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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Ludwig Burger. 5) Schlachtenmaler Bleibtreu. 6) Historien-
maler Henneberg. 7) Historienmaler Herinann, Professor.
8) Landschafts- und Marinemaler Hoguet. 9) Genremaler
Paul Meyerheim. 10) Historienmaler G. Spangenberg,
1l) Bildhaner Hugo Hagen, Prosessor. 12) Bildhauer C.
Möller, Professor. 18) Bildhauer Reinhold Begas, Professor.
11) Baumeister Karl v. Diebirsch. 15) Bauralh Waesemann.
16) Litbograph und Maler Gustav Feckert. 17) Kupferstecher
August Hoffmann, Professor. — L. Zu ordentlichen auswärti-
gen Mitgliedern: 1) Landschaftsmaler Oswald Achenvach in
Düsseldorf. 2) Landsckaftsmaler Behrendsen in Königsberg in
Preußen, Professor. 3) Schlachtenmaler Horffhelt in München,
Professor. 4) Landschaftsmaler Graf v. Kalkceuth in Weimar,
Direktor. 5) Historienmaler Baron Leys in Briissel. 6) Genre-
maler Meissonier in Paris. 7) Histonenmaler Pauwels in
Weimar, Professor. 8) Historienmaler Karl v. Piloty in
Münchm, Professor. 9) Landschaftsmaler Preller in Weimar,
Professor. 10) Landschaftsmaler Ruths in Hamburg. 11)Land-
schaftsmaler Max Schmidt in Weimar, Professor. 12) Genre-
maler W. Sohn in Düsseldorf, Professor. 13) Thiermaler
F. Voltz in München. 11) Landschaftsmaler A. Weber in
Düsseldorf, Professor. 15) Bildhauer Gnillaume in Paris,
Direktor der Abtbeilung der kaiserlichen Akademie der Künste
für Skulptur. 16) Bildbauer Ed. von der Launitz in Frank-
furt a. M., Professor. 1?) Bildhauer Ed. Mllller aus Co-
bnrg, in Rom. 18) Bildhauer Joh. Schilling in Dresden,
Professor. 19) Architekt Gustav Eberhard in Gotha, Re-
giernngs- und Baurath. 20) Archilekt Ferstel in Wien.
21) Architekt Hansen in Wien. 22) Kupferstecher Jordan in
Petersburg, kaiserlich russischer Staalsrath. 23) Komponist
Richard Wagner in Mllnchen. — 0. Zum Ehrcnmitgliede:
Rittergutsbesitzer v. Fahrenheid in Beynuhnen.

L. Dcr Architekturmaler Professor C. E. Courad in
Düffeldorf hat vom Papste Pius IX. die große goldene Ver-
dienstmedaille erhalten.

Llnistvrreilie, Sammtungen und Änssteltnngen.

L. Hcrr Ed. Schulte in Düsscldorf hat fiir seine „Per-
manente Äunstausstellung" einige vorzllgliche neue Gemälde
als Stammbilder angeschafft. Besondere Anerkenniing ver-
dienen darunter zwei italienische Landschaflen von Oswald
Achenbach, welche alle treffiichen Eigenschaften dieses Meisters
offenbaren. Auch seine Ansicht des Pilätus in der Schweiz,
sowie eine Westfälische Mühle bei aufziehendem Gewitter seines
Bruders Andrcas Achenbach finden lebhaften Bcifall und unter
den nur kurze Zeit ausgestellten Neuigkeiten fesselte namentlich
ein Thierstllck von Kroner, dem sich rühmenswerthe Genre-
bilder von Bosch, Gesellschap, Böttcher und Salentin an-
schlossen. Jm Portraiifach verdiente das Bildniß Karl Sohills
um so mehr Bewunderung als es von seinem Sohne Richard
Sohn nur nach einer Photographie gemalt war, den verewigten
Meister aber so treffend wiedergab, wie man es nur wiinschen
konnte. Ein männliches Bildniß von Nöling stand demselben
auss Wllrdigste zur Seite und Landschaften von Ebel, Burnier,
Albert Hertel, Herzog u. A. vervollständigten die Zahl der
neuen Werke, von denen wohl das meiste Jnteresse ein großes
Schlachtenbild W. Canipbausen's erregle, welches die Eroberung
einer österreichischen Standarte im Reiiergefecht von Nachod
HLchst lebendig zur Anschauung brachte. Dasselbe ist im Auf-
trage des Kronprinzcn von Preußen gemalt.

"IV. 8. Ein Bild von Belazquez ist der alten Pinako-
thek zu Mllnchen einverleibl worden. Es stellt die kleine
Jiifantin Maria Anna in ganzer Figur auf einem Teppich
stehend vor und ist bezeichnet: Lliirio. Xmnr b'liilipxi IV.
HispLlliiis Hiliu. Das Bild war im Schleißheimer

Depot und stammt aus dem Schlosse zu Dachau, dessen Jn-
ventarbezeichnung es hinien trägt. Auch ein schöner I. D. de
Hcem (bez. I. D. Heem f. 1653) und ein feiner van Goyen
sind aus der Schleißheimer Galerie in die Pinakothek qe-
kommen.

^ Stadt Spcyer in der Rhcinpfalz wird dem-

uächst enie üälialgemäldegalerie erbalten. Die betreffenden
Bilder sind bereits ausgcsucht. Sie stammen zum größten
Theil aus der anfgelösten Sammlnng des Landauer Brüder-
hauses in Nllrnberg her, soweit die Bilder Slaatseigemhum
waren. Andere slncke dieser Sammlung find dagegen in der

alten Pinakotbek zu München und Galerie zu Schleißheim
aufgestellt. Wie man vernimmt, soll Lindau am Bodensee die
nächste Stadt sein, die eine ähnliche Galerie erhält.

