Kun{Heben tn Hoüand.
Scbenkung cincs Altct’tümct’sjvtufcums.
Die in Archäologenkreisen schon längst bekannte Sammlung
Kanius, Nymegen ist kürzlich durch Schenkung des Sammlers in
aen Besitz des Reiches iibergegangen und hat in einem von dem
Stifter erbauten Museum ihre Neuaufstellung gefunden. Die
Sammlung enthält fast ausschließlich römische Altertümer, die zum
Teil auf dem Boden und im Umkreis der alten Römerstadt Novio-
magnum selbst gefunden sind. An Gegenständen aus Glas und
Ton zählt das neue Museum mehr als 8 000 Nummern, die Zahl
der Miinzen beläuft sich auf iiber 2 000. Außerordentlich reich-
haltig ist ferner die Sammlung von Bronzegegenständen; dazu
kommen dann die vielen Waffen und Werkzeuge aus Stein und
Eisen. Aber nicht nur quantitativ, auch qualitativ ist die S.amm-
lung sehr bedeutsam. Eine ähnliche Sammlung belgischer Ton-
gefäße aus Grabfeldern vom ersten vorchristlichen Jahrhundert
an, ist wohl nirgends zu finden. Sehr belangreich ist ferner die
Sammlung römischer Gläser und die umfangreiche Sammlung von
Fibeln. In jeder Rubrik kommen zahlreiche Stücke vor, die in der
einschlägigen Literatur noch nicht beschrieben sind und für den
Archäologen Überraschungen bieten werden, wenn nur der Staat
die so dringend nötigen Mittel zur Verfügung stellen wird, all die
Schätze zu publizieren. Zu den Glanzstücken des neuen Museums
gehört der aus einer deutschen Publikation von 190 in Fachkreisen
schon bekannte, sogenannte Gladiatorenbecher, ein grün glasiertes
Tongefäß, auf dem in relief Gladiatorenkämpfe dargestellt sind;
so guterhaltene grünglasierte Tonwaren kommen sehr selten vor.
Ein besonders hervorragendes Werk ist ferner ein römischer Pa-
radehelm aus Silber, über den James Curie seinerzeit in dem Jour-
nal of Roman Studier gehandelt hat. Ein Unikum ist ferner der
bekannte Schild von Blerik (so genannt nach seinem Fundort, dem
Dörfchen Blerik, im holländisch Limburg, Venlor gegeniiber); auch
dieser Gegenstand ist in der Fachliteratur schon Iange bekannt;
in einem deutschen Winkelmann-Programm 1874 wurde zuerst
die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt; das Stück hat sich lange Zeit
in deutschem Besitz befunden, bis es Herrn Kam gelang, dies in
Holland gefundene Stück wieder für Holland zu erwerben. Er-
wähnung verdient noch, daß in dem Museum auch eine Sammlung
palaeolittischer Tierreste ihre Aufstellung gefunden hat. An dcr
Spitze des neuen Museums steht als Direktor Dr. M. A. E v e 1 e i n.
Ein Führer oder Katalog des Museums ist leider nicht erschienen;
der schwache Punkt vieler holländischen Sammlungen. In den
neuen Museum in Arnhern und Utrecht und in dem neugeordneten
Altertümermuseum in Leiden muß man sich nämlich auch noch
stets ohne Kataloge behelfen. Batavus.
Londonet’ Kun(t{cbam
Settcne alte Drucke.
Die Friihausgaben von Dante bei der Versteigerung der
Fairfax Murray-Bibliothek (bei Sothebys) waren, wie uns
aus London gemeldet wird, sehr umstritten. Ellis zahlte 158 Pfd.
für ein Exemplar der „Göttlichen Komödie“, Florenz 1481, mit
zwei Kupferstichen Baccio Baldinis und der ersten Ausgabe von
Landinos Kommentar. Olschki gab 90 Pfd. für eine 1477 Ausgabe,
Venedig, mit dem Kommentar Benosnuto da Dmolas; Quaritsch
42 Pfd. für eine Ausgabe v. J. 1548, Venedig.
Andere seltene Werke waren: Eustathius „Commentarii
in Homeri Iliadem et Odysseam“ 1542—1551, in Vellin gebunden,
Olschki, 52 Pfd., Horaz, erste Aldini Ausgabe, 1501, Maggs 50 Pfd.,
Dolce, „Le Transformationi“, 1555, Eismann 37 Pfd., Erasmus,
„Paraphrasen des Erasmus über das Neue Testament“, 1549,
Olschki 33 Pfd., Eusebius, Erstausgabe „De Praeparatione Evan-
gelica“, Venedig, 1470, Maggs 42 Pfd.
