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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0288

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Ausstellungen und Sammlungen. — vermischte Nachrichten. — vom Kunstmarkt.



vl. München. Seitdem der im vorigen Heft veröffentlichte
Bericht geschrieben wurde, hat die Ausstellung der „Secession"
sich von Grund aus verändert. Steinhaufen und Lugo machten
einer großen und sehr wertvollen Kollektion des belgischen Land-
schafters und Tiermalers Franz Courtens Platz. Hierüber
wird später noch ausführlich berichtet werden. Außerdem kam
noch eine Reihe Arbeiten Habcrmanns, die zum Teil schon
vor zwanzig Jahren entstanden sind und den Entwicklungsgang
des Künstlers klar veranschaulichen. Es sind meistens Porträts.
Sie geben eine überraschend genaue Vorstellung von dem, was
vor zwanzig Jahren bei uns die Maler interessierte, die sich
wieder um das Malen im eigentlichen Sinn des Wortes
kümmerten. Leibls und Trübners glänzende Farbe, ihr feiner
Ton vereinigen sich mit Van Dycks Aufsassungsweise, die so
ungezwungen ist und doch so vornehm wirkt. Was endlich über
Manet von den alten Spaniern damals ncch Frankreich ge-
drungen war, spricht sich ebenfalls deutlich in diesen höchst
interessanten und äußerst geschickten Arbeiten aus. Endlich hat
auch Zügel eine kleine Kollektion Tierbildcr gebracht, unter
denen die eigentlichen, im Freien gemachten Studien sich durch
eine sehr gesunde kräftige Farbe auszcichnen. Die Gemälde
seiner Schüler Schramm-Zittau und Eugen Wolfs bleiben gerade
in dieser Hinsicht noch weit hinter denen des Lehrers zurück. —
Die in der Ausstellung der „Luitpoldgruppe" vollzogene Aus-
wechslung brachte einen neuen Defregger „Herztrumps" betitelt
und eine „Heilige Nacht" Walther Firles. Dazu Werke von
Bachmann, Egersdörser, Jauß, Roubaud, Seiler u a. ls-rz)
— Stuttgart. Die kgl. Staatsgalerie erwarb aus der hiesigen
Ausstellung der Münchener Secession Fritz von Uhdes „Abend-
mahl" (25 000 M.), Hugo Königs „Abend am Weiher" (3500 M.),
Otto Reinigers „Eisack bei Bozen" (3000 M.) und Ehr.
Landenbergers „Ade, du stilles Haus" (2500 M.). VonPiivaten
wurden Kunstwerke im Gesamtwert von 10000 M. angetanst.

te. Düsseldorf. Die städtische Gemälde-Galerie ist durch
ein ausgezeichnetes Bild von Professor Gregor von Bochmann
„Am alten Fischmarkt in Reval (Esthland)", eines der besten
Werke dieses Meisters und durch ein Porträt Oswald Achenbachs
von Walter Petersen bereichert worden. 18-78)

te. Düsseldorf. Der Kunstverein für die Rheinlande und
Westfalen hat das von W. von Beckerath hergestellte Gemälde
„Auferstehung" der evangelischen Kirche zu Saargemünd als Ge-
schenk überwiesen. Zu den Kosten der hier projektierten Denkmäler
Carl Jmmermanns und Felix Mendelssohn-Bartholdy wird der
Verein einen Beitrag von 2000 M. leisten. Ferner genehmigte
der Ausschuß den Ankauf der Kohlscheinschen Platte „Die Wein-
probe" nach Hasenclever und beschloß, dem Kupferstecher
Professor Forberg die Herstellung einer Platte nach Terborchs
„Der Brief" in Auftrag zu geben. I8---I

K. Brüssel. Die belgischen Künstler erstreben einen
Verband an, dessen Ziele vor allem in der Ausschließung solcher
Persönlichkeiten aus der Jury gipfeln, die nicht selbst schaffende
Künstler sind. Anlaß zu diesem Vorgehen war der Umstand,
daß die Pariser Weltausstellung der belgischen Kunst nur eine
Wandfläche von 150 laufenden Metern einräumen konnte und
alle bildhauerischcn Werke größeren Umfanges ausschließen mußte.
In der belgischen Komnussion für die schönen Künste auf der
Pariser Weltausstellung ist thalsächlich kein einziger Künstler vor-
handen. 18780)

— Stuttgart. Die Kunsthandlung von H. G. Gutekunst
wird am 27. April und den folgenden Tagen die Sammlung
von Handzeichnungen alter Meister des sünszehntcn bis acht-
zehnten Jahrhunderts aus dem Besitz des Herrn Edw- Habich in
Kassel versteigern. Nächst der von Bcckerathschen Sammlung in
Berlin ist die jetzt wegen des hohen Alters ihres Besitzers zum
Verkauf gelangende wohl die bedeutendste Privatsammlung in
Deutschland auf dem von ihr gepflegten Gebiete. Der Katalog
(illustriert 3 Mark) umfaßt 762 Nummern. — Am 1. Mai und
folgende Tage wird durch die gleiche Kunsthandlung eine 1499
Nummern umfassende weitere Kollektion graphischer Kunstblätter,
Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte rc. zum öffentlichen Verkauf
gelangen. Der illustrierte Katalog darüber kostet ebenfalls 3 Mark.
 
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