Vermischte Lunstnachrichten.

L. Ans Düffcldorf. Das große Wandgemälde, welches
Albert Baur im Auftrage deS preußischen Knltusministeriums
fnr den Schwurgerichtssaal zu Etbsrfeld auszufllhren hatte,
ist nunmehr vollendet. Es behandelt eine Episode aus dem
jüngsten Gericht mit besonderer Beziehung auf das Schwur-
gerickt, und demgemäß sehen wir die dem letzteren zur Beur-
rheilung anheimfallenden Vergehen durch die Gestalten der
Verworfenen charakterisirt. Diese werden von dem in der
Mitte thronenden Heiland mit einer Handbewegung von den
Gnten gesondert, welche durch Figuren dargestellt erscheinen,
die ähnliche Vergehen begangen, wie David (Mord), Magda-
lena (Unsittlichkeit), Petrus (Verrath), Adam und Eva (Ge-
setzesiibertretung und Diebstahl), aber auf Erden gesühnt haben
und somit einen glücklich gewählten Gegensatz zu der andern
Gruppe bilden. Die Komposition ist in großem Stile gehalten
und bekundet von Neuem Baur's bedentendes Talent, wäh-
rend auch in der malerischen Ausfiihrung in matten Oel-
Wachsfarben das Streben nach möglichst koloristischer Wirkung
unverkennbar ist. Hierdnrch aber entsteht ein gewisser Zwie-
spalt zwischen stilisirter Auffassung und realistischer Darstellnng,
der nicht ganz ausgeglichen erscheint und der den Gesammtein-
druck einigermaßen schwächt, obgleich das Bild immerhin als
ein höchst schätzenswerthes monumentales Kunstwerk anerkannt
zu werden verdient. — Sehr interessant ist auch cin neucs
Gemälde Theodor Mintrop's, welches auf Goldgrund aus-
gefübrt in allegorischer Komposition eine geistreiche Verfinn-
bildlichung des Maiweins durch reizende Kinder- und Elfen-
gestalten zur Anschauung bringt. Jn sinnreichen Gruppirungen
sehen wir dieselben theils mit der Bereitung des Getränkes be-
schäftigt, theils dessen Wirkung vom höchsten Entzücken bis
znr einschläfernden Abspannung spiegeln, während sich
Malerei und Poesie durch den ihnen gereichten Becher zu
neuen Schöpfungen Legeistern lassen und der Frühling als
Spender des Waldmcisters am untern Ende des phantasie-
vollcn Bildes thront. Eille Vervielfältiguug desselben in Far-
bendruck dürfte zu empfehlen sein und in allen Kreisen vie-
len Anklang sindcn. Gegenwärtig ist Mintrop mit eincm
größeren Werke beschäftigt, zu dessen Ausführung ihm der
Geh. Commerzienrath Deichmann in Köln den Auftrag ertheilt
hat. Es soll zur Ausschmiickung eines Musikzimmers in dessen
kostbarem neuen Hause dienen und umfaßt ein großes Decken-
gemälde und drei in verschiedene Felder getheilte Friese. DaS
erstere zeigt uns den im goldenen Sonnenwagen dahin fahrenden
Apollo, den die Horen in schwebendem Reigen umgeben,
während vor den vier feurigen Sonnenrossen Aurorä als.
freudenbringende Lichtspenderin dem Gotte voran eilt; unter
diesem erblicken wir die romantischen Nfer des Rheines, die
durch zwei allcgorische Gestaltcn belebt werdcn, welche Malerei
und Poesie in sinniger Weise personifiziren. Um dies mit
dichterischem Schwunge komponirte Mittelbild reihcn sich vier
kleine Felder, die in glücklichem Gegensatz dazu anmuthige
Kinderhumoresken enthalten, in welchen kleine pausbackige
Mufikanten spielend, tanzend und singend zur Anschauiing ge-
bracht werden. Die Friese, die sich unter dem Decken-
gemälde an den drei Wänden hinziehen, schildcrn an der
Hauptwand die vier verschiedenen Gattungen der Mufik auf
ebenso geistvolle wie zutreffende Weise. Die dramatische er-
Lffnet den Reigen, die kirchliche, die lyrische und die Tanz-
musik schließen sich an nnd eine Menge Figuren erläutert die
mancherlei Beziehungen zu Opern, Oratorien, Volks- und
Liebesliedern, Tänzen n. s. w., so daß der Beschauer sofort
ein klares Bild des Geaenstandes bekommt. Die Friesc der
einen Seitenwand zerfallen in vier kleincre und ein Hauptbild,
und zeigen in Scenen aus dem Leben Apollo's die Entwicke-
lung der Kiinst nnd der Kultur im Allgemeinen. Da sehen
wir den Gott mit den Musen auf dem Parnaß, die er durch
sein Spiel entzückt, dann finden wir ihn, wie er den stau-
nenden Hirten erscheint, wie cr die Griechen unterweist, Städte
zu bauen, und wie er sie lehrt, den Bogen zu handhaben,
während die gegeniiberstehenden Gemälde den Thatcn des Or-
pheus gewidmel sind. Jm ersten Bild legen sich die wilden
Thiere, von seinem Gesang bezähmt, ihm zu Füßen, und AlleS
 
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