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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919

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Heft 8
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Künstler-Anekdoten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0355

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ZUVIEL VERLANGT

Als Maner das Bildnis Rocheforts beendet hatte,
wollte er es diesem schenken. Rochefort sagte: „Ist.
es nicht genug, dass ich Ihnen gesessen habe? Nun
wollen Sie mir das Bild auch noch schenken!"

BOSHAFT
Als der Herausgeber dieser Blätter einst mit Emil
Heilbut zusammen war, kam Ernst Horneffer hinzu,
um erregt auseinanderzusetzen, er möchte eine
neue Zeitschrift herausgeben, die den höchsten
Kulturaufgaben dienen solle und er schlug als Titel
dafür „Dionysos" vor. Nach einigen Tagen fragte Heil-
but im Gesprach: „Was ist übrigens aus der ge-
planten Zeitschrift geworden, Sie wissen, die Horneffer
gründen wollte? Und wie sollte sie noch heissen? Ich
glaube: ,Gambrinus'."

REINLICH

Zu Liebermann kam ein Kunstrichter mit schlechten
Zeichnungen eines jungen Künstlers und verlangte,
Liebermann solle für fünfzig Mark wenigstens eine
oder zwei nehmen, da es dem jungenMann sehr schlecht
gehe. Liebermann weigerte sich, ein Blatt zu nehmen

und sagte: „Wissen Sie, Sarah Bernhard hat mal gesagt:
de l'amour tant que vous voüdrez, mais pas de cochon-
neries! — Ich gebe hundert Mark, aber nehmen thu
ich nichts."

AUSSPRÜCHE VON DEGAS
„Mit fünfundzwanzig Jahren kann der erste Beste
Talent haben, die Schwierigkeit ist, mit fünfzig Jahren
welches zu haben."

Zu einem jungen Künstler, der es nicht erwarten
konnte, zu „arrivieren": „De mon temps, monsieur,
on n'arrivait pas!"

Zu einem Kollegen, der immer das Gute beabsich-
tigte, doch bei dem immer massige Bilder herauskamen:
„Er ist ein Künstler, aber ein recht schlechter Maler."

UNMÖGLICH

Während der bekannten ProzessverhandlungWhistler
contra Ruskin fragte der Vorsitzende Whistler: „Wür-
den Sie den Herren Geschworenen hier klar machen
können, was Kunst ist?" Whistler klemmte dasMonode
ins Auge, sah sich die Geschworenen der Reihe nach
an und sprach: „Nein."

LISTE EINGEGANGENER BUCHER

Umgestaltung der Museen im Sinne der neuen
Zeit von Wilhelm R. Valentiner. Berlin, G. Grote'sche
Verlagsbuchhandlung.

Archäologie von Prof. Dr. Friedrich Koepp
I. Einleitung. Wiedergewinnung der Denkmäler.
G. J. Göschen'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig.

Grundlagen der Baukunst. Studien zum Beruf
des Architekten von Fritz Schumacher. München,
Verlag Georg D. W. Callwey.

Alte Denkmäler aus Syrien, Palästina und
Westarabien, ioo Tafeln mit beschreibendem Text.

Veröffentlicht auf Befehl von Ahmed Djemal Pascha.
Berlin i 9 i 8. Verlag Georg Reimer.

Von Hodlers letztem Lebensjahr von Joh.
Widmer. Rascher &: Co., Zürich.

Grundzüge der Stilentwicklung von Karl
Ernst Osthaus. Hagener Verlagsanstalt 191 8.

Hermann Hefele, Das Gesetz der Form.
Briefe an Tote. Verlag Eugen Diederichs, Jena 1919.

Carl Sternheim, Vier Novellen. Mit 12 Ori-
ginallithographien von Michl Fingesten. VerlagHeinrich
Hochstim, Berlin 191 8.

SIEBZEHNTER JAHRGANG. ACHTES HEFT. REDAKTIONSbCHLUSS AM 24. APRIL. AUSGABE AM I. MAI NEUNZEHNHUNDERTNEUNZEIIN
REDAKTION: KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON BRUNO CASSIRER IN BERLIN. GEDRUCKT IN DER OFFIZIN

VON W. DRUGULIN ZU LEIPZIG
 
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