GEN
rpen, mit einem
lie Bologneserin
iuido Renis, die
;k, die Blumen-
Schülerin Ju*
nen der verflos-
ien, Frankreich,
nerkenwertesten
arbeiten von Ro-
in, Adelaide Li-
nkten der alte»
eur unsere Aut-
vird nun ert*
u sehen am WeA
icherweise un^
Zuerst «A*J
■ Seitenriß !
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setzen in Erstaunen durch ihre virtuose Mache, aber
nicht eine packt und bezwingr. Noch zögert man,
macht innerlich Winkelzüge, um sich die Wahrheit nicht
selbst eingestehen zu müssen, wähnt sich befangen, vorein-
genommen, ungerecht, kämpft mit widerstreitenden
Empfindungen und muss sich schliesslich doch sagen,
dass all diese Malereien von Frauen Kunst aus zweiter
Hand sind, übertragene Bilder gleichsam, Spiegelkunst.
Freilich ist man sich bewusst, dass Eigenart, auch in der
Kunst des Mannes selten ist. Aber die Unoriginalität,
die man hier bemerkt, ist von wesentlich anderer Art.
Man sieht, dass Berthe Morisot und Eva Gonzales eben-
so vonManet abhängen,
wie etwa Elisabetha
Sirani von Reni, dass
die Malerinnen, frei-
willig oder unfreiwillig,
nur den Abklatsch ihres
sie beherrschenden
Meisters darstellen.
Ich will nicht bloss
mir, sondern auch den
Künstlerinnen und der
ÖfFentlichkeit gegen-
über aufrichtig sein
und sagen: die gegen-
wärtige interessante
und lehrreiche Frauen-
kunst-Ausstellung in
der Wiener Sezession
vermittelt uns beispiel-
haft deutlich die Er-
kenntnis, dass die Frau
auch als Künstlerin vom
Manne befruchtet wer-
den muss, wenn sie
hervorbringen soll. Die
Frau hat keine eigene
Kunst. Die Frau ist
künstlerisch nicht un-
talentiert, durchaus
nicht, ihre Befähigung
zur Anpassung, ihre an-
mutige Geschicklich-
keit ermöglichen ihr die Erlangung alles Erlernbaren. So
vermag sie sich beispielsweise jede, auch die virtuoseste
Technik anzueignen; aber sie vermag nicht die alier-
schlichteste selbständige künstlerische Handschrift auszu-
bilden. Man sieht es in dieser Ausstellung, wo die ver-
schiedenen Malerinnen den verschiedenstenModen und
Manieren folgen, in den äusserlich aufgefassten Techniken
von Liebermann, Zügel, Putz, Hayek, den Malern der
„Scholle", den Meistern von Dachau, Whistler, Manet
und allen möglichen andern Künstlern.
Das kritische Ergebnis dieser Frauenkunst-Aus-
stellung ist eine Neubestätigung der kunstschöpferischen
MARIE BASHKIRTSEFF, SELBSTBILDNIS
VON DER KÜNSTLERIN SELBST ZERSCHNITTEN
AUSG. IN DER VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER KÜNSTLERINNEN, WIEN
Unfruchtbarkeit der Frau. Diese Wahrheit mag den
Frauen bitter schmecken; wer jedoch — wie Vally
Wygodzinski sagte, eine von ihnen, die „im Kampfe
um die Kunst" unterlag — mit seinen Werken her-
austritt, hat keine Schonung zu fordern und wird keine
erfahren. Arthur Roessler
MÜNCHEN
In der Modernen Galerie (Thannhauser) fand im No-
vember eine erlesene Ausstellung von Werken Camille
Pissarros statt. Während man aus der ersten, selten ver-
tretenen Zeit des Meisters (vor 1870) nur ein kleines
Dorfinterieur sah, war
vornehmlich die mitt-
lere Periode seines
Schaffens (Ende der
siebenziger Jahre) mit
mehreren charakteri-
stischen Werken ver-
treten, die für den
ruhigen Gang Pissarros
zwischen Renoir und
Monet sprechen. Aus
dem letzten Jahrzehnt
wurden eines der be-
kannten Louvrebilder,
dann „Louvre im
Schnee" (zweimal) und
„Louvre im Herbst",
auch einige der Bilder
Pissarros aus England
gezeigt. -
Der Mün ebener
Kunstverein veranstal-
tet unter Leitung von
Dr. August Gold-
schmidt anlässlich der
fünfzigjährigen Mit-
gliedschaft des Kaisers
von Österreich im
Januar 1911 eine Aus-
stellung von österrei-
chischen Bildern aus
Privatbesitz, die u. a.
verschiedene unbekannte Werke von Waldmüller und
Pettenkofer enthalten wird. — U.-B.