Ein lateinische Bibel, von A. Koberger i. J. 1478 zu Nürn-
berg gedruckt, in einem nachgeahmten Grolier Einband ist in Lon-
don zum Preise von 23 Pfd. gekauft worden. Sie stammte aus .dem
Nachlasse des Geistlichen More Gordon.
Galepie Goyert / Köln
Fpiesenpiatz 15, Eeke Limbupgep Stpaße
Kostfbare altfe Mleisler
Klolzplastfihen
AUe raöbel
Weehselnde A u ss t e 11 u ng e n
AnkauC ferKuuf
KunsthandlungGoyept
Köln, /Ainopitenstpaßa 21
Gpaphik ° Kunstgewepbe ° Gemälde
UERSTEIGERIinSSAmT DOROTHEUM
WIEN 1, D0R0THEERGASSE 17 Telegr.-Adr.: Dorotheum Wien
332. KUNSTAUKTION:
Versteigerung einer Sammlung von
KOSTÜraCM
aus dem Besitze eines Wr. Künstlers
Kostüme aus den österr. Alpenländern und den an-
grenzenden Gebieten Deutschlands, Böhmen, Mähren,
Schlesien, Ungarn, Siebenbürgen, Dalmatien, Kroatien,
Slavien. Albamen, Griechenland, Rußland und Spanien
Schausteliung: 10.—17. Septemb. 1922 Versteigerung: 18.—21. Septemb. 1922
383 KUNSTAUKTION:
Versteigerung einer Mustersammluug in- und ausländischer
Porzellan und MaJoliHa-
Manufakturen auf Kunstgewerbeausstellungen
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Schaustellung: 10.—17. Septemb. 1922 Versteigerung: 25.-27. September 22
Margraf & Co., G. m. b. H.
AKhunslii:
AN- und VERKAUF guter Antiquitäten
berlin Wilhelmstrasse 40a
Kunstfl«an«ftlun£g
medicl Gesellschalf G. m. b. H.
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11
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Giov. Maria Bibiena, 1625—1665
Feder und Tusche, Prospekt einer Säulenhalle im Renaissancestil
Handzeichnungen alter Meister — Gemälde
Antiquitäten — Ankauf ganzer Sammlungen
Schätzungen : Berlln W 35, Bayerlsche Straße 6 / Uhland 4308
17
Scbenkung cincs Altct’tümct’sjvtufcums.
Die in Archäologenkreisen schon längst bekannte Sammlung
Kanius, Nymegen ist kürzlich durch Schenkung des Sammlers in
aen Besitz des Reiches iibergegangen und hat in einem von dem
Stifter erbauten Museum ihre Neuaufstellung gefunden. Die
Sammlung enthält fast ausschließlich römische Altertümer, die zum
Teil auf dem Boden und im Umkreis der alten Römerstadt Novio-
magnum selbst gefunden sind. An Gegenständen aus Glas und
Ton zählt das neue Museum mehr als 8 000 Nummern, die Zahl
der Miinzen beläuft sich auf iiber 2 000. Außerordentlich reich-
haltig ist ferner die Sammlung von Bronzegegenständen; dazu
kommen dann die vielen Waffen und Werkzeuge aus Stein und
Eisen. Aber nicht nur quantitativ, auch qualitativ ist die S.amm-
lung sehr bedeutsam. Eine ähnliche Sammlung belgischer Ton-
gefäße aus Grabfeldern vom ersten vorchristlichen Jahrhundert
an, ist wohl nirgends zu finden. Sehr belangreich ist ferner die
Sammlung römischer Gläser und die umfangreiche Sammlung von
Fibeln. In jeder Rubrik kommen zahlreiche Stücke vor, die in der
einschlägigen Literatur noch nicht beschrieben sind und für den
Archäologen Überraschungen bieten werden, wenn nur der Staat
die so dringend nötigen Mittel zur Verfügung stellen wird, all die
Schätze zu publizieren. Zu den Glanzstücken des neuen Museums
gehört der aus einer deutschen Publikation von 190 in Fachkreisen
schon bekannte, sogenannte Gladiatorenbecher, ein grün glasiertes
Tongefäß, auf dem in relief Gladiatorenkämpfe dargestellt sind;
so guterhaltene grünglasierte Tonwaren kommen sehr selten vor.
