MAC NEILL WHISTLER
THEODORE DU RET"
„.j-ch danke
Ms
Mühe, die
Aus dem Jahre 1884
Ste. Vale Chelsea
Ihnen, mein lieber Duret, für alle
Sie sich gegeben haben! Aber
auch Sie, scheint mir, haben für nichts mehr
Sinn unter dem Einfluss der Musik! Denn Sie sagen
mir nicht ein Wort über das Arrangement des Saales
von Sarasate.
Sie sagen mir gar nichts über die Harmonie in
Fleischfarbe und Gelb. Ich weiss nicht, ob Sie den
Tisch gesehen haben, der nach meiner Zeichnung
gemacht ist. Wie Sie die Proportionen des Spiegels
über dem Kamin im kleinen Salon finden. Auch
ob Sie die Farbe des Ganzen schön finden usw. Von
Alledem weiss ich nichts. — Also muss ich glauben,
dass es Ihnen nicht gefallen hat . . . und dass Sie
aus Diskretion nichts darüber sagen! — Denn
Sie wissen, dass ich auf meine dekorativen Arrange-
ments so viel Wert lege, wie auf meine Gemälde.
Vielleicht werde ich bald auf zwei oder drei Tage
nach Paris kommen.
Indessen stets der Ihrige
Whistler
* Der bekannte französische Kunstschriftsteller.
Aus dem Jahre 1889.
Wie lieb und gut von Ihnen, mein lieber Duret!
Die „Rochefoucauld" werde ich immer lieben und
schätzen, sowohl wegen der Freude, die ich daran
habe, als auch in Erinnerung an Ihre beständige
Liebenswürdigkeit und treue Freundschaft und An-
hänglichkeit.
Die Spachtel sind sehr willkommen! Jetzt fehlt
mir nur noch die Medaille, und dann, denke ich,
ist mein Becher voll.
Bitte, schreiben Sie mir und erzählen Sie mir
alles Mögliche, auch wie es Miss Cassette geht. —
Sagen Sie ihr, wie leid es mir tat, sie nicht zu
sehen.
Sagen Sie jedem viel Liebes, soviel Sie wollen,
und glauben Sie mir, Sie fehlen uns sehr! — Oscar*
wird sich verheiraten! — Na ja — Wirklich! —
Ich sagte natürlich was Apartes. — Ich sagte zu
seinem Bruder: Na, nun hat Oskar endlich ein Haus,
das er allein lassen kann.
Immer
Ihr Whistler.
* Oscar Wilde.
MAC NEILL WHISTLER, BLICK AUF AMSTERDAM. RADIERUNG.
3*3
THEODORE DU RET"
„.j-ch danke
Ms
Mühe, die
Aus dem Jahre 1884
Ste. Vale Chelsea
Ihnen, mein lieber Duret, für alle
Sie sich gegeben haben! Aber
auch Sie, scheint mir, haben für nichts mehr
Sinn unter dem Einfluss der Musik! Denn Sie sagen
mir nicht ein Wort über das Arrangement des Saales
von Sarasate.
Sie sagen mir gar nichts über die Harmonie in
Fleischfarbe und Gelb. Ich weiss nicht, ob Sie den
Tisch gesehen haben, der nach meiner Zeichnung
gemacht ist. Wie Sie die Proportionen des Spiegels
über dem Kamin im kleinen Salon finden. Auch
ob Sie die Farbe des Ganzen schön finden usw. Von
Alledem weiss ich nichts. — Also muss ich glauben,
dass es Ihnen nicht gefallen hat . . . und dass Sie
aus Diskretion nichts darüber sagen! — Denn
Sie wissen, dass ich auf meine dekorativen Arrange-
ments so viel Wert lege, wie auf meine Gemälde.
Vielleicht werde ich bald auf zwei oder drei Tage
nach Paris kommen.
Indessen stets der Ihrige
Whistler
* Der bekannte französische Kunstschriftsteller.
Aus dem Jahre 1889.
Wie lieb und gut von Ihnen, mein lieber Duret!
Die „Rochefoucauld" werde ich immer lieben und
schätzen, sowohl wegen der Freude, die ich daran
habe, als auch in Erinnerung an Ihre beständige
Liebenswürdigkeit und treue Freundschaft und An-
hänglichkeit.
Die Spachtel sind sehr willkommen! Jetzt fehlt
mir nur noch die Medaille, und dann, denke ich,
ist mein Becher voll.
Bitte, schreiben Sie mir und erzählen Sie mir
alles Mögliche, auch wie es Miss Cassette geht. —
Sagen Sie ihr, wie leid es mir tat, sie nicht zu
sehen.
Sagen Sie jedem viel Liebes, soviel Sie wollen,
und glauben Sie mir, Sie fehlen uns sehr! — Oscar*
wird sich verheiraten! — Na ja — Wirklich! —
Ich sagte natürlich was Apartes. — Ich sagte zu
seinem Bruder: Na, nun hat Oskar endlich ein Haus,
das er allein lassen kann.
Immer
Ihr Whistler.
* Oscar Wilde.
MAC NEILL WHISTLER, BLICK AUF AMSTERDAM. RADIERUNG.
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