebiete der Kunst, welche sich in die Hunderttanfende belaufen,
jährlich M. 10000 zum Zwecke der Erwerbung von Bildern für
die städtische Gemäldesammlung.

2. Es ist unrichtig, daß bei der beantragten Erwerbung
der „Büßenden Magdalena" von Gabriel Max der Stadtrat sich
von vornherein für den Ankauf des Bildes ausgesprochen hatte.
Vielmehr waren die ausgesprochenen Meinungen von Anbeginn
an sehr geteilt und die erste und einzige Abstimmung lautete
ablehnend. Die im Feuilleton der „N. B. L " enthaltene Kritik
des genannten Bildes war für diese Abstimmung ohne jeden Ein-
fluß. Eine Aeußerung dahin, daß nach der „N. B. L " Gabriel
Max doch nicht die Bedeutung haben müsse, wie man allgemein

annehme, ist in der betreffenden

Der Einsender unserer Notiz
bemerkt dazu:

„Es ist richtig, obwohl nicht
erheblich, daß die Stadt Mann-
heim seit ca. zwei Jahren M. 10 000
statt M. 7500 für die städtische
Bildergalerie verausgabt.

Zweitens mußte ich und muß
heute noch meinem durchaus zu-
verlässigen Gewährsmann Glau-
ben schenken, daß das Bild, wel-
ches sozusagen zur Probe zuerst an
den Stadtrat ging, der Mehrheit ge-
fallen hat (nur eine Person, vr.
St., hat sich direkt dagegen ausge-
sprochen). Es wäre sonst zweifellos
gar nicht der achtzehngliederigen
Fachkommission des Kunstvereins
zur Begutachtung zugegangen.
Diese Kommission hat aber das
Bild zum Ankauf empfohlen.
Darauf stimmte der Stadtrat ab
und das Bild fiel. Gerade darin
liegt aber das Unhaltbare der
ganzen Einrichtung, daß der aus
vierundzwanzig Mitgliedern be-
stehende Stadtrat, von welchen
ein größerer Teil von der bil-
denden Kunst nichts versteht und
zugestandenermaßen nichts ver-
stehen will, über die achtzehn-
gliederige Fachkommission ab-
stimmt und — wenn dann noch
ein Artikel, wie derjenige des
Herrn B. seine Schuldigkeit thut
— das beste Bild zu Fall bringen
kann."

Ltadtratssitzung nicht gefallen."

Franz stassen clel.
Buchschmuck aus .^is amuncli-.
 
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