Ein besonders hervorragendes Werk ist ferner ein römischer Pa-
radehelm aus Silber, über den James Curie seinerzeit in dem Jour-
nal of Roman Studier gehandelt hat. Ein Unikum ist ferner der
bekannte Schild von Blerik (so genannt nach seinem Fundort, dem
Dörfchen Blerik, im holländisch Limburg, Venlor gegeniiber); auch
dieser Gegenstand ist in der Fachliteratur schon Iange bekannt;
in einem deutschen Winkelmann-Programm 1874 wurde zuerst
die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt; das Stück hat sich lange Zeit
in deutschem Besitz befunden, bis es Herrn Kam gelang, dies in
Holland gefundene Stück wieder für Holland zu erwerben. Er-
wähnung verdient noch, daß in dem Museum auch eine Sammlung
palaeolittischer Tierreste ihre Aufstellung gefunden hat. An dcr
Spitze des neuen Museums steht als Direktor Dr. M. A. E v e 1 e i n.
Ein Führer oder Katalog des Museums ist leider nicht erschienen;
der schwache Punkt vieler holländischen Sammlungen. In den
neuen Museum in Arnhern und Utrecht und in dem neugeordneten
Altertümermuseum in Leiden muß man sich nämlich auch noch
stets ohne Kataloge behelfen. Batavus.
Londonet’ Kun(t{cbam
Settcne alte Drucke.
Die Friihausgaben von Dante bei der Versteigerung der
Fairfax Murray-Bibliothek (bei Sothebys) waren, wie uns
aus London gemeldet wird, sehr umstritten. Ellis zahlte 158 Pfd.
für ein Exemplar der „Göttlichen Komödie“, Florenz 1481, mit
zwei Kupferstichen Baccio Baldinis und der ersten Ausgabe von
Landinos Kommentar. Olschki gab 90 Pfd. für eine 1477 Ausgabe,
Venedig, mit dem Kommentar Benosnuto da Dmolas; Quaritsch
42 Pfd. für eine Ausgabe v. J. 1548, Venedig.
Andere seltene Werke waren: Eustathius „Commentarii
in Homeri Iliadem et Odysseam“ 1542—1551, in Vellin gebunden,
Olschki, 52 Pfd., Horaz, erste Aldini Ausgabe, 1501, Maggs 50 Pfd.,
Dolce, „Le Transformationi“, 1555, Eismann 37 Pfd., Erasmus,
„Paraphrasen des Erasmus über das Neue Testament“, 1549,
Olschki 33 Pfd., Eusebius, Erstausgabe „De Praeparatione Evan-
gelica“, Venedig, 1470, Maggs 42 Pfd.
Ein lateinische Bibel, von A. Koberger i. J. 1478 zu Nürn-
berg gedruckt, in einem nachgeahmten Grolier Einband ist in Lon-
don zum Preise von 23 Pfd. gekauft worden. Sie stammte aus .dem
Nachlasse des Geistlichen More Gordon.
Galepie Goyert / Köln
Fpiesenpiatz 15, Eeke Limbupgep Stpaße
Kostfbare altfe Mleisler
Klolzplastfihen
AUe raöbel
Weehselnde A u ss t e 11 u ng e n
AnkauC ferKuuf
KunsthandlungGoyept
Köln, /Ainopitenstpaßa 21
Gpaphik ° Kunstgewepbe ° Gemälde
UERSTEIGERIinSSAmT DOROTHEUM
WIEN 1, D0R0THEERGASSE 17 Telegr.-Adr.: Dorotheum Wien
332. KUNSTAUKTION:
Versteigerung einer Sammlung von
KOSTÜraCM
aus dem Besitze eines Wr. Künstlers
Kostüme aus den österr. Alpenländern und den an-
grenzenden Gebieten Deutschlands, Böhmen, Mähren,
Schlesien, Ungarn, Siebenbürgen, Dalmatien, Kroatien,
Slavien. Albamen, Griechenland, Rußland und Spanien
Schausteliung: 10.—17. Septemb. 1922 Versteigerung: 18.—21. Septemb. 1922
383 KUNSTAUKTION:
Versteigerung einer Mustersammluug in- und ausländischer
Porzellan und MaJoliHa-
Manufakturen auf Kunstgewerbeausstellungen
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Schaustellung: 10.—17. Septemb. 1922 Versteigerung: 25.-27. September 22
Margraf & Co., G. m. b. H.
AKhunslii:
AN- und VERKAUF guter Antiquitäten
berlin Wilhelmstrasse 40a
Kunstfl«an«ftlun£g
medicl Gesellschalf G. m. b. H.
t feli 1 i Sll
ülRiiU
11
’iii i iöfl 11
-T
Giov. Maria Bibiena, 1625—1665
Feder und Tusche, Prospekt einer Säulenhalle im Renaissancestil
Handzeichnungen alter Meister — Gemälde
Antiquitäten — Ankauf ganzer Sammlungen
Schätzungen : Berlln W 35, Bayerlsche Straße 6 / Uhland 4308
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