Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 4./5.1922/23
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0206
DOI Heft:
2. Dezemberheft
DOI Artikel:Wilm, Hubert: Zwei alte Holzskulpturen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0206
Zvoei alte HolEfkulptuüen
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fiubevt LDÜmsjvtüncben
W eit einigen Jahren kann rnan in München — sicher Darnit geht vieles, was dann lange Jahre in irgend einer
^ auch anderwärts — die bedauerliche Beobachtung Privatsammlung verborgen bleibt, der wissenschaft-
machen, daß gerade die wertvollsten Stücke alter lichen Beobachtung und Bearbeitung verloren. Es wäre
Kunst, der Plastik und der Malerei, nachdem sie wenige begrüßenswert, wenn mehr als bisher, durch periodi-
Büste einer Heiligen
kölnisch um 1320
Germanisches National-
Museum, Nürnberg
Tage, zuweilen nur wenige Stunden, im Handel waren,
auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Bei der stän-
dig größer werdenden Seltenheit wirklich qualität-
voller Arbeiten ist es leicht erklärlich, daß gute Kunst-
werke sofort ihren Käufer finden, der oft genug aus-
wärts, in vielen Fällen auch im Ausland seinen Wohn-
sitz hat. So kommt es, daß die einheimischen Sammler,
so wenig wie die am meisten interessierten Spezialfor-
scher, keine Gelegenheit finden, auch nur einen Bruch-
teil dessen, was in den Kunsthandel kommt, zu sehen.
sche Veröffentlichung der wertvollsten Kunstwerke
diesern Mißstand entgegengearbeitet würde.
Aus der reichen Zahl guter alter Holzskulpturen,
die der rührige Münchner Kunsthandel in letzter Zeit
ans Licht brachte, seien hier zwei besonders reizvolle
Stücke (aus dem Besitz der Kunsthandlung Norbert
Fischmann) vorgeführt.
Die nahezu lebensgroße Büste einer Heiligen, ein
Werk der Kölner Schule um 1320, gelangte, wenige
Tage nach ihrer Aussteliung in München, in den Besitz
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W eit einigen Jahren kann rnan in München — sicher Darnit geht vieles, was dann lange Jahre in irgend einer
^ auch anderwärts — die bedauerliche Beobachtung Privatsammlung verborgen bleibt, der wissenschaft-
machen, daß gerade die wertvollsten Stücke alter lichen Beobachtung und Bearbeitung verloren. Es wäre
Kunst, der Plastik und der Malerei, nachdem sie wenige begrüßenswert, wenn mehr als bisher, durch periodi-
Büste einer Heiligen
kölnisch um 1320
Germanisches National-
Museum, Nürnberg
Tage, zuweilen nur wenige Stunden, im Handel waren,
auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Bei der stän-
dig größer werdenden Seltenheit wirklich qualität-
voller Arbeiten ist es leicht erklärlich, daß gute Kunst-
werke sofort ihren Käufer finden, der oft genug aus-
wärts, in vielen Fällen auch im Ausland seinen Wohn-
sitz hat. So kommt es, daß die einheimischen Sammler,
so wenig wie die am meisten interessierten Spezialfor-
scher, keine Gelegenheit finden, auch nur einen Bruch-
teil dessen, was in den Kunsthandel kommt, zu sehen.
sche Veröffentlichung der wertvollsten Kunstwerke
diesern Mißstand entgegengearbeitet würde.
Aus der reichen Zahl guter alter Holzskulpturen,
die der rührige Münchner Kunsthandel in letzter Zeit
ans Licht brachte, seien hier zwei besonders reizvolle
Stücke (aus dem Besitz der Kunsthandlung Norbert
Fischmann) vorgeführt.
Die nahezu lebensgroße Büste einer Heiligen, ein
Werk der Kölner Schule um 1320, gelangte, wenige
Tage nach ihrer Aussteliung in München, in den Besitz