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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 9.1911

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Heft 5
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Die Neuerwerbungen des Berliner Kupferstichkabinetts
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4706#0261

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Fleckenwirkung des schwarzen Takelwerks der Schiffe
vor dem ronig grauen Wolkenhimmel, und doch so
viel Strenge und Einfachheit in der Komposition zeigt,
wie die zahlreichen Masten geradlinig und parallel
nebeneinander aufragen. Im Gegensatz zu dem flackern-
den Temperament des Venezianers scheint das ganze
holländischePhlegma aus diesemkleinen Blattzusprechen,
dessen Breitformat allein schon charakteristisch ist für
die Stimmung einer behäbigen Ruhe. — Die Italiener
sind diesmal nur mit zwei Blättern vertreten, darunter
allerdings einem sehr bedeutenden und kunstgeschicht-
lich wichtigen Kompositionsentwurf von der Hand des

Ghirlandajo. Und endlich sind drei sehr reizvolle Stu-
dienblätter des George Morland sowie ein schönes Profil-
porträt von Chodowiecki zu nennen.

Nur ein paar Stichproben vom Besten sollten hier
gegeben sein. Schon sie dürften genügen, zu zeigen,
dass es sich um eine sehr bedeutsame Bereicherung
unseres öffentlichen Kunstbesitzes handelt, und dass der
Museumsbesucher, der auch intimeren Genüssen nicht
abhold ist und die zwei hohen Treppen unter Kaul-
bachs dräuenden Fresken nicht scheut, dort oben im
Kupferstichkabinet für seine Mühe vollen Lohn finden
wird.



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UNSTAUSSTELLUNGEN

LEIPZIG

Der Kunstverein hat im Novem-
ber, durch die Bemühungen des Bild-
hauers Arnold Rechberg, eine kleine Ausstellung von
französischen Bildern des 18. und 19. Jahrhunderts
veranstaltet. Die als willkommene Ergänzung zu einer
gleichzeitigen Ausstellung moderner Franzosen vor
allem aus demGrunde gelten konnte,
weil die meisten Stücke aus wenig
zugänglichem Pariser Privatbesitz
stammten. Freilich ist kaum ein
Werk vorhanden gewesen, das die
wirkliche Bedeutung der verschie-
denen Meister repräsentierte. Von
den älteren Künstlern war Chardin
gut vertreten (ein Bildnis und zwei
Interieurs), auch von den Porträtisten
konnte man einen Begriff erhalten.
Unter den Meistern der neueren
Zeit sind Millets Jägerbildnis, Cour-
bets Frau mit der Ziege und ganz
besonders die Bilder Adolphe Monti-
cellis zu nennen. Bei den Modernen
stand Pissarro mit mehreren Arbeiten
seiner mittleren und letzten Periode,
darunter einem lebenskräftigen Bild-
nis Cezannes an der Spitze. Es
folgten Monet, Renoir und Sisley.
Eine gute Auswahl von graphischen
Arbeiten (Legrand, Pissarro, Stein-
len) und einige Plastiken (Maillol)
kamen hinzu Das städtische Museum
erwarb eine Bronze von Rodin,
Raffaelis Gitter am Tuileriengarten
und Pissarros Pont neuf. U.-B.

LUCAS CRANACH D. Ä. EIN SCHACHER AM
KREUZ. WEISS GEHÖHTE KOHLEZEICHNUNG

PRAG

Das Rudolfinum brachte eine Nachlassausstellung des
Maler-Radierers Heinrich Jakesch, die vom Kunstverein
für Böhmen arrangiert wurde. Ein ganzes Menschen-
leben zeigte diese Ausstellung. Es war als ob der
Verstorbene nochmals Rechenschaft über sein Schaf-
fen geben wollte. Die besten Arbeiten sind entschieden
die Akte und Genrebilder. Sie sind
mit kurzer Sachlichkeit entworfen,
vermeiden streng alles Nebensäch-
liche und erlangen dadurch eine
überraschende Schärfe und Ein-
drucksfähigkeit. Der beispiellose
Erfolg der Ausstellung mag als Be-
weis der grossen Beliebtheit des
Künstlers und der Wertschätzung
seiner Kunst gelten.

U. R.

MÜNCHEN

In der Modernen Kunsthandlung
(Thannhauser) fand eine wirkungs-
volle Ausstellung des Landschafters
Fritz Osswald statt. Eine Reihe von
Bildern ganz verschiedener Art:
bunte, kompositioneil geschickt aber
oft absichtlich zusammengestellte
Interieurs aus dem Hamburger Ha-
fen; und atmosphärisch fein ge-
stimmte Dünenbilder. Das Dekora-
tive ist immer noch zu stark betont;
aber es sind Hoffnungen auf zu-
künftige vorzü'glicheLeistungen vor-
handen. U.-B.

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