sehen, so fehlte es doch nicht an solchen, die in Material, Entwurf
und Ausführung den höchsten Ansprüchen genügten. Immer mehr
kommt man auch dem ausländischen Geschmack entgegen, auf
diese Weise dem internationalen Charakter der Leipziger Muster-
messen Rechnung tragend. Vor allem wird in der Kunstglas-
industrie dem Qualitätsgedanken, der das gesamte Messewesen
neuerdings beherrscht, immer mehr zum Durchbruch verholfen.
Gerade beim Kunstglas tritt dies besonders hervor, wo erste
Künstler die Entwürfe liefern, und die Industrie deren Intentionen
in jeder Weise gerecht zu werden sich erfolgreich bemiiht. Hier
bemerkt man ein fruchtbares Zusammenarbeiten von Kunst und
Industrie!
Der Kunstglascharakter bemächtigt sich auch immer mehr
der Gebrauchsgläser, so daß es mitunter schwer fällt, hier einen
Unterschied zwischen Kunst- und Gebrauchsglas festzustellen.
Dies kann man insbesondere bei Toilettegarnituren konstatieren,
von denen sowohl in Schliff, wie in Gravur und Bunt bemerkens-
werte Neuheiten von der Firma R. B. Markowsky (Langenau
b. Haida) ausgestellt waren, die außerdem in ihrer reichhaitigen
Kollektion diverse Artikel in flämischer Dekorationsart, die nicht
nur originell sind, sondern auch bei dem neuartigen ungewohnten
Genre sehr angenehm wirken. Aucli auf Beleuchtungsschalen wird
diese Manier angewandt, wobei herrliche Beleuchtungseffekte er-
zielt werden. — Eine neue Transparentblumenmalerei auf Tellern
zeigte die Glasraffinerie von Alois Pinzkall (Langenau), auch
Kiinstlerbowlen und Service in Transparentmalerei mit Gravur,
ein sehr beliebter Artikel. Unter den Kunstgläsern der Kunst-
werkstätte von Paul T h o m a s (Steinschönau) ragten die mo-
dernen Formen und Ausführungen in Handmalerei mit echt Gold
hervor. Gläser nach arabischen Motiven, prunkvoll mit Gold aus-
gestattet, wie es im Orient beliebt ist, bot die Firma Friedrich
Walter (Steinschönau), die außerdem Handgravuren mit einer
eigenartigen Technik in sog. Eisdekoration zeigte, die man z. B.
an einem kleinen Deckelpokal in antiker Form, in altdeutscher
Manier graviert, in wundervoller Arbeit bewundern konnte. Auch
Franz Xaver H e n k e (Haida) war wieder mit einer reichhaltigen
und mannigfaltigen Musterkollektion auserlesener Kunstgläser ver-
treten, vor allem in Landschaftsvasen, eine Spezialität der Firma,
die in dieser Reichhaltigkeit und Ausfiihrung auf der Messe nicht
ihresgleichen findet; hier bemerkt man auch viel exotische Motive
in prächtigen Arbeiten, wobei jede Vase in 1—12 Zoll Größe her-
gestellt wird. Auch die Toilettegarnituren, Likör-, Wein- und
Bierservice weisen künstlerische, geschmackvolle Muster auf. —
Conrath & Liebsch (Steinschönau) brachten jetzt wieder
Empirevasen, sowie Gläser in holländischem Genre zur Messe.
Die Silhouettengläser sind immer noch sehr begehrt. — Neue
Kunstgläser nach eigenen und fremden Entwürfen stellte die Kunst-
glasraffinerie Köck & Reichler (Aussig) aus, geätzt, u. a.
Böcklins Toteninsel in trefflicher Ätzung. Eigenartig wirken die
Lampen mit Sockel- und Schirmbeleuchtung, auch in geätztem
Glas ausgeführt. — Der Expressionismus hat verschiedentlich An-
lauf genommen, in die Kunst des Glases einzudringen, aber mit
wenig Erfolg. Einige Muster darin bot Franz W i e s n e r (Wol-
fersdorf b. Leipa). — Von arparter Wirkung sind die irisierenden
Gläser, die z. B. die Glasmanufaktur Knötsch & Kittel
(Meistersdorf) als Spezialität in hervorragender Weise herstellt,
auch die neuen sog. Tanzgiäser in Gelb und Rot mit diversen De-
koren sind sehr geschmackvoll. Vornehm präsentieren sich die
neuen Kunstgläser in blauem Überfang der Österreichi-
schen Edelglaswerke A.-G. (Stockerau b. Wien), auch
Rubingläser. Überhaupt begegnet man den Uberfanggläsern in
reicher Auswahl auch bei anderen Firmen; es ist ein Edelver-
fahren, das immer seine Freunde haben wird.