DRESDEN
Zum sechzigsten Geburtstag Gotthard Kuehls hatten
sich jüngere Künstler zu einer Ausstellung bei Richter
vereinigt, die die Anregungen zeigen sollte, die Kuehl
während seiner sechszehnjährigen Dresdner Thätigkeit
auf die heutige Generation ausgeübt hat. Man sah im
wesentlichen Dresdner, wie die ehemaligen „Elbier" und
eineReihe jüngererKünstler wieDietze, Wilhelm,Gelbke
u.a. — Die Galerie Arnold brachte eine interessante Aus-
205
rpen, mit einem
lie Bologneserin
iuido Renis, die
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nicht eine packt und bezwingr. Noch zögert man,
macht innerlich Winkelzüge, um sich die Wahrheit nicht
selbst eingestehen zu müssen, wähnt sich befangen, vorein-
genommen, ungerecht, kämpft mit widerstreitenden
Empfindungen und muss sich schliesslich doch sagen,
dass all diese Malereien von Frauen Kunst aus zweiter
Hand sind, übertragene Bilder gleichsam, Spiegelkunst.
Freilich ist man sich bewusst, dass Eigenart, auch in der
Kunst des Mannes selten ist. Aber die Unoriginalität,
die man hier bemerkt, ist von wesentlich anderer Art.
Man sieht, dass Berthe Morisot und Eva Gonzales eben-
so vonManet abhängen,
wie etwa Elisabetha
Sirani von Reni, dass
die Malerinnen, frei-
willig oder unfreiwillig,
nur den Abklatsch ihres
sie beherrschenden
Meisters darstellen.
Ich will nicht bloss
mir, sondern auch den
Künstlerinnen und der
ÖfFentlichkeit gegen-
über aufrichtig sein
und sagen: die gegen-
wärtige interessante
und lehrreiche Frauen-
kunst-Ausstellung in
der Wiener Sezession
vermittelt uns beispiel-
haft deutlich die Er-
kenntnis, dass die Frau
auch als Künstlerin vom
Manne befruchtet wer-
den muss, wenn sie
hervorbringen soll. Die
Frau hat keine eigene
Kunst. Die Frau ist
künstlerisch nicht un-
talentiert, durchaus
nicht, ihre Befähigung
zur Anpassung, ihre an-
mutige Geschicklich-
keit ermöglichen ihr die Erlangung alles Erlernbaren. So
vermag sie sich beispielsweise jede, auch die virtuoseste
Technik anzueignen; aber sie vermag nicht die alier-
schlichteste selbständige künstlerische Handschrift auszu-
bilden. Man sieht es in dieser Ausstellung, wo die ver-
schiedenen Malerinnen den verschiedenstenModen und
Manieren folgen, in den äusserlich aufgefassten Techniken
von Liebermann, Zügel, Putz, Hayek, den Malern der
„Scholle", den Meistern von Dachau, Whistler, Manet
und allen möglichen andern Künstlern.
Das kritische Ergebnis dieser Frauenkunst-Aus-
stellung ist eine Neubestätigung der kunstschöpferischen
MARIE BASHKIRTSEFF, SELBSTBILDNIS
VON DER KÜNSTLERIN SELBST ZERSCHNITTEN
AUSG. IN DER VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER KÜNSTLERINNEN, WIEN
Unfruchtbarkeit der Frau. Diese Wahrheit mag den
Frauen bitter schmecken; wer jedoch — wie Vally
Wygodzinski sagte, eine von ihnen, die „im Kampfe
um die Kunst" unterlag — mit seinen Werken her-
austritt, hat keine Schonung zu fordern und wird keine
erfahren. Arthur Roessler
MÜNCHEN
In der Modernen Galerie (Thannhauser) fand im No-
vember eine erlesene Ausstellung von Werken Camille
Pissarros statt. Während man aus der ersten, selten ver-
tretenen Zeit des Meisters (vor 1870) nur ein kleines
Dorfinterieur sah, war
vornehmlich die mitt-
lere Periode seines
Schaffens (Ende der
siebenziger Jahre) mit
mehreren charakteri-
stischen Werken ver-
treten, die für den
ruhigen Gang Pissarros
zwischen Renoir und
Monet sprechen. Aus
dem letzten Jahrzehnt
wurden eines der be-
kannten Louvrebilder,
dann „Louvre im
Schnee" (zweimal) und
„Louvre im Herbst",
auch einige der Bilder
Pissarros aus England
gezeigt. -
Der Mün ebener
Kunstverein veranstal-
tet unter Leitung von
Dr. August Gold-
schmidt anlässlich der
fünfzigjährigen Mit-
gliedschaft des Kaisers
von Österreich im
Januar 1911 eine Aus-
stellung von österrei-
chischen Bildern aus
Privatbesitz, die u. a.
verschiedene unbekannte Werke von Waldmüller und
Pettenkofer enthalten wird. — U.-B.
DRESDEN
Zum sechzigsten Geburtstag Gotthard Kuehls hatten
sich jüngere Künstler zu einer Ausstellung bei Richter
vereinigt, die die Anregungen zeigen sollte, die Kuehl
während seiner sechszehnjährigen Dresdner Thätigkeit
auf die heutige Generation ausgeübt hat. Man sah im
wesentlichen Dresdner, wie die ehemaligen „Elbier" und
eineReihe jüngererKünstler wieDietze, Wilhelm,Gelbke
u.a. — Die Galerie Arnold brachte eine interessante Aus-
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