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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Novemberheft
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Frimmel, Theodor von: Ein Gemälde von Pieter de Hoogh in Prager Privatbesitz
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Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Schweizerische Kunstchronik / Kunst- und Antiquitätenhandel / Neue Graphik / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0153

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ler umzugehen, wie wenige andere. Mildes, breites
Sonnenlicht versteht er in ganz eigener Art auf die
Fläche zu bannen.

So tritt nns der Maler auch auf dem Bild entgegen,
das bisher von der Literatur (auch von De Groot’s Ver-
zeichnis und De Rudder’s Buch) übersehen worden ist,
da es sich in verstecktem Besitze befand. Gegenwärtig
gehört es Herrn Generalstabsarzt Dr. Gustav Weil in
Prag, mit dessen ausdrücklicher Erlaubnis es an dieser
Stelle veröffentlicht wird. Der Gegenstand des Bildes

links und über der Tür ein ovales. Ein weiteres Ge-
mälde an der Wand rechts im zweiten Gemach. Der
vordere Raum, wo die Kartenspieler sitzen, erhält sein
Licht durch ein Doppelfenster in der linken Wand. Da-
durch wird alles Stoffliche deutlich niclit zuletzt das
Seidenkleid der Danre und dessen gestickter breiter
Rand. Man gewahrt auch, wie der Herr eben ein Kar-
ten-Aß vorzeigt, indcm er seine Mitspielerin forschend
anblickt, welche durch die hohe Karte augenscheinlich
etwas in Verlegenheit gesetzt wird. Das Spiel des

Pieter
de Hoogh

Herr und
Dame beim
Kartenspiel

Sammlung
General-
stabsarzt
Dr. Gustav
Weil, Prag

ist, wie fast immer bei De Hoogh, nicht aufregend. Herr
und Dame sitzen im Gernach beim Kartenspiel an einem
schief hervor gerückten Tisch, den ein türkischer Tep-
pich bedeckt und auf dem ein Becherglas mit Rotwein
steht. Dabei ganz links ein niedriges, dreibeiniges
Tischchen mit einigen Erfrischungen. Ein Hündchen
von kleiner Form steht rechts und blickt nach den zwei
Personen hin. Durch eine offen stehende Tür rechts
in der Querwand blickt man in ein zweites Gemach und
von diesenr aus auf einen Vorraum, wohl einen Gang
und dessen Balustrade, In der Ferne Haus und Land-
schaft. Im vordersten Gemach gewahrt man an der
Querwand zwei Gemälde, ein oblonges Stilleben gegen

Lichtes auf den Gesichtern und auf aen Stoffen ist mei-
sterlich behandelt, desgleichen die Lichtwirkung im
zweiten Gernach. Das Ganze ist auf’s Rötliche ge-
stimmt, wie die meisten Bilder unseres Malers.

Die beigegebene A b b i 1 d u n g des unzweifelhaft
eigenhändigen Werkes P. de Hooghs gibt nur einen
schwachen Begriff von den Reizen des Werkes und
dürfte Allen willkommen sein, die sicli für Pieter de
Hoogh erwärmt haben und sicher schon Dutzende von
Abbildungen nach anderen Werken des Meisters bei
sich verwahren.

Wien, im Septbr. 1922.

Aus dev Jvtufeumsc und Sammletrweit

Dt?esdcn. Freitags 100 M. (Schiiler zahlen bei Grupepnführungen je 4 M.),

Vom 1. November an bcträgt das Eintrittsgeld bei der Ge- die übrigen Tage sind eintrittsfrei; beim Historischen Mu-
mäldegalerie Montags 300 M., Mittwochs, Donnerstags, seum Montags 300 M., Mittwochs, Donnerstags, Sonnabends
Sonnabends 200 M., die übrigen Tage bleiben eintrittsfrei; bei der 100 M. (Schüler zahlen auch hier bei Gruppenfiihrung 4 M.), die
Skulpturensammlung Mittwochs 200 M., Montags und iibrigen Tage bleiben eintrittsfrei; bei der Porzellansamm-

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