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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 9.1911

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Heft 12
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Cohen, Walter: Die Ausstellung des Sonderbundes in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.4706#0606

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In der gelesensten Düs-
seldorfer Zeitung wurde
von demselben Kriti-
ker, der in der
„Kunst für Alle" den
kindlichen Versuch

macht, Liebermann, das
Ehrenmitglied des Son-
derbundes, gegen die
Ausstellung auszuspie-
len, die Stadtverwaltung
offen aufgefordert, ihre
Ausstellungsräume für
„Veranstaltungen dieser
Art" zu sperren. Ein ein-
ziger Kritiker von Ruf,
Wilhelm Schiefer, der
Herausgeber der „Rhein-
lande", fand den Mut, in
unbefangener Weise das
von den Sonderbündlern
Dargebotene in der
„Frankfurter Zeitung',
zu würdigen.

Den Lesern dieser Zeitschrift, denen die jungen
Franzosen, wie Puy und van Dongen, Camoin undDerain,
vertraute Erscheinungen sind, wird die Kunst der jungen
Rheinländer vielleicht ein wenig zahm erscheinen. Nur
August Deusser beteiligt sich, zäh und breitbeinig, wie
wir ihn kennen, an der Eroberung der neuen Kunst-
provinz und überrascht in einem Selbstbildnis und zwei
grossen Kürassierbildern, die der Katalog als „dekorative
Gemälde" bezeichnet, Alle aufs Unangenehmste, die ihn
bereits als „Impressionisten" in die bequem erreichbare
Schublade gesteckt
hatten. Deusser
sucht den An-
schluss an die euro-
päische Bewegung,
dieanCezanneihre
Fackel entzündet,
auf seine beson-
dere Art und wenn
er dabei an Delika-
tesse derFarbeein-
gebüsst hat, so ge-
wann er nach der
Seite der Konzen-
tration. In zwei
Bildern der aufge-
gebenen Art, An-
sichten vom Rhein,
von denen beson-
ders die „Schiffs-
brücke bei Mül-
heim" mit Aus-

MAX CLARENBACH, MONTABAUR

AUSG. IN DER AUSSTELLUNG DES „SONDEEBUNDS

JULIUS BRETZ, DUSSELTAL

AUSG. IN DER AUSSTELLUNG DES „SONDERBUNDS"

Zeichnung zu nennen ist,
zeigt Deusser zwar
Frische, Temperament
und Geschmack, zu-
gleich aber auch, dass
seiner Kunst eine Erwei-
terung ihrer Grenzen
nicht Willkür, sondern
Gebot war. In den gros-
sen Gemälden reitender
Kürassiere wird noch ein
gewisser Widerspruch
zwischen impressionisti-
scher Malweise und syn-
thetischem Aufbau der
Komposition bemerkt,
das Selbstporträt da-
gegen, dass die sonnen-
verbrannten Züge gegen
einen grünblauen Gobe-
lin stellt, fiel gerade
durch die ruhige Ge-
schlossenheit in Form
und Farbe auf.
Echte Monumentalität war, seit Rethels Tagen,
immer selten am Rhein: vielleicht gewinnen wir in
Deusser, wenn er erst das solchem Streben hinderliche
Betonen des Momentanen in der Bewegung überwunden
hat, einen Künstler neuer Ausdrucksmöglichkeiten.
Aber schon, was Deusser bis heute geleistet hat, recht-
fertigt seinen Ruf der stärksten Begabung unter den
jüngeren Düsseldorfern.

Zu den eigentlichen Mitgliedern und Begründern
des Sonderbundes gehören ferner Ciarenbach, Bretz, die

beiden Sohn-Re-
thel, Ophey und
Schmurr. Sie Alle
sind mit charakte-
ristischen Werken
vertreten. Dass
man einige Künst-
ler rheinischer Ab-
kunft wie Brüne
und Erbslöh in
München, Wolff
in Barmen, Jansen
in Köln, v. Wätjen-
Paris zur Beschik-
kung aufgefordert
hat, kann als er-
freuliches Sym-
ptom gelten. Es
zeigt sich nämlich
immer deutlicher,
dass der Mitglie-
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