Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0472
DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:Wolfradt, Willi: Fritz Huf
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FRITZ HUF, FRANZ WERFEL
FRITZ HUF
VON
WILLI WOLFRADT
Ohne Anspruch darauf erheben zu können, unter
die schöpferischen Kräfte der modernen Pla-
stik gezählt zu werden, repräsentiert der Bildhauer
Huf jene Vereinigung der Werte, ohne die eine Kul-
tur niemals zum Vorstoss in das Unerhörte kommt.
In ihm ist das Talent durch seine Sättigung an Ernsr
zu jener Qualität gereift, auf die hin eine Epoche
sich sozusagen das Genie zu leisten vermag. Zweifel-
los steht der Künstler Huf in der zweiten Reihe,
aber er ist ihr Exponent. Alle Züge, die die Form
unserer Skulpturkunst wesentlich bestimmen und
aus deren Entfaltung sich das Neue herleitet, deutet
seine Art bereits an. Alle Traditionen, aus denen
sich das Neue nährt, fasst seine Form bereits zur
Einheit zusammen. Huf ist der geborene Schüler,
dem edler Qualitätswille und die Fähigkeit, das in
befremdlichen Fragmenten in die Zeit geworfene
Formgut rundend zu vermählen und in vertraute
Sprache zu glätten, ein persönliches Gesicht geben.
Porträtköpfe sind sein Hauptthema.^ Man mag
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FRITZ HUF
VON
WILLI WOLFRADT
Ohne Anspruch darauf erheben zu können, unter
die schöpferischen Kräfte der modernen Pla-
stik gezählt zu werden, repräsentiert der Bildhauer
Huf jene Vereinigung der Werte, ohne die eine Kul-
tur niemals zum Vorstoss in das Unerhörte kommt.
In ihm ist das Talent durch seine Sättigung an Ernsr
zu jener Qualität gereift, auf die hin eine Epoche
sich sozusagen das Genie zu leisten vermag. Zweifel-
los steht der Künstler Huf in der zweiten Reihe,
aber er ist ihr Exponent. Alle Züge, die die Form
unserer Skulpturkunst wesentlich bestimmen und
aus deren Entfaltung sich das Neue herleitet, deutet
seine Art bereits an. Alle Traditionen, aus denen
sich das Neue nährt, fasst seine Form bereits zur
Einheit zusammen. Huf ist der geborene Schüler,
dem edler Qualitätswille und die Fähigkeit, das in
befremdlichen Fragmenten in die Zeit geworfene
Formgut rundend zu vermählen und in vertraute
Sprache zu glätten, ein persönliches Gesicht geben.
Porträtköpfe sind sein Hauptthema.^ Man mag
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