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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 9.1911

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Heft 9
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Widmer, Joh.: Barthélemy Menn: (1815-1893)
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4706#0470

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Schulung genossen hat, und dass es ihm gegeben war,
jenen noch sehr schüchtetnen Parallelismus Menns,
jenes unrhythmische Ineinanderschlingen der Licht-und
Massenteile, jenes Ausschalten sentimentaler Lockun-
gen und untergeordneter Thatsachen kühn durchzu-
führen. In der Landschaft wie in der Figur: nur dass
seine immer mehr hervortretende Monumentalität den
Weg, den er zurückgelegt, und zugleich den genialen
Kleinmeister, der ihn auf die Füsse gestellt, völlig ver-

deckt und versteckt. An jenen Freunden gemessen,
gewinnt Menn sofort sein wahres Maass zurück. Zwei
herrlichen Zeiten europäischer Kunst bleibt er aufs
engste angeschlossen. In seinem Nachlass ist aber der
Beweis geleistet, wie sehr der Gedankenvolle auch um
den Übergang sich bemüht hat: es sind Zeichnungen
und Studien da, die an Monticelli, andere, die an Puvis
anklingen, aber viel frühere Daten tragen. Das Museum
in Genf wird eines Tages den ganzen Schatz einheimsen.

BARTH. MENN, MÄNNERBILDNIS

UNSTAUSSTEL LUNGEN

MANNHEIM
In dem einen Jahre ihres Bestehens
hat die Mannheimer- Kunstballe schon
zu verschiedenen Malen die Auf-
merksamkeit auf sich gezogen. Man
erinnert sich noch der vorzüglichen „Ausstellung von
Meisterwerken der Malerei des neunzehnten Jahrhun-
derts", womit sie eröffnet wurde, und die seinerzeit
weitgehende Beachtung fand. Glückliche Ankäufe, die
in der aufsehenerregenden Erwerbung der „Erschiessung
des Kaisers Maximilian" von Manet gipfelten, machen
den Besuch der neuen Galerie schon jetzt lohnend.

In neuester Zeit hat nun die Kunsthalle eine wichtige
Bereicherung erhalten durch die Eröffnung des neuen
„Graphischen Kabinets" und des „Kunstwissenschaft-
lichen Instituts", die beide in einem durch intime Vor-

nehmheit anheimelnden, mustergültig eingerichteten
Räume untergebracht sind. Dem Besucher stehen etwa
75 Kunst- und Kunstgewerbezeitschriften des In- und
Auslandes, sowie eine schon jetzt beachtenswerte Biblio-
thek zur Verfügung; eine Sammlung graphischer Blätter
ist im Entstehen begriffen.

Ähnlich, wie seinerzeit der Betrieb der Kunsthalle
durch eine Ausstellung eröffnet wurde, so wurden auch
die beiden neuen Institute so eingeführt. Es handelte
sich diesmal um eine Vorführung internationaler Graphik
des neunzehnten Jahrhunderts, wie man sie nicht gleich
wieder zu Gesicht bekommen wird. Das Vorwort des
Kataloges weist darauf hin, dass es nicht die Ausstel-
lung des neunzehnten Jahrhunderts sein will, sondern
„dass das einheitgebende Prinzip, auf Grund dessen
der Inhalt dieser Ausstellung, so wie er jetzt vor-

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