Paul Sorgenfrei.
(Schluß folgt).
„Der Kunstwanderer“ ist in der besten Gesell-
schaft des In- und Auslandes verbreitet.
MAX PERL
BUCH- UND KUNSTANTIQUARIAT
BERLIN SW Leipziger Straße 89
Büchersammlung
aus Literatur und Kunst
Versteigerung
3.— 4. November
Kataloge auf Verlangen
Antinuitäteii Uersteiperuno m Berlin
llllllllllllllllllliillllllllllllllllllllllllllillll!llllllllllllllllllll!llllll;il)llllillll!!lllllllllllllllllllllllllllllllllllllll!llllllllllillllll
ln den nächsten Wochen beabsichtige ich,
in meinen schönen Räumen kleine aparte
Versteigerungen von Antiquitäten und
Qemälden zu veranstalten und nehme gute
Stücke in Commission. Ich bitte, sich
mit mir in Verbindung zu setzen.
Verschwiegenheit sichere ich zu.
Josel Allmann, Antimiariat u. AuKtionsinsinul
Berlin W. 10, Lützow-Ufer 13
Mitgl. des Verb. des Deutschen Kunst- u. A ntiquitätenhandels, München
Norbert Fischmann / München
Karlstraße 12
Gemälde bedeutender Meister
Plastiken des Mittelalters
Miniaturen, Stiche und sonstige
hochwertige Antiquitäien
Ang"ebote erbeten
61
und Ausführung den höchsten Ansprüchen genügten. Immer mehr
kommt man auch dem ausländischen Geschmack entgegen, auf
diese Weise dem internationalen Charakter der Leipziger Muster-
messen Rechnung tragend. Vor allem wird in der Kunstglas-
industrie dem Qualitätsgedanken, der das gesamte Messewesen
neuerdings beherrscht, immer mehr zum Durchbruch verholfen.
Gerade beim Kunstglas tritt dies besonders hervor, wo erste
Künstler die Entwürfe liefern, und die Industrie deren Intentionen
in jeder Weise gerecht zu werden sich erfolgreich bemiiht. Hier
bemerkt man ein fruchtbares Zusammenarbeiten von Kunst und
Industrie!
Der Kunstglascharakter bemächtigt sich auch immer mehr
der Gebrauchsgläser, so daß es mitunter schwer fällt, hier einen
Unterschied zwischen Kunst- und Gebrauchsglas festzustellen.
Dies kann man insbesondere bei Toilettegarnituren konstatieren,
von denen sowohl in Schliff, wie in Gravur und Bunt bemerkens-
werte Neuheiten von der Firma R. B. Markowsky (Langenau
b. Haida) ausgestellt waren, die außerdem in ihrer reichhaitigen
Kollektion diverse Artikel in flämischer Dekorationsart, die nicht
nur originell sind, sondern auch bei dem neuartigen ungewohnten
Genre sehr angenehm wirken. Aucli auf Beleuchtungsschalen wird
diese Manier angewandt, wobei herrliche Beleuchtungseffekte er-
zielt werden. — Eine neue Transparentblumenmalerei auf Tellern
zeigte die Glasraffinerie von Alois Pinzkall (Langenau), auch
Kiinstlerbowlen und Service in Transparentmalerei mit Gravur,
ein sehr beliebter Artikel. Unter den Kunstgläsern der Kunst-
werkstätte von Paul T h o m a s (Steinschönau) ragten die mo-
dernen Formen und Ausführungen in Handmalerei mit echt Gold
hervor. Gläser nach arabischen Motiven, prunkvoll mit Gold aus-
gestattet, wie es im Orient beliebt ist, bot die Firma Friedrich
Walter (Steinschönau), die außerdem Handgravuren mit einer
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Conrath & Liebsch (Steinschönau) brachten jetzt wieder
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