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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 9.1911

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Heft 10
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Chronik
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4706#0523

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abzwickt, nein, man hat etwas anderes im Auge, und nur in der
Eile und aus Vorsicht vergessen, das Kind beim Kamen Zu nennen!

Zwar man fürchtet den materiellen Erfolg und geistigen
Einfluss der französischen Bilder, aber doch mehr — und gegen
die geht es — die lebendigen Träger dieser Ideen, die mit
diesem eisernen Pfluge in Deutschland pflügen, und Boden
geschaffen und gewonnnen haben: Man ärgert sich über die
Berliner Sezession und den Berliner Kunstsalon Cassirer; diese
beiden Institute, eng verknüpft, sich wechselwirkend verpflich-
tet durch die aussergewöhnliche Persönlichkeit Paul Cassirers,
trotz des anfechtbaren Verhältnisses fruchtbar verbünder, traten
seit ihrem Bestehen für das Grosswerden einer neuen An-
schauung in Deutschland ein, sie haben die Bewegung einge-
leitet und bis heute rücksichtslos geführt. Dieses thatsächlich
merkwürdige, im grossen fördernde und gesunde Verhältnis
klarstellen oder verteidigen zu wollen, können wir einer Ge-
schichte der Sezessionen in Deutschland überlassen.

Lächerlich nun isr es, an einer Korporation oder ihrem
Nachwuchs gleich die geistigen Früchte sehen zu wollen. Diese

können so wenig von den Akademien, wie von freien Ver-
einigungen in Ausstellungen gezüchtet werden.

Sichtbar werden nur Auswüchse sein.

Im übrigen: Jugend lässt sich nicht erziehen und nichts
vorschreiben, und es ist töricht, immer den praeeeptor spielen
oder diese Rolle von andern verlangen zu wollen, wo die not-
wendigen Ziele ganz wo anders liegen. — Michelangelo wirkt
so wenig erzieherisch wie Cezanne. Nur Mittelmässigkeit
wirkt so — auf die Mittelmässigkeit.

In Deutschland galt es, Luft und Licht Zu schaffen, und
Freude — die brauchten deshalb nicht „deutsch" zu sein. Und
freie Ideen, ob gesprochen, ob gemalt, sind unsere besten Ei-
deshelfer. Die gemalten natürlich erst recht, wenn wir sie an
den Wänden haben können, ob in Museen, ob in Privatwoh-
nungen ist gleich, auch woher!

Inzwischen: Hoffen wir!

Da wir schon einen Protest deutscher Künstler haben,
haben wir wohl auch eine deutsche Kunst.

Berlin. Max Slevogt.

UKTIONSNACHRICHTEN

BERLIN

MEDAILLENAUKTION

LANNA

Die vom 16. bis 19. Mai dieses
Jahres in Rudolph Lepkes Kunst-
auktionshaus zu Berlin abgehaltene Versteigerung der
Münzen und Medaillen des böhmischen Edelherrn Adal-
bert von Lanna gestaltete sich in verschiedener Hinsicht
zu einer Sensation. Schon der Katalog, mit seinen
53 Lichtdrucktafeln, das reichstillustrierte Katalogwerk
für Medaillen überhaupt, bot textlich durch den Ver-
zicht auf die hergebrachten Lobpreisungen der zum Ver-
kauf kommenden Stücke und durch die nüchterne Beur-
teilung ihres Echtheitsgrades eine gewisse Überraschung.
Sodann war es ja das erste Mal, dass in Berlin eine wirk-
lich hervorragende Sammlung dieses Spezialgebietes ver-
steigert wurde; zeigte doch der Berliner Münz- und
Medaillenmarkt, besonders der im Auktionswege sich
vollziehende, bisher einen betrüblichen Tiefstand, so dass
Berlin für Münzversteigerungen überhaupt nicht mit-
zählte. Eine schlechte Aussicht für den Verlauf des
Kampfes! Doch schon der Beginn zeigte ein wesentlich
anderes Bild, als man hätte erwarten sollen: von öffent-
lichen Museen waren Berlin, Dresden, München, Prag,
zeitweise auch Posen, Nürnberg usw. vertreten, die
Münzhändlerwelt war so gut wie vollzählig anwesend,
auch von den grossen Kunsthändlern, die sonst sich um
Medaillen kaum kümmern, waren mehrere da. Endlich
und vor allem waren die grossen Privatsammler selbst
auf der Wahlstatt. So errangen namentlich die grossen
italienischen Medaillen nie gesehene Preise, ein Lodo-
vico Lucio von Niccolö Fiorentino (Nr. 88), unbestreit-
bar das schönste Stück der Sammlung, ging mit 18000 Mk.
an einen österreichischen Sammler; von den herrlichen
Bronzen desPisano ging der Leonello d'Este (Nr. 5) für
9000 Mk. an den grössten deutschen Sammler (in Chem-
nitz), der Malatesta Novello (Nr. 9) für 14000 Mk. an

einen hervorragenden Münchner Kunsthändler, Mares-
cottis hl. Bernardin (Nr. 32) für 11 000 Mk. und Speran-
dios Giov. Bentivoglio (Nr. 37) für 15 300 Mk. abermals
nach Chemnitz; sein Gal. Marescotti (Nr. 42) für 12 300
Mk. an einen bekannten Berliner Mäzen; desselben
Künstlers grossartiger B. dellaRovere (Nr.44, 12 400Mk.)
ebenso wie ein schöner Costanzo Sforza von Enzola (Nr. 5:2,
1 o 200 Mk.) wanderten dagegen ins Ausland, wohin nach
heftigem Wettbewerb auch Sultan Muhammed II. (Nr. 71,
13 000 Mk.) sich wandte. Auch die übrigen Stücke des
Quattrocento und die besseren des Cinquecento errangen
hohe, zum Teil unsinnige Preise, während bei den ge-
prägten italienischen Medaillen, dann bei denen des
Barock, ebenso bei den französischen, niederlän-
dischen und Habsburger Medaillen zuweilen auch nur
massige Sätze erzielt wurden: so kamen auch die
kleineren Interessenten zu ihrem Recht. Das Berliner
Kabinet konnte sich — es war spät am Abend des
zweiten Auktionstages — die schöne Schwarzsehe Me-
daille auf Eitel Fritz von Zollern sichern (Nr. 794 nur
1255 Mk.). Sehr hoch gingen dann wieder die deutschen
Medaillen der grossen Zeit von 1518—1540, besonders
die von Schwarz. Nr.912, Tucher, ging für 7300 Mk. nach
Chemnitz, Nr. 913, Tetzel und Haunoldt, ans Berliner
Kabinet, Nr. 914 gar (Volckamer) für 11 000 Mk. an die
bedeutendste Münzhandlung derGegenwart. In dieHage-
nauer (Nr. 926—929) teilten sich der Chemnitzer Samm-
ler (Nr. 927, 3000 Mk., Nr. 928, 5600 Mk.) und die Ka-
binete von Berlin und Dresden. Die schönen Nürn-
berger der unter Gebeis Namen gehenden Gruppe,
errangen ebenfalls hohe Ziffern, zwischen 1020 und
7900 Mk.; einige der Hauptstücke gingen an die Kabi-
nete von Berlin und München, viele wieder nach Chem-
nitz, andere an einen in hoher Staatsstellung befindlichen
Münchner Sammler. Von den deutschen Porträtmedail-
len der späteren Zeit wurde teuer noch Nr. 1014, ein
wundervolles Unikum auf Marquardt von Stein (4100

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