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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (März - September)

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Nr. 32
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39787#0098

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520

Literatur — Sammlungen

mittelalterliche im Langhaus) kann wegen
feiner fiarken Bufung ebenfalls erlt um
1160 entltanden fein, muß aber unter Be*
nutzung nicht ganz zerltörter, älterer Ge-
wölbeanfänger erbaut fein,- denn wenn die
erlte Einwölbung überhaupt erlt nach dem
Brand von 1159 datierte, würde man fie
von unten auf unbedingt fürRippengewölbe
eingerichtet haben.
So hat der Speierer Dom den Ruhm,
der erlte große gewölbte Kirchenraum
Deutßhlands zu fein. Der Bau Heinrichs III.
mit feiner irrationalen Reihung von Räumen
wie Gliederungen entfpricht dem an die
altchriltliche Tradition anknüpfenden KIu*
niazenfergeilt/ im Gegenfatz dazu nimmt
Heinrich IV. bei feinem Umbau die karo»
lingifch * ottonifche Raum = Rationalifierung,
die Raumgruppierung wieder auf, kehrt
zur heimifchen Überlieferung zurück.
»Das alfo fit der Sinn der Baugefchidhte
des Doms zu Speier. Ein hoher, reiner
Ausdrude eines mittelalterlichen Bauideals
zunächlt, umgewandelt fodann im Geilte
eines andere Indeals, ein Kompromiß nur,
da das Vorhandene eben doch eine völlige
Wandlung unmöglich machte, aber auch
fo gewaltig und beredt, ilt der Dom aus
dem Mittelalter hervorgegangen. Erlt der
Brand von 1689 hat ihm den Glanz feiner
überwältigenden Schönheit genommen.«
Noack
NEKROLOGE
In Berlin verltarb 66jährig die Land*
fchaftsmalerin Luife Pagenkopf. Sie war
ehedem Schülerin der Berliner Kunltfchule,
fowie von Moras, Warthmüller und Lei*
Itikow, zu delfen engerem Kreife fie lange
Jahre gehörte, Ihre Motive fand fie auf
Reifen nach Italien und Paris, fowie vor*
nehmlich in der deutfihen Heimat. Zu
ihren beiten Arbeiten gehört das große
Aquarell »Leiltikows Atelier«, das 1908
in der Gedächtnisausltellung des Meifiers
<BerIiner Sezeffion) hing. In den letzten
Jahren fchuf fie befonders feine, färben*
glühende und flott fkizzierte Paltelle. G=g
•k
Der Maler Karl Vinnen ilt in Bremen
im Alter von 58 Jahren geltorben. Er
war 1863 in diefer Stadt geboren, von
1886 — 88 auf der Akademie in Dülfeldorf,

dann von 1888 — 89 auf der Kunltfchule
zu Karlsruhe. Werke feiner Hand bellt*
zen u. a. das Provinzialmufeum Hannover,
die Kunlthalle Bremen, die Nationalgalerie
Berlin, die Dresdener Galerie, das Lü-
becker Mufeum, die Oldenburgilche Galerie.
Ohne der Worpsweder Künfilervereinigung
felblt anzugehören, teilte er doch die Be*
firebungen von Mackenfen, Vogeler, Hans
am Ende und Moderfohn. Durch feinen
gegen den franzöfifchen Impreffionismus
gerichteten »Protelt deutlcher Künfiler«
<Eug. Diederichs) hat er feinerzeit von
lieh reden gemacht.
PERSONALIEN
Die Profefloren Julius Diez, Albin Eg*
ger*Lienz und Fritz Er ler find zu Ehren*
mitgliedern der Münchener Akademie
der bildenden Künlte ernannt worden.
•k
Vor einigen Tagen vollendete der Ber*
liner Maler Hermann Sandkuhl, der
Vorfitzende der Juryfreien Kunfiaus*
Itellung, fein fünfzigfies Lebensjahr. Seiner
Energie ilt es gelungen, die juryfreien
Veranitaltungen aus ihren befcheidenen
Anfängen zu einem bedeutenden Faktor
des Berliner Kunfilebens zu entwickeln.
•k
München. Kunltakademie. An Stelle
des am 1. Mai in denRuhefiand getretenen
Geh. Hofrats v. Zügel trat der Militär*
maler Prof. Angelo Jank. Zügel, ein ge*
borener Württemberger, lehrte früher an
der Karlsruher Akademie. Prof. Jank <geb.
1868 zu München) war Schüler von Prof,
v. Löfftz und Paul Höcker. — Als neuen
Akademiedirektor hat das Kultus*
minifterium auf Antrag des akademildhen
Kollegiums den Maler Geh. Hofrat Prof.
Karl v. Marr. auf die Dauer von zwei
Jahren beitätigt.
SAMMLUNGEN
Berlin. Krügers Paradebilder in
der Nationalgalerie. Die National*
galerie hat nunmehr die beiden Parade*
bilder aus dem Hohenzollern * Mufeum
überwiefen erhalten, die kurz vor dem
Kriege vom Zaren dem Kaifer gelchenkt
und damals in das Hohenzollernmufeum
gebracht worden waren. Es handelt lieh
 
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