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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 9.1911

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Heft 2
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Scheffler, Karl: Alfred Messel
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https://doi.org/10.11588/diglit.4706#0083

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ALFRED MESSEL, ERBBEGRÄBNIS DER FAMILIE RATHENAU
BILDHAUER: H. HAHN

ALFRED MESSEL

VON

KARL SCHEFFLER

s giebt eine Art von Künstlern,
die weder die Tragweite ihres
Wirkens noch der Charakter ihrer
Leistung im vollen Umfange zu er-
kennen vermögen und die spät erst
entdecken, dass sie höher hinauf
gelangt sind, als sie in ihren Ent-
wickelungsjahren zu hoffen jemals den Mut hatten.
Es sind Künstler, denen aussergewühnliche Talent-
fülle oder gar Geniegrüsse nicht gegeben ist, deren
SchatFenstrieb aber mit wichtigen äusseren und inne-

ren Bedürfnissen der Zeit so glücklich übereinstimmt,
dass ihre Begabung sogar nach der negativen Seite in
ähnlicher Weise bedingt ist, wie es die Zeitbedürf-
nisse sind. Solche Künstler fühlen es nicht, wie
sehr sie bestimmt sind, Werkzeuge eines fort-
schreitenden Gesamtwillens zu sein und wie sehr
die Übereinstimmung mit den Instinkten der
Epoche ihre Fähigkeiten fördert und potenziert.
Wie sich der mit mittlerer Kraft nur angeschlagene
Ton zum Forte erhebt und wie er alle seine Ober-
und Untertöne aufs deutlichste hören lässt, wenn

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