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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919

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Heft 6
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Elias, Julius: Ein Billet Manets
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0261

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EDUARD MANET, BILDNIS DES SCHRIFTSTELLERS ALBERT WOLFF
SAMMLUNG DR. H. CASSIRER

EIN BILLET M ArN E T S

Mon eher Wolf
Voulez votts mettre demain votre redingote bleue ä collet
de velours et le pantalon marron ce sera plus gai

Amities
E. Mattet

Ist 1876 gerichtet an Albert Wolff, der Manet, den
Maler, anfeindete, doch Manet, den Gesellschafts-
menschen, zu umgehen nicht für nützlich hielt. Für
Manet, den Maler, war Wolff — wegen einer so bi-
zarren Hässlichkeit, dass sie eigentlich schon wieder
Schönheit wurde, wie Unnatur so hochgetrieben werden
kann, dass sie wieder Natur wird — nichts anderes als

ein interessantes Objekt. Die Meinung, er habe durch
diese freie Porträtwahl den Kritiker günstig stimmen
wollen, ist eine Irrmeinung gewesen. Gerade aus
dem Billettchen geht Manets reine Malerfreude hervor
(Das Original fand ich einst in Doucets „Bibliotheque
d'art et d'arcbeologie", Carton Manet, Dossier 3). Die
„redingote bleue" musste Wolff später mit einer „redin-
gote iwire" vertauschen. Wolff, der eitle Mann, hat sein
Bildnis in einerDunkelkammerversteckt,wo es sechzehn
Jahre alt wurde, bis es ans Licht, auf die „FW* Wolff"
kam (April 1892) und von Theodore Duret erworben
wurde. Auf der ,,Vente Duret" figurierte es unter Nr. 23.

Julius Elias

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