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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Oktoberheft
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Werkstätten für Künstler / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Neue Kunstbücher / Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden / Aus der Künstlerwelt
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0105

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A. Wir.Rft •. «Kt

A b t e i 1 u n g

ANIiaDITÄTEN

Berlin W 9, Bellevuestr. *3f — 8

Preis für die kleinere Landschaft mit Kuhgespann, während ein
winziges Interieur 18 000 Mark brachte. Außerdem erreichte man
folgende Preise: Oswald Achenbach „Zypressen an der
Villa d’Este“ 38 000 Mark, F. Brissot „Im Schafstall“ 100 000 Mark,
August Bromeis-Cassel „Römische Landschaft“ 52 000 Mark.
C. F. Deiker - Düsseldorf „Von Hunden gehetzter Hirsch“
60 000 Mark, Karl E b e r t - Miinchen „Am Starnberger See“
668 000, J, E. Gaisser-München „Der Antrag“ 60 000, Michael
Neher-München (1849) „Trauung im Dom zu Wipfen“ 90 000 Mark,
Karl Roux-Mannheim „Feldweg mit Kühen“ 70 000 Mark, August
S e i d e 1 - München, „Nebelmorgen am Vierwaldstättersee“
100 000 Mark. „Rückkehr von der Jagd“ von H. F. Gude (1893)
brachte 300 000, seine „Lesende Dame“ 140 000, eine „Morgenan-
dacht“ von Jose Gallegcs 225 000, ein „Regenwetter“ von Hermann
K a u f f m a n n - Hamburg 130 000, eine „Walisische Landschaft“
von Herkomer 120 000, ein Kinderporträt von Ludwig K n a u s
60 000 Mark. Aquarelle von P a s s i n i kamen auf 20 000 und
23 000 Mark. Für die nachgelassenen Bilder von Carl Harweng,
Frankfurt, zahlte man 3 000 bis 30 000 Mark.

Ißipzig.

Bei C. G. B o e r n e r erschien soeben der Katalog der
französischen Kupferstiche des 18. Jahrhunderts, die,
wie hier schon berichtet wurde, aus den Dubletten der A 1 -
bertina in Wien stammen und die Boerner vom 13. bis
16. November zum Ausgebot bringt. Die außerordentliche Quali-
tät dieser Sammlung rechtfertigt vollständig die prunkvolle Aus-
stattung des wissenschaftlich bearbeiteten Katalogs, der sich den
bisherigen vorbildlichen Publikationen des Leipziger Hauses
würdig anreiht. Dr. Alfred Stix schrieb das Vorwort. Er
weist darauf hin, daß die Dublettenbestände der Albertina durch
das Zusammenlegen zweier Sammlungen (Albertina und ehemalige
Hofbiblicthek) entstanden sind, „von denen jede Weltgeltung be-
saß, so daß die Q u a 1 i t ä t der Drucke, welche abgegeben werden,
eine ganz außerordentlich hohe ist“. Die Sammlung
ist nun in der Tat von so großem Wert, daß man von ihrer Ver-
steigerung besondere Überraschungen für den internatio-
n a 1 e n Kunstmarkt erwarten darf. Über 1600 Nummern sind
darin vereinigt und unter den Drucken, die von brillanter Er-
haltung sind, befinden sich auch die gesuchtesten Kostbarkeiten
des klassischen französischen Farbendrucks. Wir können hier
natürlich bloß einige Proben nennen, aber unsere Sammlerkreise
werden sich schon an Hand des Katalogs, der die wichtigsten
Stücke in vorzüglichen Abbildungen zeigt, über die Bedeutung
der Blätter orientieren. Die Reihe beginnt mit Augustin de
Saint Aubin, der mit seinen Hauptarbeiten Le Bal pare und
Le Concert vertreten ist, unter den Bartolozzis sieht man
„Vertumnus und Pomona“ sowie „Zephir und Flora“, dann folgen
B a u d o u i n und Louis Marin-Bonnet, dessen reichhal-
tige Serie auch die Blätter „The fine Musetioners“ und „Brustbild
eines jungen Mädchens“ (in Farben) enthält. Von Demarteau

ist noch niemals eine so wundervolle fast komplette Reihe auf dem
Markt erschienen. Das hervorragendste Blatt und eins der wert-
vollsten Stücke der Sammlung ist hier die Leda mit Gefährtin am
Wandbrunnen (nach Boucher). Descourtis, Pierre D r e v e t,
E d e 1 i n c k , Charles E i s e n folgen mit ihren gesuchtesten
ßlättern. Aucli G r e u z e ist glänzend repräsentiert und um
J a n i n e t, dessen berühmter Farbendruck „Mademoiselle du
T . . .“ neben dem genannten Demarteau zu den überhaupt schön-
sten Nummern der Sammlung zählt, dürften die stärksten Biet-
kämpfe ausgefochten werden. Moreau le jeune, Wat-
teau, Lancret usw. werden natürlich auch sehr begehrt
sein. Schließlich ist zu bemerken, daß auch die Abteilungen Joh.
Georg Wille, Joseph Vernet, Joh. Elzazar Schenau
zahlreiche Seltenheiten umfassen. „Mögen die Blätter, die länger
als 100 Jahre in den Wiener Sammlungen liebevoll gehegt wurden,
nun hinausflattern, um hier und dort“, so schreibt Dr. Stix von der
Albertina* „neue Sammlungen bilden zu helfen: neues blühendes
Leben! Sie führen damit auch der Muttersammlung neues Blut zu;
geben ihr die Möglichkeit, zu leben, neue Schätze zu erwerben
und damit ihre Mission im Kulturleben Wiens zu erfüllen.“

nnedici - oeseiischaft G.m.b. H.

Adriaen van Ostade
Federzeichnung

Handzeichnungen alter Meisier — Gemälde
Antiquitäten — Ankauf ganzer Sammlungen

Schätzungen: Berlin W 35, Bayerische StraBe 6 / Uhland 4308

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, Der Kunstwanderer“ ist in der besten Gesell-
schaft des In- und Auslandes verbreitet.

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